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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Wasserstandsmesser, 
Meereshöhen in einer Zahlenreihe gedruckt erschienen wären. Im Vergleich mit 
einer Kurve hätte aber eine solche Zahlenreihe eine geringe Uebersichtlichkeit, 
indem sie kein sofort erkennitliches Bild von den Meeresbewegungen giebt, und 
z. B., um nur den Zeitpunkt des Minimums und Maximums der Ebbe und Fluth 
zu finden, man erst sämmtliche Zahlen durchlesen müfste. Aus diesen Gründen 
sind beide Methoden vereinigt in Anwendung gebracht, in einer Weise, die 
zugleich die einfachste mechanische Durchführung gestattet und deren Anwendung 
darum auch für andere ähnliche Zwecke bei meteorologischen Registrirapparaten 
a. dergl, sich empfehlen dürfte. 
Bei dieser Methode erscheint, wie in Fig, 9, welche ein Stück des Papier- 
streifens in Originalgröfßse zeigt, dargestellt Ist, zunächst die Bewegung des Meeres 
in einer punktirten Kurve. Je 5mm 
Ordinvatenlänge entsprechen 1m Höhen- 
unterschied des Moeresspiegeles. Die 
Kurve giebt also wohl ein anschau- 
liches Bild von der Meeresbewegung, 
von dem Verlaufe der Ebbe und Fluth, 
der Lage der Maxima und Minima; 
man kann auch an derselben wohl die 
ganzen Meter der Höhenunteraschiede 
abgreifen, aber nicht mehr die Centi- 
meter. Dagegen finden sich die Unter- 
abtheilungen in Centimetern am obe- 
ren Ende der betreffenden Ordinate 
in Zahlen abgedruckt. Ueber dieser 
Zahlenreihe befindet sich die Tageszeit 
aufgedruckt, so zwar, dafs alle 10 Mi- 
nuten, also im Ganzen sechsmal, die 
verfßossene rolle Stunde in römischer 
Zahl erscheint, An dem unteren Ende 
der Ordinate wird die Nulllinie, als 
welche die dem tiefstmöglichen Wasser- 
stande entsprechende genommen ist, 
selbstthätig mit aufgedruckt. 
Man erkennt beispielsweise leicht nach dem Vorgesagten, dafs der 
Punkt a und die in gleicher Ordinate stehenden Zahlen anzeigen, dals am be- 
ireffenden Tage um 3 Uhr 20 Minuten die Meereshöhe 4,28 m betragen hat; 
denn der Punkt a ist zwischen vier- und fünfmal 5 mm von der Nulllinie ent- 
fernt, oben steht die Zahl 28 und darüber zum dritten Male die Zahl III 
Die mechanischen Einrichtungen, welche den Druck bewirken, sind ziemlich 
einfach und aus Fig, 8 zu erkennen. Auf dem Umfange des bereits erwähnten 
Rades T sind die Typen der Zahlen 0 bis 99 aufgravirt, auf dem dahinter 
liegenden Zeitrade Z die erwähnten römischen Zeitzifern. Durch die Schnecke a 
wird der vertikale Stift g proportional mit der Meeresbewegung geradlinig hin- 
and hergeschoben. Seine geradlinige Führung erhält er durch den Hebel 1, 
dessen Kreisbewegung durch ein kleines (in dem Schema weggelassenes) Gegen- 
gelenk in eine genaue geradlinige verwandelt wird. Der tiefste Punkt des Zeit- 
rades Z, des Typenrades T, die untere Spitze des Stiftes g und eines ferneren 
feststehenden Stiftes, welcher die Nulllinie zu markiren hat, stehen in einer 
geraden Linio, Dicht unter dieser Linie liegt der Papierastreifen P und wird 
senkrecht zu derselben in seiner Längsrichtung bewegt. Er ist mit einem ab- 
färbenden zweiten dünnen Papierstreifen belegt und wird alle 10 Minuten durch 
den. Hebel h. seiner ganzen Breite nach gegen die genannten Theile geworfen, 
80: dafs dabei die betreffenden Marken und Zahlen abgedruckt werden, Beim 
Abwärtsgehen des Hebels h wird die Walze W ein wenig gedreht und durch 
diese der Papierstreifen entsprechend fortgezogen. Von der Walze W aus wird 
das Stundenrad Z alle Stunde um eine Zahl weiter gedreht. Das Andrücken 
des. Hebels h geschieht alle 10 Minuten durch den im lokalen Stromkreise mit 
besonderer (Leclauche-) Batterie Br liegenden Elektromagnet Es. Der Schluß 
dieses. Stromkreisos erfolgt in gleichen Zeitintervallen an dem von einer genau 
gehenden Uhr U aus getriebenen Kontakte €, 
Fir, 9.
	        
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