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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Kleine Notizen, 
Anlegeplätze. Kingedämmte Ufer sind nur in nächster Nähe der einen 
grofsen Werft vorhanden. Anlegeplätze giebt es nur drei; verschiedene steinerne 
Treppen, welche in den Fluls führen, sind meist schlecht erhalten und nur bei 
Fluth benutzbar, Vertäuvorrichtungen bestehen keine; am linken Ufer liegen 
einige kleine Kegeltonnen für Dampfboote aus; an Ladevorrichtungen findet 
sich nur ein kleiner Handkrahn beim Hafenmeisteramte. 
$. Strom und Wind im Karolinen-Archipel. Auf der Reise vom 
Bismarck-Archipel nach den Karolinen, im Juni d. J., hatte S, M. Kr. „Albatrofs“ 
bis auf 3° N-Br und 146° O-Lg, wie dies zu erwarten war, einen westlichen 
Strom, und zwar in der Richtung zwischen N 81° W und N 85° W, mit einer 
Stärke von 27—51 Sm in 24 Stunden. Auf der angegebenen Position fand der 
Uebergang in den Aequatorial-(egenstrom statt, der am ersten Tage 10,6 Sm 
nach N 44° E setzte. Die Abweichung dieser östlichen Strömung nach Norden 
oder Süden war verschieden und am stärksten in der Nähe der Inselgruppen. 
Im freien Wasser setzte er wit einer durchschuittlichen Geschwindigkeit von 
20 Sm in 24 Stunden zwischen den Richtungen N 70° E und S70°E,. Der 
Wind war innerhalb des Karolinen-Archipels sehr unbeständig, zwischen Nordost 
und Südost fortwährend hin- und herschwankend, entweder ganz flau oder in 
sehr harten Böen mit starkem Regen einsetzend und eine sehr unangenehme 
durch einander laufende See zurücklassend. 
7. Die Insel Huaheine (Huahine), Gesellschafts - Inseln.‘!) 
Folgende Beiträge für die Beschreibung der Insel Hucheine entstammen dem 
Berichte des Lieutenant Girand, Kommandanten des Französischen Schiffes 
„V’Orohena“ („Notice hydrographique“ 1886 No. 16). 
Die Insel Huaheine wird durch zwei Buchten in zwei Theile getheilt, von 
denen der nördlichere Huaheine-nui (Grofs Huaheine) und der südliche Hua- 
heine-iti (Klein Huaheine) genannt wird. Die gröfste, bis in die Mitte der 
Insel einschueidende Bucht öffnet sich nach NO, die kleinere nach West; in 
der Mitte des Eioganges der letzteren liegt eine kleine Iusel, Aufserdem 
öxistirt noch im Nordwestiheile der Insel eine dritte enge und tiefe Bucht, 
Haavat- oder Cook-Bai genannt. Die Gebirgszüge der Insel sind grün und zum 
Theil bewaldet, besonders in dem nördlichen Theile. Die ganze Insel wird 
durch einen Riffgürtel umgeben. An der Nordspitze ist dasselbe auf einer 
Strecke von mehreren Seemeilen bis zum äufsersten Rande bewaldet, so dafs 
es eine grofse kultivirte Fläche bildet; innerhalb dieser Ebene liegen Lagunen, 
welche nach Nordosten ınit dem Meere mittelst des Tiare-Passes in Verbindung 
stehen. Im Westen, Süden und Südosten liegt das Riff in dem Meeresniveau 
und trägt einige Inseln. Im Süden erstreckt es sich ungefähr 2 Sm von dem 
Fulßlse der Berge aus, so dafs man sich Nachts in gebührender Entfernung von 
der Südseite der Insel halien mufs. Das Riff wird durch fünf Kanäle durch- 
schnitten, von denen drei im Osten, zwei im Westen liegen. Der gröfste Kanal 
(Farerga) im Osten führt in die oben erwähnte tiefer ins Land einschneidende 
Bucht; er ist für alle Schiffe passirbar, aber nicht breit genug zum Kreuzen; 
der Ankerplatz in der Bucht ist gut und geräumig. Der Nordost- (Tiare-) Kanal 
ist nur Schiffen mit weniger als 3m Tiefgang zugänglich. Dis Südost-Passage 
ist selbst für kleine Fahrzeuge gefährlich, weil in demselben zahlreiche Korallen- 
untiefen liegen. 
Unter einander und mit dem westlichen Theile der Insel stehen diese 
Kanäle nur durch Bootspassagen in Verbindung, 
Die beiden westlichen Passagen führen zum Aukerplatze von Fare (Fari, 
Owharre-Hafen). Ein tiefer Kanal erstreckt sich bis eine Seemeiloe von der 
Südspitze von Huaheine-iti. 
Die Haavai- oder Cook-Bai liegt 1 Sm südlich von dem Dorfe Fari und 
ist 400 m breit und mehr als !/ Sm lang. 
Die in den Owharre- (Fari-) Hafen führende Nord-Passage ist an ihrer 
engsten Stelle 150 m breit mit Tiefen über 10m; sie führt in gerader Richtung 
auf den Ankerplatz. Man mufs an der Nordseite eine kleine Bauk mit 2m 
Wasser vermeiden, welche südlich von der westlichsten Spitze liegt. Zur Ein- 
segelung in den Kanal steuere man S52° O, auf eine an dem Strande zwischen 
A 
1 
„Pacific Islands“, Vol. III, 1885. S. 52.
	        
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