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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Kleine Notizett; 
KO1 
vier eiserne Lagerhäuser, drei weitere sind im Bau; an einer Stelle ist eine 
doppelte Reihe solcher Schuppen. Dicht neben den Schuppen liegt der Bahn- 
hof, welcher den Hafen in 20 Minuten mit Batavia verbindet, Die Eisenbahn 
ist indessen vorzugsweise für Passagiere gebaut und fährt nur am Tage; für die 
Beförderung der Güter läuft neben derselben ein Kanal, der Batavia und 
Tandjong Priok verbindet, mit Wegen zu beiden Seiten, um die Kähne durch 
Pferde und Menschen schleppen lassen zu können. Die Ostseite besteht gröfsten- 
theilgs noch aus Erdböschung und Pfahlwerk und dient zum Lagern der groben 
Rohmaterialien, wie Kohlen, Holz, Eisen etc. Dio Unkosten für das Ankern 
im Vorhafen sind dieselben, wie die auf der Rhede von Batavia. Der alte 
Hafen von Batavia goll allmählich verfallen und der ganze Verkehr nach 
Tandjong Priok übergehen. Das Klima scheint daselbst aber guch nicht ge- 
zunder zu sein als in Batavia, wo überhaupt eine Beurlaubung von Mann- 
zchaften an Land ganz ausgeschlossen ist, und sogar das längere Liegen von 
Booten daselbst nach Sonnenuntergang Erkrankungen zur Folge hat. Die 
Station der Holländischen Kriegsschiffe ist deshalb auch in Soerabaya, welcher 
Platz gesund ist, Docks und Reparaturwerkstätten enthält, während die Post- 
and Telegraphenverbindung von hier ebenso gut ist, wie von Batavia, Zu 
längerem Aufenthalte mufs daher für Schiffe mehr Soerabaya als Batavia em- 
pfohlen werden, 
6. Ueber die Ansteuerung von Finsch-Hafen, Kaiser Wilhelms- 
Land berichtet der Kommandant S. M. S. „Bismarck“, Kapt. z. See Kuhn, 
zusätzlich der in diesen Annalen 1885, Heft IV. S. 204, gemachten Angaben 
und der daselbst nach der Aufnahme S. M. Kubt. „Hydne“ veranschaulichten 
Skizze Folgendes: 
Finsch-Hafen liegt für von Süden kommende Schiffe, welche die Inseln 
bei Kap Cretin passirt haben, hinter der zweiten von drei scharf ausgeprägten 
Huks der flachen, dicht bewaldeten Küste, die sich hier scharf vom hohen 
Hinterlande abhebt, Von Nord kommend, sieht man 2—3 Sm vom Lande ent- 
fernt die Häuser der Ansiedelung, weifßs mit Wellblechbedachung, auf der Holz- 
Insel bereits auf mindestens 8 Sm Entfernung; es empfiehlt sich daher für die 
Schiffe, die von Osten aus den Hafen aufsuchen wollen, Fortification Point an- 
zusteuern und dann in etwa 2—3 Sm Abstand an der dort augenscheinlich sehr 
klaren Küste entlang zu gehen, bis der Hafen ausgemacht ist. Die Flaggen- 
Halbinsel hebt sich nicht gut ab; vor derselben liegt eine Hulk zu Anker, 
durch welche sie theilweise verdeckt wird. — Die Inseln bei Kap Cretin (nicht 
die Cretin-Inseln) sind niedrig und dicht bewaldet, so dafs sie sich von der 
Küste nur sehr schlecht abheben, ; 
7. Lotsengebühren zu Singapore. Nach einem Berichte des Kom- 
mandanten S. M. Kr. „Adler“, Korv.-Kapt. von Wietersheim, sind die 
Lotsengebühren für das Ein- und Auslaufen zu Singapore!) durch eine gouver- 
nementale Bestimmung am 15. September 1885 festgesetzt worden und zwar; 
pro Fuß Tiefgang 
Zwischen -dem Man of war- Hafen und der Tanjong- Pagar-, 
Borneo- und Jardines- oder Pulau Brani-Werft . . . . 0,50 Doll. 
Zwischen dem Man of war-Hafen und den New Harbour-Dock- 
und Peninsular and Oriental Company-Werften und dort 
vorbei bis Cyrene Shoal . 2. 0.0.00 0 x Hk 
Zwischen Cyrene Shoal und New Harbour-Dock . . . . 
Zwischen Cyrene Shoal und irgend einem Theile des New Har- 
bowr oder durch denselben nach dem Man of war-Hafeon 
Für Verholen im New Harbour. . .0.0.000000 4 4 4 4 
Nach dem Quarantäne- oder Munitions-Ankerplatz ein Zuschlag 
VOR RR RR 
Sobald ein Schiff gezwungen ist, durch den New Harbour zu gehen oder 
dort zu wenden, hat es das einfache Lotsengeld zu entrichten. 
Durch ein Dekret vom 29, Juli d. J. ist für das Lotsen von Sultan Skoal 
ein Lotsengeld von 0,25 Doll. pro Fuß Tiefgang bestimmt worden. 
Val, „China Sea Directory“ Voll 1878, pag. 111.
	        
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