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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Rekognoseirungsfahrt S, M. Kr. „Habicht“, 
Palgrave-Spitze bietet weder Schutz gegen Wind noch See. Die von 
dem „Swallow“ angegebene Ankerpeilung Sugarloaf kill 0'/43 stimmt mit der 
Karte nicht überein, ist auch nicht in Einklang zu bringen. Nördlich von 
Palgrave-Spitze wurde von S. M. Kr. „Habicht“ ein zuckerhutähnlicher Berg 
in 080140 gepeilt. Nach dem Passiren von Palgrave-Spitze treten hoho Sand- 
dünen an die Seo heran, theilweise steil nach dieser abfallend. In 20° 14' S-Br 
befinden sich zwei Durchbrüche, scheinbar Flußbette, 
Swallow Breakers bilden ein gefährliches Riff, dem man sich mit Vor- 
sicht nähern mufs, 
Am 27. April wurde die Küste nördlich von den Swallow Breakers an- 
gesteuert‘ und im Laufe des Tages fast bis zu Fort Rock-Spitze gedampft. 
Nach der Karte Titel VIII No. 13 (Br. 1806) sollte man glauben, dafs in der 
Formation des Landes eine wesentliche Abwechselung besteht und besonders, 
dafs die Höhenzüge theilweise ganz aufhören und Ebene an deren Stelle tritt, 
dies ist indessen nicht richtig, die Küste bleibt sich nahezu gleich; nahe der- 
selben sind niedrige, steinige Höhenzüge, hinter denselben hohe Sanddünen, 
and bei klarem Wetter sieht man über letzteren die Kuppen der im Innern 
sich hinziehenden Gebirge. Am 28, April wurde 8'/% Uhr Morgens Fort Rock- 
Spitze angesteuert. Dieselbe ist eine gute Ansteuerungsmarko, bietet aber 
keinen Schutz gegen Wind und See, Die 3 Sm nördlich von Fort Rock-Spitze 
gelegene Untiefe mag bei ruhiger See kleinen Küstenfahrermn einen geschützten 
Ankerplatz gewähren und das Einnehmen von Ladung gestatten, Bei der von 
8, M. Kr. „Habicht“ angetroffenen hoben Dünung erstreckte sich die Brandung 
über die ganze Bucht. 
Das falsche Kap Frio hat mehrere, sich einige Kabellängen nach aufsen 
erstreckende Untiefen, und darf man sich demselben daher nur mit Vorsicht 
aähern. Die zwischen demselben und dem Kap Frio befindliche Bucht ist in 
nordsüdlicher Richtung langgestreckt und gewährt keinerlei Schutz, 
Am 29. April wurde Morgens 9 Uhr Kap Frio angesteuert. Nach den 
Segelanweisungen ist dasselbe niedrig und besteht aus einer Sandzunge, bei 
der starken Brandung war jedoch nur der nördlich von Kap io liegende 
Felsen sichtbar. Die Bucht nördlich von Kap Frio bieteß keinerlei Schutz. 
Die Bucht in 18° 17’ S-Br, welche nach der Karte einen geschützten Ankerplatz 
verspricht, bot. gleichfalls keinen Schutz gegen die Dünung, welche sich im 
Gegentheil so bedeutend erwies, dafs die Maschine mit Volldampf gehen mufste, 
um das Fahrzeug steuerfähig zu erhalten. In 18° 13’ S-Br wurde ein Flaggen. 
mast und mehrere Hütten an Land gesehen, wahrscheinlich dieselben, welche 
Kapt. z, See Hoffmann in diesen Annalen 1884, 8. 663 und 664, erwähnt, 
Menschen waren nicht sichtbar, überhaupt machte das Ganze einen verlassenen 
Eindruck, Ein Boot kounte nicht an Land geschickt werden, weil die Brandung 
zu stark war, Zwischen dieser Bucht und 18° 10‘ S-Br wurden die unregel- 
mäfsigsten Tiefen von der Küste gefunden, dieselben variirten zwischen 24 und 
16m. Nachmittags 3 Uhr wurde 18° S-Br erreicht. 
Leider war das Wetter während der größeren Hälfte für astronomische 
Beobachtungen so ungünstig, dafs nur vor der Swachaub- (Swakop-} und 
Omaruru-Mündung zuverlässige Beobachtungen gemacht werden konnten, Die 
hieraus errechneten Längen stimmten mit der Karte überein, Weiter nach 
Norden scheinen jedoch die aus der Karte entnommenen Längen nicht mehr 
zu stimmen; nach der Karte liegt Kap Frio in 12° 3’ O-Lg, während der 
„Africa Pilot“, Theil II, 1884, 11° 57‘ 12“ O-Lg giebt, Hiernach würde die 
Karte ungefähr 6‘ zu weit östlich liegen. Eine später in Mossamedes gemachte 
Beobachtung bestätigt dies, ; 
. Die Positionen der im Innern liegenden Berge sind im Allgemeinen 
nicht richtig in der Karte angegeben, so dafs man durch Kreuzpeilungen den 
Ort des Schiffes nicht mit Zuverlässigkeit bestimmen kann. Die Berge sind 
übrigens wenig charakteristisch und bei dem meistens sehr diesigen Wolter 
gelten sichtbar.
	        
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