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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Wasserstandsmesser, 
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Um den Kontakt mit starkem Drucke herstellen zu können und doch 
das Gehwerk der Uhr nicht durch denselben zu beeinflussen, ist folgende An- 
ordnung getroffen: Es ist eine gute, käufliche Regulator-Uhr mit Schlagwerk 
in Anwendung gebracht. Das Schlagwerk ist jedoch durch Wegnahme ver- 
schiedener Theile und Anbringung einiger Auslösestifte dahin verändert, dals es 
alle 10 Minuten für einen Schlag auslöst. An Stelle dieses Schlages wird aber 
der Kontakt C hergestellt, und man hat also für denselben eine beträchtliche 
Arbeitskraft zur Verfügung. Die Funkenbildung an demselben ist außerdem 
durch einen kleinen Kondensator abgeschwächt. 
Wie bei allen Apparaten dieser Gattung würde ein Fehler in der Anzeige 
sich durch alle folgenden Anzeigen fortschleppen. Wenn nun auch kein Grund 
vorhanden ist, dafs ein solcher eintritt, so könnte er doch leicht bei der ersten 
Einstellung des Apparates gemacht sein, und überhaupt würde leicht ein un- 
behagliches Mifstrauen sich mit der Zeit gegen die Aufzeichnungen des Apparates 
einstellen. Aus diesem Grunde ist noch die nachbeschriebene Anordnung ge- 
troffen, durch welche man sich die absolute Gewifsheit verschaffen kann, dafs 
der Apparat richtig registrirt. Ü 
Ein am Schwimmerapparat angebrachter Mechanismus läfst bei C (Fig, 5) 
jedesmal einen Kontakt eintreten in dem Moment, in welchem das Mecresniveau 
um 3m gestiegen bezw. gefallen ist. Durch diesen Kontakt wird eine der 
beiden, im diesem Momente nicht für die sonstige Stromgebung gebrauchte 
Leitung, beispielsweise die Leitung I, an die Erde gelegt, aber nicht direkt, 
sondern durch einen am Schwimmerapparat angebrachten hohen Widerstand. 
Der dabei in der Leitung I aufsergewöhnlich auftretende elektrische Strom ist 
durch den Widerstand W so sehr geschwächt, dafs er das normale Spiel des 
Apparates nicht im Geringsten beeinträchtigt; er macht sich aber an einem auf 
der Landstation in die Leitung I durch Ausziehen eines Stöpsels einschaltbaren, 
für gewöhnlich aber ausgeschalteten Galvanoskope k (Fig. 8) bemerkbar, wenn 
der Kontrolwächter zur Zeit seines Eintretens diesen Stöpsel herauszieht. Der 
Moment, in welchem der Registrirapparat seinerseits die Marke für den dritten 
Meter in der Höhendifferenz des Wassers zum Druck eingestellt hat, ist durch 
das Einspielen einer Marke an einem Zeiger (bezw. dem gleichzeitigen Einspielen 
zweier solcher Marken an Typenrad und Schnecke) erkennbar. Um den richtigen 
Gang des Apparates zu kontroliren, hat also der Wächter von Zeit zu Zeit 
den Moment abzuwarten, in dem das Einspielen der Marken eintritt, was bei 
normalem Seogange täglich wenigstens zweimal geschieht, KEr zieht in diesem 
Momente den Stöpsel am Galvanoskope k heraus und prüft, ob die Galvanoskop- 
nadel ausschlägt. Ist dies der Fall, so arbeiten Zeiger und Schwimmerapparat 
übereinstimmend. 
Das Kabel, welches den Schwimmerapparat und Registrirapparat ver- 
bindet, ist ein Siemens & Halske’sches Bleikabel. Es sind die drei Leitungen 
mit getränkter Jute umsponnen und mit einer Bleiumhüllung umgeben, welche 
das Eindringen von Seewasser vollständig abhält. Starke Eisenumspiunungen, 
in mehrere Hanflagen gebettet, dienen zum mechanischen Schutze des . Blei- 
rohres. 
2. Elektrischer Wasserstands-Anzeigeapparat von Herm. Kolbe, 
Ingenieur in Halle a./S. . 
Der Apparat dient dem Zwecke, den wechselnden Wasserstand eines 
Wasserlaufes, eines Reservoirs oder dergl. entweder durch einen Zeigerapparat 
anzuzeigen oder durch einen Registrirapparat aufzuzeichnen bezw. zu notiren. 
Es besteht der ganze Apparat aus einem Schwimmer mit der Kontakt- 
vorrichtung, dem Zeiger bezw. Registriranparat und einer galvanischen Batterie. 
Kontaktapparat. (Fig. 10, Taf. 18.) 
Eine Kette trägt an einem Ende einen Schwimmer, am anderen ein 
Gegengewicht; sie jst über das Kettenrad a gelegt, auf dessen Axe:das 
Kronenrad b befestigt ist, Der wirksame Umfang des Ersteren beträgt. 100 mm, 
Letzteres erhält 10 Stifte ec. Eine Kettenlänge bezw. eine Wasserstandshöhe 
von 1 em entspricht demnach der Theilung des Kronenrades,
	        
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