Kleine Notizen,
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Häusern war trotz scharfer Absuchung Nichts zu entdecken; sind sie noch vor-
handen, so werden sie jedenfalls durch Bäume etc. verdeckt. Auch durch die
Angabe über Plantagen darf man sich nicht täuschen lassen; es kann darunter
nur eine allerdings auffallende, aber unregelmäfsige Anhäufung von Palmen
verstanden sein, Sonst verräth weder die Formation der Küste noch etwa
Hütten, Kanoes u. dgl. den Platz; das oinzige, aber schließlich auch dem
Wechsel unterworfene Mark ist der sogenannte „boat cove“, eine lange, gedeckte
Hütte. Strom und Wind folgten auffallond dem Lauf der Küste und vereinigten
sich, durch Kabbelung und treibende Pflanzenstoffe deutlich erkennbar, etwas
20 Sm in Lee der Insel wieder zur ursprünglichen Richtung (bei den Neu-
Hebriden wurde ein Strom von 1,3 Kn Geschwindigkeit nach WSW Kkonstatirt).
Detachirte Riffs wurden nicht gefunden. Von Ost und Südost kommend, wo
schon der Vulkan oine unverkennbare Marke abgieht, erscheint die Insel dicht
bewaldet, bis zu beträchtlicher Höhe mit Palmen untermischt; nach Südwest
and West fallen die Berge ganz allmählich in anscheinend schöne ebene Gras-
Bächen ab. Nach abgelaufenen Distanzen liegt Sangalie westlicher vom Südkap,
als in der Karto Tit. XII No. 129 (Br. 1380) angegeben, was mit der Angabe
im Findlay übereinstimmen würde, wonach die Westküste sich 3 Sm weiter
nach Westen erstrecken soll. Von der angeblich grofsen Bevölkerung wurde
wenig verspürt, es konnten im Gegentheil nur mit Mühe einige Hütten am
Strande entdeckt werden, an welchem während der ganzen Fahrt etwa
10 Menschen erschienen; Kanoes waren gar nicht zu erblicken; weiter im
Busch verrieth an wenig Stellen aufsteigender Rauch das Vorhandensein von
Wohnungen.
8. Uebor die Stromverhältnisse zwischen den Tonga-Inseln
und Neu-Laucnburg, welche S, M, Kr. „Albatrofs“ auf der Reise zwischen
diesen Gruppen vom 23. Januar bis 12, Februar d. J. angetroffen hat, bei
meist nordöstlichem Winde, berichtet derselbe Kommandant: Zwischen den
Tonga- und Fidji-Inseln setzte der Strom S29° W 10 Sm in 24 Stunden,
südlich der letzteren Gruppe am 25. Januar 882° W 13,6 Sm, aber schon am
28. (zwischen ungefähr 176° und 174° O-Lg auf 20° 50’ S-Br) wieder S 15° W
12 Sm, Strom in der Richtung streng West, welcher nach Findlay bis zu
10 Sm konstatirt sein soll, wurde nur ein Mal und dann nur 2,6 Sm in 24 Stun-
den erfahren (zwischen 178° und 176° O-Lg), sonst setzte der Strom bis zu
den Neuen Hebriden im Durchschnitt S 60° W 16 Sm.
Statt des von hier zu erwartenden NW - Stromes seizte er S58° W
27,5 Sm, 525° W 75m, 581° W 23,4 Sm, 378° W 19,2 Sm, 564° W 9,5 8m,
mehr in der Richtung des Windes, als in der der Neukaledonischen Küste,
wie er denn auch mit Aufhören des Windes am 6. Februar in 15° 15 S-Br
and 158° 48’ O-Lg auf 577° E 10 Sm überging. Demnach war der Strom im
Durchschnitt südlich, nur ein Mal bei der Insel Rossel N 45° W 30 Sm.
Sowohl hinter den Fidji-Inseln, wie hinter den Neuen Hebriden wurde
noch nach 1—2 Tagen grünlich bis golb Eat Wasser angetroffen;
eine mikroskopische Uotersuchung ergab das Vorhandensein von Algen.
Stellenweise soh es täuschend wie Rifwasser aus, als welchem es auch mehr-
fach vom Ausguck gemeldet wurde.
4, Seogelanweisung für die Paranagua - Bucht. Brasilien.
er he Nachricht“ No, 22/138, Pola« 1886.) Nach einem Berichte
es Kommandanten des Oestr.-Ung, Khbt. „Albatros“, Korr.-Kapt. Arthur
Müldner, vom 17, Januar d. J. soll nach Aussage der Lotsen für die Paranaguea-
Bucht’) der höchste Wasserstand auf der Barre des Nordkanals, welcher gegen-
wärtig zum KEinlaufen benutzt wird, 7,9 m betragen (vgl. No. 68 d. „Nachr.
f. Soef.“ “+.
Die 3,5 Kablig. rw. N0z0 von der Caxoes-Klippe auf der Karte ein-
gezeichnete Klippe existirt nicht. - ;
Der auf der Insel Cotinga mit 656 bezeichnete Berg führt den Namen
Moro di Cotinga, .
Auf der 11,5 Kabllg, rw. NW’4W von der Kirche von Paranagua befind-
lichen Laudspitze ist vor 5 Jahren der Ort Porto Pedro II entstanden. Der-
A
Vergl. „South America Pilot“, Part I, 1874 S. 146: 1885 &. 149.