Wasserstandsmesser,
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Um den Kontakt mit starkem Drucke herstellen zu können und doch
das Gehwerk der Uhr nicht durch denselben zu beeinflussen, ist folgende An-
ordnung getroffen: Es ist eine gute, käufliche Regulator-Uhr mit Schlagwerk
in Anwendung gebracht. Das Schlagwerk ist jedoch durch Wegnahme ver-
schiedener Theile und Anbringung einiger Auslösestifte dahin verändert, dals es
alle 10 Minuten für einen Schlag auslöst. An Stelle dieses Schlages wird aber
der Kontakt C hergestellt, und man hat also für denselben eine beträchtliche
Arbeitskraft zur Verfügung. Die Funkenbildung an demselben ist außerdem
durch einen kleinen Kondensator abgeschwächt.
Wie bei allen Apparaten dieser Gattung würde ein Fehler in der Anzeige
sich durch alle folgenden Anzeigen fortschleppen. Wenn nun auch kein Grund
vorhanden ist, dafs ein solcher eintritt, so könnte er doch leicht bei der ersten
Einstellung des Apparates gemacht sein, und überhaupt würde leicht ein un-
behagliches Mifstrauen sich mit der Zeit gegen die Aufzeichnungen des Apparates
einstellen. Aus diesem Grunde ist noch die nachbeschriebene Anordnung ge-
troffen, durch welche man sich die absolute Gewifsheit verschaffen kann, dafs
der Apparat richtig registrirt. Ü
Ein am Schwimmerapparat angebrachter Mechanismus läfst bei C (Fig, 5)
jedesmal einen Kontakt eintreten in dem Moment, in welchem das Mecresniveau
um 3m gestiegen bezw. gefallen ist. Durch diesen Kontakt wird eine der
beiden, im diesem Momente nicht für die sonstige Stromgebung gebrauchte
Leitung, beispielsweise die Leitung I, an die Erde gelegt, aber nicht direkt,
sondern durch einen am Schwimmerapparat angebrachten hohen Widerstand.
Der dabei in der Leitung I aufsergewöhnlich auftretende elektrische Strom ist
durch den Widerstand W so sehr geschwächt, dafs er das normale Spiel des
Apparates nicht im Geringsten beeinträchtigt; er macht sich aber an einem auf
der Landstation in die Leitung I durch Ausziehen eines Stöpsels einschaltbaren,
für gewöhnlich aber ausgeschalteten Galvanoskope k (Fig. 8) bemerkbar, wenn
der Kontrolwächter zur Zeit seines Eintretens diesen Stöpsel herauszieht. Der
Moment, in welchem der Registrirapparat seinerseits die Marke für den dritten
Meter in der Höhendifferenz des Wassers zum Druck eingestellt hat, ist durch
das Einspielen einer Marke an einem Zeiger (bezw. dem gleichzeitigen Einspielen
zweier solcher Marken an Typenrad und Schnecke) erkennbar. Um den richtigen
Gang des Apparates zu kontroliren, hat also der Wächter von Zeit zu Zeit
den Moment abzuwarten, in dem das Einspielen der Marken eintritt, was bei
normalem Seogange täglich wenigstens zweimal geschieht, KEr zieht in diesem
Momente den Stöpsel am Galvanoskope k heraus und prüft, ob die Galvanoskop-
nadel ausschlägt. Ist dies der Fall, so arbeiten Zeiger und Schwimmerapparat
übereinstimmend.
Das Kabel, welches den Schwimmerapparat und Registrirapparat ver-
bindet, ist ein Siemens & Halske’sches Bleikabel. Es sind die drei Leitungen
mit getränkter Jute umsponnen und mit einer Bleiumhüllung umgeben, welche
das Eindringen von Seewasser vollständig abhält. Starke Eisenumspiunungen,
in mehrere Hanflagen gebettet, dienen zum mechanischen Schutze des . Blei-
rohres.
2. Elektrischer Wasserstands-Anzeigeapparat von Herm. Kolbe,
Ingenieur in Halle a./S. .
Der Apparat dient dem Zwecke, den wechselnden Wasserstand eines
Wasserlaufes, eines Reservoirs oder dergl. entweder durch einen Zeigerapparat
anzuzeigen oder durch einen Registrirapparat aufzuzeichnen bezw. zu notiren.
Es besteht der ganze Apparat aus einem Schwimmer mit der Kontakt-
vorrichtung, dem Zeiger bezw. Registriranparat und einer galvanischen Batterie.
Kontaktapparat. (Fig. 10, Taf. 18.)
Eine Kette trägt an einem Ende einen Schwimmer, am anderen ein
Gegengewicht; sie jst über das Kettenrad a gelegt, auf dessen Axe:das
Kronenrad b befestigt ist, Der wirksame Umfang des Ersteren beträgt. 100 mm,
Letzteres erhält 10 Stifte ec. Eine Kettenlänge bezw. eine Wasserstandshöhe
von 1 em entspricht demnach der Theilung des Kronenrades,