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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Notizen über die Neu-Hebriden,. 
wurden hier gar nicht gefunden, die nächsten lagen beim Missionshause, das 
nur für kurze Zeit beim Passiren zwischen den Bäumen herauskommt. Die 
Lage des Ortes in einer bis an die Berge reichenden Ebene ist eine sehr schöne, 
soll aber nicht gesund sein, 
Deutsche Firmen sind nicht vertreten, nur eine Englische und eine 
gröfsere Französische Kompagnie, die mit Plantagenbau beginnt, Viehzucht be- 
treibt und neuerdings alles Küstenland ankauft. Der Viehstand war ein präch- 
tiger, der Handel damit geht nach Noumea, 
Als Ausrüstungsort wie in jeder anderen Beziehung mufs Havannak-Hafen 
als der Hauptpunkt der Gruppe bezeichnet werden, was allerdings nicht viel 
sagen will. Aber man kann wenigstens dort Rindvieh und Geflügel bekommen, 
unter Umständen auch Kohlen, wovon diesmal nur 20 tons lagerten; frisches 
and, wie behauptet wird, gutes‘ Wasser kanua mit Leichtigkeit aus mehreren 
Flüssen entnommen werden, 
2. Auf der Fahrt von hier nach Mallicollo und später nach 
Pentecost wurden detachirte Gefahren nirgends entdeckt und sollen auch nach 
Aussage des Kommandanten vom Britischen Vermessungsschoner „Undine“ in 
der ganzen Gruppe fehlen. Dafür wurde die Lage der einzelnen Inseln zu 
einander nach der Brit. Adm,-K. No. 1380 (Tit. XII: 129) ala durchweg falsch 
ausgemacht, so dafs Positionen nach Peilungen schlechterdings nicht festzulegen 
waren. Hierzu kommt, dafs starke Strömungen überall zwischen den Inseln 
setzen, was durch heftige und gefährlich aussehende Stromkabbelungen sich 
deutlich kenntlich macht. 
3. Die Ansteuerung von Mallicollo‘) sollte von dieser Richtung 
im Dunkeln mit gröfster Vorsicht ausgeführt werden; die Maskelyne-Inseln sind 
sehr niedrig; nach Süd und Südost von ihnen erstreckt sich ein weit aus- 
gedehntes Rif, Am Tage markirt eine starke Brandusg, die stets stehen soll, 
die Grenze genau, aufserhalb welcher nichts entdeckt wurde, Die Entfernung 
von der südlichsten dieser Inseln bis zu Port Sandıwick ist in erwähnter Karte 
anscheinend zu grofs, Den Einflufs des Stromes festzustellen, fohlte die Zeit, 
er hätte aber, wäre die Karte richtig, stets in der Kursrichtung und 7 Sm in 
2 Stunden befragen müssen, was unwahrscheinlich ist. 
So gelangte „Albatrofs“ denn auch unvermuthet schnell von hier nach 
der Einfahrt von Port Sandwich und wäre ohne die Peiluug von Kap Dip auf 
Ambrym vorbeigesegelt. 
4. Port Sandwich auf Mallicollo. Wie weit der Britischen Special- 
karte No, 134 (Tit. XII: 133) zu trauen ist, konnte bei der Kürze der Zeit 
nicht konstatirt werden. Jedenfalls liegt der sogenannte South Head, der 
richtiger Ost-Huk hiefse, östlicher und erstreckt sich nicht so weit hinaus wie 
angegeben, Ohne dringende Veranlassung ist es nicht rathsam, über den Anker- 
platz unterhalb North Head-Landzunge hinaus zu gehen. Die von der „Pearl“ 
vermessene Bank scheint Aenderungen unterworfen zu sein. Das Wasser im Hafon 
ist trübe, und die dicht bewachsenen Huks heben sich schlecht ab, besonders bei 
bezogenem Himmel. Die Französische Kompagnie will die innere Huk unterhalb 
Übservation Pt, lichten und dort ein Haus errichten, das alsdann ein gutes 
Peilungsohjekt geben kann. 
Deutsche Firmen sind auch hier nicht vertreten; die Französische Kom- 
pagnie beabsichtigt, mit Plantagenbau vorzugehen; ein kleiner, ihr gehöriger 
sogenannter Store ist zur Zeit alles, was man an Nennenswerthem erblickt, 
LEE von Eingeborenen wurden nur aufserhalb von South Head an der Küste 
gesehen. . 
Als Ausrüstungshafen bietet Port Sandwich hiernach nichts, deun Wasser 
aus dem Flusse Erskine zu holen — wenn es brauchbar ist — muß mit großen 
Mühseligkeiten verbunden sein. Sollte ein Schiff sich dieserhalb in Noth be- 
finden, so braucht es nur etwa 6 Sm nördlicher zu segeln, wo aus einem gut 
sichtbaren Flufs mit Wasserfall direkt an Bord gepumpt werden kann, 
5. Hafon von Lenure und Fahrt dorthin. Die mehrfach erwähnte 
Brit, Adm,-K. No. 1380 (Tit. XII: 129) giebt von der Südküste Mallicollo’s 
+ „Pacific Islands“, Vol. I, 1885, 8, 25, 
Findlay’s „South Pacific“, 1884, 87 762.
	        
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