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Navigirung an der Küste von Upolu und im Bismarek-Archipel.
Innerhalb des Nusa-Fahrwassers wurden nur uoregelmäfsige Strömungen
beobachtet, die stärksten jedesmal südlich der Insel Delolawail. Beim ersten
Passiren mulste der „Albatrofs“ mit Voll-Dampf von den Riffen abfahren,
il. Wind und Wetter. Der Nordwest-Wind, der in dieser Jahreszeit
stehen sollte, hat nur insofern vorgeherrscht, als andere Winde von neunens-
werther Dauer nicht aufkamen. Der oben erwähnte östliche Wind setzte am
letzten Tage ein. Sonst hat er nichts weniger als den Charakter eines kräftigen
Monsuns gezeigt. Vorherrschend waren Windstillen und schwache unterbrochene
Luftströmungen; als gute Briese wehte er nur an 15 Tagen.
Das Wetter war im Allgemeinen regnerisch, Es regneto in Neu-Mecklen-
burg au 13 Tagen von 15, in New-Pommern au 15 Tagen von 27. Io Matupt
soll in dieser Jahreszeit Regel sein, dafs es Vormittags klar, Nachmittags be-
wölkt ist.
12. Barometer und Thermometer. Auffallende Schwankungen wur-
den nicht beobachtet, wie denn auch das Wetter im Durchschnitt als gleich-
mäflsig bezeichnet werden mufß. Die täglichen Schwankungen betrugen: Baro-
meter 2,2 mm, Thermometer 2,5° C.; Maximum des Barometers 764,8 mm, des
SE 31,2° C.; Minimum des Barometers 758,2 mm, des Thermometers
26,0° ©.
Notizen betreffend die Navigirung an der Küste von Upolu, Samoa-lIn,,
auf der Reise von Jaluit nach dem Bismarck-Archipel, und in letzterem.
Während des Aufenthaltes in Apia und einer Fahrt an der Küste von
Upolu hat das Kreuzer-Geschwader, Geschwader-Chef Kontre-Admiral Knorr,
in navigatorischer Beziehung folgende Beobachtungen gemacht:
I, Das auf den Karten XII 164 und 164a, „Ann. d. Hydr. etc,“ 1879
Heft XII, angegebene „Weile Haus“ zwischen der „Katholischen Mission“ und
dem „Weifsen Kreuz“ war nicht sichtbar und soll nicht mehr exiatiren,
9. Auf der Karte XIX 1648 und danach in der Britischen Admiralitäts-
Karte 1730 (XII 162) ist in der Peilung „Katholische Kirche SSW, 0,3 Sm
ab“, eine Tiefenangabe von 7m resp. 3 /4 Faden eingetragen, welche nicht
richtig ist. Die Zahl 7 ist irrthümlicherweise zu weit rechts gesetzt, sie soll
neben der links davon verzeichneten Zahl 13 stehen und diese Stelle mit 13,7
bezeichnen.
3. Die auf der Karte XII 162 (Br. K. 1730) 4 Sm in NNO von Manono
eingetragene 7 Faden-Stelle wurde, obwohl 5. M. S. „Bismarck“ sich läugere
Zeit in den bezüglichen Peilungen (Objekte: Apolina und Berg Tofua) auf-
hielt, nicht gefunden. Die Lothungen ergaben vielmehr für
Apolina-Nordhuk 5WzW1/4W bis SWzW"'/8W
Berg Tofua S0z0*/s0 bis S0z0'hL0
zwischen 47 uud 38m.
4. Die kleinen Inseln in der Nähe von Manono und Apolina sind in der
Karte XII 162 ungenau wiedergegeben; auch fehlt eine zwischen Upolu und
Manono gelegene Insel und ein dort befindlicher Felsen gänzlich. Von wesent-
lichem Interesse sind. diese Objekte indefs nicht, da sie, mit Ausnahme der- bei
Upolw liegenden Insel, sämmtlich von dem Upoluw und Manono gemeinschaft-
lichen Riff mit umschlossen werden, .
__ 5...Die Südostecke von Savaii, die Halbinsel Tofua, gleicht, von Ost-
nordost. his Nordost gesehen, ‚vollkommen einer Insel (vgl. diese Annalen 1876
Seite. 454) ‚und wird daher leicht: mit. ‚Apolina: verwechselt. Manono wmarkirt
sich bereits als Insel, ehe es von dem gehr flachen Küstenstrich bei. Salafıata
frei ist, da letzterer Punkt noch unter dem Horizont liegt, während Manono
schon über demselben hervorragt. |
Am 15. Mai d.. JS. verliefs das Geschwader Apia und steuerte, die Zilice-
und Cülbert-Inseln an Backbord lassend, auf die Marshall-Inseln zu, woselbst
am 28, Mai im Hafen von Jalwit geankert wurde,