368 Längenbestimmungen durch Beobachtung des Auf- oder Untergaugs eines Gestirns,
Beispiel 2. Am 20, Oktober 1884 wurde auf 21° 29,5‘ N-Br und
113° 30' O-Lg der obere Rand der Sonno beim Untergango nach einem Chrono-
meter, dessen Stand -+ 23” 13,5* betrug, um 21" 24” 19° beobachtet. Auges-
höhe 3,6 m, Barometer (auf 0° reducirt) 759,8 mm, Temperatur 25,6° C,
© Untergang 21% 34" 19,0°
Stand des Chronometers +23 135
Mittl. Greenw. Zt. d. scheinb. <> Unterg. 21 57” 32,0° (den 19, Oktober)
Od = 10° 33,9 8; Or = 16° 7“; Zeitgleichung = == 15" 12,7%
x (nach Tafel I) = 202“ == 3 22%,
0 (für 90° + 3‘22“ nach Tafel III) = 2042" = 34 2
755mm und 25,6° CO. — 0,0615]
& für {760 __» 256 —0,0553% = — 0,0555,
759,8mm und 25,6° C, 7 0,0555)
nA == 113“
B= — 1
T=-— 4
T = 158 — — 2‘ 38“
In = +34 2
= + 3 22
= +16 7
m Ö
= +50 44" — 3044.
0m A 4 B-
dz
f = 1.10.
dt = fdz = 3348" = 55 48%
logtang g = 9,59522
logtang d = 9,27071 (n)
log (— cos t) = 8,86593 (n)
Lt =— 85° 47 18
dt = +55 48
= 86° 43° 6° = 5° 46° 524°.
Wahre Ortszeit des scheinb, € Unterg. 5* 46" 52,4° (deu 20. Oktober)
Zeitgleichung ; —15 12,7
Mittlere Ortezeit d. scheinb. © Unterg. 5» 31“ 39,7*
„ Greenw. Zt. „ 21 57 32,5 (den 19. Oktober)
O-Lg = Th 34% 7,2°
=— 113° 89%
Für die Zwecke der Deviationsbestimmung wird die Reducirung der
Gestirnsamplitude vom wahren Horizont auf den Seehorizont in ganz ähnlicher
Weise vorgenommen, wie dies ınit dem Stundenwinkel der Fall ist. Der Unter-
schied zwischen den beiden bezeichneten Amplituden läfst sich analog der oben
yefundenen Stundenwinkelformel ausdrücken durch
8in © , z
dA = AL dZ = fsingydz = f'dz
Vcos (p-+0) cos (g—0) # :
und die Amplitude beim scheinbaren Aufgange durch A’ = A-—dA, wenn A
die Amplitude beim wahren Aufgange ist, f‘ findet man in einer hinzugefügten
Tafel (VIII) für die Argumente @ und 4, und ist die Bestimmung der Amplitude
demnach ganz entsprechend derjenigen der Auf- resp. Untergangszeit; nur hat
man f‘ statt f zu nehmen und die Amplitude beim wahren Aufgange nach der
Gleichung
3)
zu berechnen.
dz wird wie oben ermittelt. Die Peilung des Gestirns erfolgt am besten,
wenn der Mittelpunkt desselben im Horizont erscheint; r ist dann nicht .an-
zuwenden.