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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Kleine Notizen. 
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Kleine Notizen. ) 
ji. Strömungen im Rothen Meere. S.M.S. „Gneisenau“ beobachtete 
auf der Reise durch das Rothe Meer vom 17. bis 24. August d. J. bei nordwest- 
lichen Winden folgende ziemlich unbedeutenden Stromversetzungen: 
zwischen 121° und 15° XN-Br S36°W 7,0 Sm in 24 Stunden 
15° „ 18° » NZ1°E 21 » »% » 
18° „ 20%° N75°W 41 „% »% » » 
201° „ 28'h° NIOW 61  » » » 
231° „ 26° » N79°W 26 % » » ” 
” 26° „ 28° % N20°E 160 „ „ 17 
Die letztere bedeutend stärkere Strömung, als sie sonst auftrat, machte 
sich beim Einlaufen in die Jubal-Strafse bemerkbar und mahnt zur Vorsicht 
beim Ansteuern dieser Passage in der Nacht. 
2. Strömung an der Ostküste Afrikas nördlich von Zanzibar. 
Auf der Reise von Zanzibar nach Mombas am 5. und 6. Juni d. J. beobachtete 
3. M. Knbt. „Hydne“ bei südlichem Winde einen Strom von über 4 Kun Fahrt, 
der auf der ersten Hälfte der Route nach NNW, auf der zweiten nach NNE 
zetzte. Auf der Rückreise wurde ein nordwestlicher Strom von 2 bis 2,5 Kn 
Geschwindigkeit bestimmt. 
3. Strömung in der Malacca-Strafse. S. M. Kubt. „Wolf“ traf 
beim Passiren der Malacca-Strafse während des SW-Monsuns am 3. bis 5, Juli 
d. J. in der Mitte derselben entgegen den Angaben der Segelanweisungen einen 
5stlichen und südöstlichen Strom von 3—9 Sm in 24 Stunden an. 
4, Strömung im Nordatlantischen Ocean zwischen Madeira 
and den Kap Verde’schen Inseln. Nach dem Berichte des Kommandanten 
S. M. S. „Nize“, Korv.-Kapt. von Arnim, wurde auf der Reise des genannten 
Schiffes von Madeira nach St. Vincent vom 28. Juli bis 4. August d. J. entgegen 
der Segelanweisung, nach welcher hier ein SSW-licher Strom in Stärke von 
5—24 Sm per Tag setzen soll, bis 20° N-Br eine NNW-liche Strömung in 
Stärke bis zu 14,5 Sm in 24 Stunden beobachtet. 
5. Färbung des Wassers im Nordatlantischen Ocean. Auf der- 
zelben Reise zeigte das Wasser zwischen 22° und 20'% 2° N-Br eine auffallend 
grüne Färbung, während es bis dahin und auch später tiefblau aussah; eine 
Untersuchung des Wassers ergab keine Trübung durch organische oder anima- 
lische Substanzen. Angaben über Salzgehalt und Temperatur liegen noch 
nicht vor. 
6. Ueber das Eindringen des Lichtes in die Tiefen des Meeres. 
Durch die Herren H. Fol und E. Sarasin sind, wie bereits früher, so auch in 
diesem Jahre, Versuche angestellt, um die Eindringungstiefe des Lichtes in das 
Meer zu bestimmen. Sie bedienten sich hierzu Bromsilbergelatinplatten, welche 
sie in verschiedenen Tiefen eine bestimmte Zeit (10 Minuten) lang der Wirkung 
des Lichtes aussetzten. Von den diesjährigen Versuchen, welche in der Nähe 
des Kap Boron, das die Rhede von Villafranca vom Golf von Nizza trennt, 
ausgeführt wurden, ergaben besonders drei lehrreiche Resultate. Die eine 
Beobachtung wurde am 7. April d. J. Mittags 1%, bei einem Stande der Sonne 
von ungefähr 60° über dem Horizonte, bei vollkommen klarem Himmel und 
nälßig bewegter See gemacht. In 430m zeigte die Platte keine Spur von 
Lichtwirkung, in 390m eine sehr schwache Spur, desgleichen noch in 350m, 
bei 310m war jedoch schou eine starke Einwirkung zu bemerken, die bei 
geringeren Tiefen noch bedeutend zunahm. Hieraus ergiebt sich, dafs bei klarem 
schönem Tage und um Mittag bei 400m die Grenze liegt, bis zu der das Licht 
dringen kann. 
Die zweite Serie wurde bei leicht bedecktem Himmel und mäfsigem Winde 
am 5. April zwischen 8° und 9* beobachtet, und zeigten die Platten erst bei 
350m eine schwache Lichteinwirkung. 
Am 8. April um 6* Morgens war die Sonne durch eine schwarze Wolken- 
bank verdeckt, sonst der Himmel aber klar, leichte Briese und etwas Seegang; 
bis zu 300m waren die Platten gänzlich unverändert, erst bei 260m traten 
# 
) Die mit (DD. $.) bezeichneten Notizen sind von der Deutschen Sezwarte eingesendet,
	        
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