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Kleine Notizen.
dichte Nebel, welcher in der Fundy-Bai meistens herrscht, gewöhnlich nur bis
Kap Sharp reicht und infolge dessen die Luft in dem Basın of Mines' gewöhnlich
klar ist.
3. Im Suez-Kanal sind nach einem Berichte des Kommandanten des
Destr.-Ung. S. „Aurora“, Freg.-Kapt. Franz Müller („HAydr. Nachr.“, Pola 1886,
No. 42), folgende Neubauten und Kanalerweiterungen vorgenommen worden:
1) Seit etwa zwei Jahren ist der Kanal zwischen 39/6 und 40/1 am West-
ufer erweitert, um die scharfe Krümmung zu verflachen. In der Nähe, an der
Ostseite zwischen den Meilenpfeilern 40—41, ist eine Erweiterung des Kanals
beabsichtigt.
2) Am Süd-Ausgange des Tünsah-Sees ist ebenfalls zur Verminderung
der scharfen Krümmung die Abgrabung des Westufers zwischen 46/2 und 47/0
begonnen worden, wird aber nicht vor Jahresfrist beendet werden.
3) Zwischen der 47. und 48. Seemeile wurde an der Stelle 47/4 am
Westufer eine neue Ausweichestelle (Gare) errichtet und Gare Toussoum
genannt.
4) Die am Nord-Eingange des grofsen Bittersees am Ostufer verzeichnete
Ausweichestelle (Deservoir Care) befindet sich nicht an diesem, sondern wie
alle übrigen am Westufer, und zwar bei *%/o.
Der Kanal macht im Allgemeinen den Eindruck grofser Vernachlässigung,
indem die seinerzeit fast durchwegs ausgemauerten Böschungen meistens ein-
gestürzt, das Ufererdreich theilweise abgestürzt und in den Kanal vertragen
ist, weshalb dieser stellenweise für große Schiffe sehr schwierig zu befahren
ist. So müssen im südlichen Theile des Kanals Schiffe von 6,7 m Tiefgang die
Fluth abwarten, obwohl die Fahrordaung eine Tiefe von 8m zusichert,
Es wird wohl viel gebaggert und theilweise die abgestürzte Böschung
durch Strauchwerk und Planken vorläufig gegen weiteren Verfall geschützt,
doch erscheinen diese Mittel ganz unzulänglich gegenüber dem schädlichen Ein-
Aussee der Wasserstauung durch vorüberfahrende Schiffe,
4. Aluleh, Golf von Aden.”) Nach den Berichten S. M, Kr. „Möwe“,
Kommandant Korv.-Kapt, Boeters, bildet, von Westen kommend, der Berg
Ras Filuk eine vorzügliche Ansegelungsmärke für Aluleh. Der im „Golf of
Aden Pilot“, Seite 44, angegebene Ankerplatz ist ungeschützt gegen Nord- und
Nordwestwinde, indessen traten während des Aufenthaltes S, M. Kr. „Möwe“,
zom 10, bis 18. August d. J., Winde aus dieser Richtung nicht auf, obgleich
die Jahreszeit dieselben erwarten ließ; dagegen lief häufig eine mälsige nord-
westliche Dünung. Mäfsige Dünung war überhaupt ununterbrochen vorhanden
zwischen den Richtungen Nordwest und Nordost wechselnd, und infolge dessen
stand an der Küste steta Brandurg. Durch dieselbe wird jedoch eine Landung
wenig beeinträchtigt, denn da das Ufer verhältnifsmäßig steil ansteigt, so ist
die Möglichkeit. geboten, mittelat Laufplanken vom verankerten Boote aus, bei
einiger Geschicklichkeit unter Umständen sogar trockenen Fußes, au und von
Bord: zukommen. In der Lagune lagen ‚eine Menge abgetakelter Dhows, und
sämmtliche Boote waren auf den Strand hoch. aufgeholt, alle.bedeckt, viele
sogar unter Dach, :Unter-anderen waren. zwei klinkergebaute Boote zu bemerken,
welche möglicherweise von einem. Schiffbruche herrühren. Die erwähnte. Lagune
at im Form: und. Ausdehnung in ‚der Karte ‚angegeben. Die Einfahrt liegt nicht
AN’ der Spitze yon: Ras Alideh;, ‚sondern etwas. westlich davon, die. Wassertiefe
beträgt ‚bis. auf; eins ‘tiefere: Riune, welche: nur: durchschwommen. werden: konnte,
ziemlich gleichmäfßsig gegen 1!/ım: bei Hochwasser. Die grofsen Dhows sollen
nur mit steigendem Wasser die Einfahrt passiren: können, die Schiffsboote haben
Hicht-zu warten nöthig gehabt... Eine westlich. ‚setzende Strömung ‚wurde ver-
geblich erwartet, überhaupt wurde. gar: keine ‚Strömung ‚wahrgenommen. Das
Schiff lag: ‚ner auf dem ‚Winde, und. zwar; hatte dasselbe, von. regelmäfsigen
Stillen unterbrochen; ‚ganz leichte Land- und Seebriese. Erstere, ans südöstlicher
Richtung, setzte auf ‚der -Mittelwache, letztere, aus nordöstlicher Richtung, gegen
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AB Dr a
„Golf of Aden Pilot“, 1882, S, 48.
„Africa Pilot“, Part III, 1884, S. 405.
Findlay’s „Indian Ocean“, 1882, S, 681.
Siehe auch Annalen 1886, S. 395