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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Kleine Notizen. 
Erschütterung des Schiffes war sehr stark und machte den Eindruck, als ob 
das Schiff über einen steinigen Grund a 
Im Kanal. Nach einer Mittheilung des Meteorologischen Instituts 
zu Christiania®?) beobachtete die Brigg „Wilhelmine“, Kapt. H. J. Olsen, in 
50° 10‘ N-Br und 1° 40‘ W-Lg am 1. September d. J. zwischen 3* 30“ und 
4* p. m. drei Erdstöfse in kurzen Zwischenräumen, während welcher das Schiff 
stark erschüttert wurde, so dafs die Schotten der Kajüte und das Geschirr auf 
dem Tische klirrte. Es herrschte zur Zeit eine schwache nordwestliche Briese, 
2. Ströme und Wassertemperaturen beim Kap Guardafui, S. M.S, 
„Gneisenau“ traf auf der Reise von Batavia nach Aden, an der afrikanischen 
Küste südlich vom Kap Gwardafuz, einen starken nördlichen Strom, wie der- 
gelbe auch von 8. M. Kr. „Möwe“ an dieser Küste wahrgenommen worden war 
(siehe S. 395). Zwischen 3° 16’ N-Br, 53° 0‘ O-Lg und 8° 1‘ N-Br, 51° 29 
O-Lg wurde das Schiff am 13. August 80,5 Sm nach N3°W in 24 Stunden 
versetzt; von letzterer Position bis zum Kap Guardafut wurde nach guten 
Beobachtungen ein nordöstlicher Strom von 3,5 Kn Geschwindigkeit konstatirt. 
Die Wassertemperaturen waren beim Kap Guardafui einem schnellen 
Wechsel unterworfen. Am 13. August um 4* Nachmittags wurde 24,4° C. ge- 
messen, um 8 22,7° und um Mitternacht 21,4°; stündliche Beobachtungen er- 
gaben als niedrigste Temperatur 20,4° um 1* a. m. den 14. August. Von hier 
ab stieg dieselbe schnell, stündlich ungefähr einen Grad, 80 dafs um 10 a, m., 
machdem um 8 das Kap Gwardafui passirt war, schon wieder 29,3° abgelesen 
wurden, Die Temperatur der Luft stieg innerhalb zwei Stunden um mehr als 
6°, von 25,0° bis auf 31,5°. 
3. Bei der Ansteuerung der Rhede ron Macassar von Süden her 
erscheint, wie der Kommandant S. M, S. „Gneisenau“, Kapt. z. See Valois, 
berichtet, die Insel GHissong zunächst als Doppelinsel, deren beide Theile 
Ost—West von einander liegen. Die Täuschung wird dadurch hervorgerufen, 
dafs beide bewaldet sind, der östliche gröfsere Theil spärlich mit hohen 
Palmen, der westliche kleinere mit dichtem Mangrovengebüsch, während die 
beide verbindende Landzunge vollkommen kahl ist, Der Irrthum wird noch 
dadurch verstärkt, dafs der östliche Theil einen weithin sichtbaren Vorstrand 
besitzt, welcher dem westlichen fehlt, letzterer also auch bedeutend hinter 
jenem liegend erscheint. Beide Theile sind niedrig und die verbindende Land- 
zunge bei Hochwasser gerade bedeckt. Auf der neuen Holländischen Karte 
sind sie auch so verzeichnet. Von dem westlichen Theil erstreckt sich nach 
NNW zu ein ebenfalls trocken fallendes Riff von ungefähr 500 m Länge. 
4. Ankerplätze auf der Rhede von Benguela, Westküste von 
Afrika, Nach dem Bericht S. M, Knbt, „Cyelop“, Kommandant Kapt.-Lieut. 
Stubenrauch, findet man auf der Rhede von Benguela den besten Ankerplatz, 
wenn man einen in der Mitte des Forts befindlichen Tunnel, welcher sich nach 
See öffnet und als dunkler Punkt erscheint, mit der Kirche zur Deckung 
bringt und dann bis zu 12—13 m Wassertiefe vorgeht. S. M. Knbt. „Cyclop“ 
hatte zuerst einen Ankerplatz nördlich der Stadt auf 11m Wasser gewählt, 
veränderte denselben aber auf Rath des Hafenkapitäns, weil derselbe gegen 
den Seegang schlecht geschützt sein sollte und in der Nähe ein Französisches 
Kriegsschiff beschädigt war, und ankerte dann in der Nähe der Tonne auf 13 m 
Wasser. 
5. Ueber den neuen bei Batavia angelegten Hafen Tandjong 
Priok?) giebt der Kommandant S. M. 8. „GAneisenau“, Kapt. z. See Valois, 
folgende Notizen: 
Der Vorhafen, völlig von steinernen Molen umschlossen, ist von 
Norden nach Süden 1Sm tief, nach See zu 0,5Sm breit und erweitert sich 
nach Land zu bis zu 0,75 Sm. Die Einfahrt ist ca 200m breit und durch zwei 
Leuchtthürme markirt. Der eigentliche Liegehafen ist ins Land hineingegraben. 
Die Westseite desselben besteht aus Granit-Kaimauern; längs derselben laufen 
doppelte Schienengeleise, hinter und parallel den Geleisen stehen bereits fertig 
1) Nature 1886. No. 883. 
®) Nature 1886. No. 882. 
3) Siebe auch Annalen 1882 5. 324, 1883 S. 653, 1885 8. 511, 1886 8. 440.
	        
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