Tomil-Bai, Yap, Carolinen, — Neu-Hebriden.
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Bemerkungen über die Tomil-Bai; Yap, Carolinen,
S. M. 8. „Cneisenau“, Kommandant Kapt. z, See Valois, hat die 3,6 m-
Untiefe, welche vor der Hafeneinfahrt in die Tomil-Bucht, 5 Kablle. 0148 vom
Entrance Rock liegen 80, trotz zweimaligen Absuchens mit dem Kutter nicht
finden können, Dagegen liegt nach dem Berichte des Schiffskommandos eine
Untiefe ganz dicht an dem die Einfahrt östlich begrenzenden Riffe.!) Der
Entrance Rock ist der einzige von allen Felsen auf dem Riffe, welcher bei
Hochwasser sichtbar bleibt. Derselbe ist uugefähr 4m hoch, bleibt 2m über
Hochwasser, sieht grau aus und hat die Form eines schiefen Kegels, Das Fahr-
wasser markirt sich bei richtigem Stande der Sonne sehr gut, so daß die
„Gneisenau“ ohne grofse Schwierigkeiten auf den Ankerplatz, nahe der Faktorei
Rul gelangte, Bei bezogenem Himmel oder der Sonne von vorn markirt sich
das Fahrwasser fast gar nicht. Die in demselben angegebenen Tiefen sind im
Allgemeinen richtig, falsch dagegen liegen sämmtliche Landobjekte, und der
Theil des Riffes zwischen Rul und Mellrot ist ungefähr um das Dreifache zu
yrofs angegeben. Es befindet sich daselbst ein Bassin, iu dem große Schiffe
bequem schwingen können, Der Theil des Hafens zwischen Engnotch und Rul,
in welchem S, M. 8. „Gneisenau“ ankerte, ist zu breit angegebon, da, um frei
zu schwingen, von 100m Kette, mit denen geankert wurde, 25m eingehievt
werden mulsten, zo dafs das Schiff mit 75m Kette gerade frei schwang. Die
hier befindlichen Spanischen Schiffe haben den Hafen von Yap vermessen und
im inneren Hafen die Riffe mit Baken, bestehend aus Holzstöcken mit Bambus-
körbon, versehen. Die angefertigte Karte ist jetzg nach Hause geschickt worden,
so dafs eine demnächstige Veröffentlichung zu erwarten ist,
Notizen über die Neu-Hebriden,
(Nach dem Bericht S. M. Kr. „Albatrofs*, Kommandant Kapt,-Lieut. Graf von Bandissin I}
ı,. Havannah-Hafen auf Sandwich-Insel.®*) Die Englische Special-
karte No, 134 (Tit. XII: 133) wurde, soweit sie benutzt ist, als richtig befunden.
Die Einfahrt von Süden ist gar nicht zu verfehlen, da Enrtrance- oder Hat-Insel
in der eigenthümlichen Form nicht zu verkennen und an beiden Seiten passirbar
ist. In gröfserem Abstand ist ein Irrthum möglich, so lange das niedrige Land
von Hat-Insel noch nicht zu sehen ist, da der Berg Auf der Insel Montague
über Sandwick hervorragt und genau die Form des in der Vertonung wieder-
gegebenen höheren Theils von der Insel Hat hat.
Little entrance wurde beim Ausgehen benutzt und dabei die Lothungen
nach der Karte gefunden; es setzte kein Strom, der Grund war deutlich
zu sehen.
Der Hafen ist gegen alle Winde goöschützt, leidet aber an dem Uebel-
stand übermäfsiger Wassertiefe, wodurch der Ankerplatz Matapou-Bai auch nur
für wenige Schiffe Raum bietet. S. M. Kr. „Albatro/fs“ ankerte ca 300m vom
Strande.
Der Platz selbst bereitet eine eigene Täuschung. Nächst dem Store,
einem weißen Gebäude mit Zinkdach, kommen nach einander zwei anscheinend
grolse zweistöckige weiße Gebäude heraus, die eine förmliche Stadt vermuthen
Jassen, Bei näherer Besichtigung stellte sich heraus, dafs dies, aulser einem
kleinen Hause und wenigen Nebenschuppen, alles ist. KEingeborenen-Hütten
1) Siehe den Bericht S. M. Kr. „Albatrofs* Seite 474.
% „Pacific Islands“, Vol, X, 1885, 8. 12.
Findlay’s „South Pacific“, 18584, 8, 1755,
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