Kleine Notizen,
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Angestellte Lotsen sind nicht vorhanden, doch können Schiffe sich dreist
dem Lande nähern. Wasser ist dort genug vorhanden, und von der Fabrik
wird den Schiffen stets ein Mann entgegengesandt werden, der dem betreffenden
Kapitän den Weg für geringe Entschädigung zeigt. Die Sprache ist durch-
gehends Norwegisch. Man beabsichtigt, jetzt auf der Ostseite der Insel Eretik
eine Bake zu errichten.
Der Hafen selbst ist ein sehr geräumiger runder Kessel, umgeben von
hohen Bergen, die gegen alle Winde Schutz bieten, Man ankert dort auf
11—13 m Wasser, Dampfer löschen gewöhnlich an einer Brücke, an der sie
nur mit einem Luk liegen können, fallen aufserdem bei Ebbe dort trocken. Es
ist jedoch für Schiffe durchaus keine Gefahr dabei vorhanden, da der Boden
aus feinem weilsem Sande besteht, frei von Steinen und vollständig eben ist.
Arbeitekräfte sind schwer zu erhalten, wenn nicht der Direktor der
Fabrik von seinen Leuten einige abläfst. Da die Dampfer nur aus einem Luk
löschen können, so wird, um dieselben rechtzeitig zu expediren, Tag und Nacht
gelöscht. Die Löschkosten richten sich nach der Anzahl Arbeiter, die beschäftigt
waren, und wird der Arbeitslohn dem Schiffe zu sehr civilen Preisen berechnet,
Körbe zum Löschen sowie Schaufeln thut jeder Kapitän gut, mit hinauf-
zunehmen, da es grofse Schwierigkeit macht, dieselben dort zu beschaffen.
Proviant ist im Nothfalle dort zu bekommen, Trinkwasser erhält man
unentgeltlich.
Segelschiffe können sich ihren Ballast unentgeltlich holen, in Prähmen,
die von der Fabrik bereitwillig geliehen werden. Hafenkosten sind keine
vorhanden.
Sollten Segelschiffe gezwungen sein, konträren Windes wegen vor dem
Hafen zu laviren, so werden sie für geringes Geld (je nach Uebereinkommen)
von den Walfischfängern hineinbugsirt, ebenfalls wenn sie ausgehend segel-
fertig sind,
2. (D. S.) Bemerkungen über Economy- Hafen, Von Kapitäu
E. Supplies, Führer der Deutschen Bark „Margarethe“. Economy-Hafen, über
welchen in keinem Englischen Segelhaudbuch etwas zu finden ist, liegt an dem
Basin of Mines (Fundy-Bai) an der Küste von Nova Scotia, aber nicht bei
der Landspitze Lconomy, sondern an dem Flusse gleichen Namens, in 45° 22,5‘
N-Br und 63° 54,5‘ W-Lg. Er ist ein reiner Naturhafen, der ebenso wie der
Flufa bis nach White Reck hinunter schon bei halber Ebbe trocken fällt; doch
liegt ein Schiff ganz geschützt und sicher. Eine Bank bietet gute Gelegenheit
zum Reinigen des Schiffsbodens, Irgend welche Seezeichen sind auf dem Flusse
nicht vorhanden, doch sieht man von der Aufsenrhede, 3 Sm querab von Five-
Islands, woselbst man auf einer Wassertiefe von 14,4m (8 Fad,) den Ballast
über Bord werfen darf und tiefyehende Schiffe ihre Ladungen vervollständigen
können, auf der rechten Seite des Flusses über den Wald hinweg don. Schorn-
stein der Sägemühle oder den Rauch aus demselben. Das Dorf zieht sich am
linken Ufer des Flusses entlang. Bei der Mühle wird ein Schiff zur Zeit.be-
laden, obgleich für vier gleichzeitig Platz vorhanden ist.
Die Einsegelung nach Keonomy-Hafen ist schwierig, weil das Fahrwasser
sehr knappe Biegungen macht; doch ist der Boden meistens weich und sanft
abfallend, Nur weiter nach draußen besteht der Meeresboden aus Steinen. Auf
der linken Seite der Flufsmündung uud der Landspitze Economy. brennt je ein
weißes festes Feuer, eine gewöhnliche Ankerlaterne, die an einer Stange ‚auf-
gezogen wird. Gegenwärtig ist die Herstellung eines Feuers auf Kap. Sharp
in Angriff genommen, welches nach Fertigstellung ron aufserordentlichem Nutzen
für die Schiffahrt sein wird, weil in der Passage manchmal eine: Strömung ron
8—9 Kn läuft.
Schiffe mit einem Tiefgange von 4,5 m (15 -Fufs) können! mit jedem Moch-
wasser in Eeconomy-Hafen einlaufen, während die Springfluth- ein Kinsegela:xon
Schiffen mit einem Tiefgange von 5,7 m (19.Fuls) gestattöt. - Bei: der Springzeit
steigt das Wasser 2,4 m (8 Fuß) mehr, als bei der Taubengezeit; und ‚das Hoch-
wasser ist in don Morgenstunden in der Regel einen halben Fuls höher, als in
den anderen Tagesstunden, .
Als eine ganz besondere Eigenthümlichkeit des Basin. of Mines, welche
der Schiffahrt sehr zu Statten kommt, habe ich noch zu erwähnen, dafs der
Ann, d. Hydr, etc, 1886, Hoft XIL