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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Kleine Notizen. 
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and NOzO0. Wir beobachteten einen nach Süden setzenden Strom, In der 
Strafse muflsten. wir wegen Windstille zweimal ankern und wählten dazu den 
Ankerplatz 3 Sm im NO von dem Dorfe Bally, wo wir eine Wassertiefe von 
18 m (10 Fad.) hatten. Wenn man zu ankern genöthigt ist, Sollte man stets 
Jiesen Platz zu erreichen suchen, woselbst der Grund gut hält, und nicht süd- 
lich von Bally bleiben. Beim Ansegeln des Ankerplatzes mufß man vorsichtig 
sein, weil der Meeresboden steil abfällt. Die Lage von Reef Point hat sich, 
wie ich in Bally erfuhr, infolge eines Erdbebens verändert; die Spitze reicht 
jetzt weiter nach Bally, als in den Karten angegeben ist. Auf unserem Anker- 
platz beobachtete ich, dafs der nach N setzende Strom die Fluth, der nach S 
zetzende die Ebbe ist, Der Nordstrom hatte im April eine Geschwindigkeit 
von 1,5 bis 2,0, der Südstrom eine solche von 2,0 bis 3,0 Kn. Da letzterer 
stets nach der Taliwang-Bai an der Küste von Sumbawa setzt, so muß man 
die Lombok-Seite zu halten suchen und darf nicht zu weit nach Sumbawa hin- 
über stehen, wo man Gefahr läuft, bei Ebbestrom und flauer Briese auf die 
Klippen zu treiben.“ 
9. (D. S.) Bemerkungen über Panaroekan und Passoeroean 
an der Nordküste von Java an der Madura-Strafse, Aus dem meteoro- 
logischen Journal der Deutschen Bark „George“, Kapt. B. J. Schwarting: 
„Von Singapore kommend, ankerten wir nach einer sechstägigen Reise am 
20. Januar 1885 um 51% Uhr Nachmittags auf der Rhede von Panaroekan 
and ladeten hier bis zum 28. Februar 750 Tonnen Zucker. Der genannte Hafen 
ist in den Monaten, in denen der NW-Monsun auftritt, und besonders im Januar 
und Februar, als Ladeplatz nur wenig geeignet, denn der fast immer steif 
wehende NW-Wind erzeugt daselbst eine kurze hohe See, so dafs die Leichter 
nicht im Stande sind, eine volle Ladung zu transportiren. Zudem führen diese 
plattbodigen Fahrzeuge nur ein kleines Segel zum Gebrauch bei raumem Winde, 
Es macht ihnen deshalb grofse Mühe, längsseits zu kommen, und man ist ge- 
zwungen, ihnen mit Booten, Leinen und Wurfanker zu Hülfe zu kommen und sie 
mit der eigenen Mannschaft zu holen, wenn man einigermafsen rasch beladen 
zu werden wünscht. Hätten wir das Anbordbringen der Ladung allein auf die 
Führer der Leichterfahrzeugo ankommen lassen, so würden wir in den 5'% Wochen 
anseres Aufenthalts in Panaroekan wohl kaum mehr als 150 Tonnen Ladung 
erhalten haben. In den übrigen Monaten des Jahres (April bis Dezember 
inel.}) stellen sich die Witterungs- und damit die Ladeverhältnisse erheblich 
günstiger. Die einzige Erfrischung, die man zur Zeit des NW-Monsuns in 
Panaroekan erhalten kann, besteht in Fleisch. Kartoffeln und Grünwaaren sind 
in dieser Jahreszeit hier nicht zu haben. Trinkwasser kann man sich aus einem 
kleinen Fluß in der Nähe holen; dasselbe ist aber nicht ganz gut, und sollten 
daher die Schiffe, wenn es sich ermöglichen läfst, an einem anderen Platz ihr 
Trinkwasser einnehmen, 
Am: Morgen des 28, Februar verließen wir Panaroekan, um zur Vervoll- 
ständigung unserer Ladung nach Passoerosan zu versegeln. Gegen steifen NW- 
Monasun, begleitet von Regenböen und einer kurzen See in der Madura-Strafse 
aufkreuzend, erreichten wir diesen Platz nach zweitägiger Reise am 1. März. 
Passoeroean ist geschützter als Panaroekan, so dafs man hier ohne Schwierigkeit 
beladen werden kann. Die Leichterfahrzeuge sind zweckentsprechend und 
können fast zu jeder Zeit, wenn es nicht allzuheftig weht, längsseits kommen, 
Die von einem Schiffe vorzugsweise gewünschten Artikel als: Fleisch, Kartoffeln, 
anderes Gemüse und Trinkwasser sind in guter Qualität erhältlich.“ 
10. (D.S.) Von Macassar nach Gorontalo auf der Ostseite von 
Celebes und von dort nach der Lombok-Strafse, Das meteorologische 
Journal des Deutschen Schoners „Heinrich Lohmann“, Kapt. E. Bohn, enthält 
äber die angegebene Reise folgende Aufzeichnungen: „Am 22. Januar 1885 ver- 
liefsen wir Macassar, um nach Gorontalo zu segeln, passirten am folgenden 
Morgen durch die Salayer-Strafse und erreichten wiederum einen Tag später 
die Boeton-Passage, woselbst am Nachmittage der bis dahin wehende Westwind 
in leichten Nordwind überging. Letzterer hielt vier Tage an. Dann drehte 
sich der Wind noch mehr nach rechts und blieb bis zum Ende der Reise aus 
N bis NE, wobei er in den Vormittagsstunden zuweilen recht frisch wehte. 
Unter solchen Windverhältnissen gelangten wir durch die Greyhound-Strafse am
	        
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