Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Ta 
Ortsbestimmung aus beliebig: vielen Höhen. 
In demselben Jahre (1877), wo die „Nouvelle Navigation astronomique“ 
von Villarceau und De Magnac erschien, hatte auch für die Erweiterung 
and nützliche Verbreitung von Sumner’s Methode schon Herr Navigations- 
lehrer Preuss zu KElsfleth in den „Ann. d, Hydr. ete.“ (Februar-Heft 1877) 
Beispiele zur geographischen Ortsbestimmung aus drei oder vier Sternhöhen mit 
Hülfe der Sumner’schen Linien in der Karte ausgeführt. Bei drei Höhen wurde 
der Mittelpunkt des dem Dreiecke eingeschriebenen Kreises als wahrschein- 
jichster Ort gewählt, und bei vier Höhen der Schnittpunkt der Diagonalen des 
Vierecks dafür angenommen. Zur Rechtfertigung des ersten Punktes liefs sich 
anführen, dafs damit die drei Höhenfehler einander gleich würden, aber wenn 
auch an sich kein Grund vorhanden ist, die eine Höhe für fehlerhafter als die 
andere zu nehmen, so können doch die Umstände nach dem Erfolge dazu 
zwingen, wenn man an dem Princip der Methode der kleinsten Quadrate fest- 
hält. Auch würde es augenscheinlich unrichtig werden, den Mittelpunkt des 
eingeschriebenen Kreises zu bevorzugen, falls zwei Seiten des Dreiecks einander 
beinahe oder völlig parallel würden, wo kein Grund vorhanden wäre, von der 
Mitte der beiden gleich guten Schnittpunkte in der ursprünglichen Basis des 
Dreiecks abzuweichen, Im Falle des Vierecks aber, wozu bemerkt wird, dafs 
für den Schnittpunkt der Diagonalen die einfache Summe seiner Entfernungen 
von den Eckpunkten ein Minimum ist, würde das Princip also ein anderes als 
im Dreiecke, und schliefslich bleibt doch nur übrig, für eine beliebige Anzahl 
von Höhen, dem einmal gerechtfertigten Grundsatze vom arithmetischen Mittel 
gemäfs, die Methode der kleinsten Quadrate als bestimmtes, allgemeines Ver- 
fahren anzuwenden, Es möge daher diese wahrscheinlichste Bestimmung für 
jene beiden zweckmälig gewählten frühesten Exempel der Art hier nachträglich 
behandelt werden. 
_ Beispiel 5.) Beobachtet seien auf etwa 32° S-Br und 77° W-Lg in der 
Nacht vom 30. zum 31. Dezember 1876 folgende drei Sternshöhen, denen die 
übrigen nöthigen Angaben beigefügt sind: 
M. 6. Z. Wahre Höhen Wahre Azim. « d Moa 
17 45" 20° Denebola 10° 50,9‘ N64,2°0 1142" 47,9% +15°15,4’ 18% 39" 59,6" 
49 11 Achernar 28 164 S371°W 1.33. 93 —57 51,9 40 03 
A4 57 Aldebaran25 38,77 N482° W 4 28 533 +16 158 40 12 
Das Schiff steuerte in der Zwischenzeit NNW'4AW rw. mit 6 Kn stünd- 
licher Fahrt. Man sucht hieraus den wahrscheinlichsten Schiffsort für die Zeit 
der letzten Beobachtung. 
Auflösung. Die Reduktion der Höhen auf gewöhnliche Art (nach Graham) 
ausgeführt, giebt zunächst: 
Red. Red, wahre Höhen 
Denebols 0,0 10° 50,9’ 
Achernar —0,2 - 28 162 
Aldebaran 0,0 25 38,7 
Berechnete 
Stundenwinkel Höhe Beob. Unterschied 
Denebola 4"25”28,3‘/0 giebt 10° 51,9‘ 10°50,9% p= —10 
Achernar 548 20W „ 28 110 28 1622 p= +52 
Aldebaran 2 58 49 W „ 25.358 25 387 p'= +29 
P= cosz .dgp + sinz. di cos g 
= + 642°... 10 = +0,44. dp +0,90. 0/4 cos g 
z= —1429 ... +52 — —0,80 .— 0,60 
zz — 48.2 .‚+29=— 4+067 —0,75 ; 
— 0,44 = 40,19. dp -{-0,40.di cos @ 
— 4,16 = + 0,64 + 0,48 
+1,94 = + 0,45 — 0,50 
—266 = 4+1.28.dgp +0,38. di cos @ 
—0,90 == + 0,40. dp +0,81. di cos 
3,12 = + 0,48 + 0,36 
— 2,18 = — 0,50 + 0,56 
—6.20 = +0,38. dp + 1.73. di cos 
IN „Ann. d. Hydr. ete.“, 1877, pag. 95.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.