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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Reise von Zauzibar über Mozambique nach Kapstadt. 
mit den breiten und hohen Schornsteinen einer gröfseren Fabrikstadt, man mufs 
sich aber hüten, diese Berge mit dem Zogmo-Pik und dessen Nehenbergen 
zu verwechseln, welche später in Sicht kommen und den erstgenannten Bergen 
sehr ähnlich sind. 
Der Logmo-Pik, dessen Lago 1822 festgelegt ist, scheint in der That, 
wie schon früher S. M. Kreuzerfregatte „Gneisenau“ berichtete, nicht ganz 
richtig zu liegen, Die Peilungen von diesem Pik und anderen Objekten zeigten 
3 Sm westlicher wie die Tangentenpeilungen der Huks und des Table-Berges, 
welcher, auf 30 bis 40 Sm sichtbar, eine ausgezeichnete Landmarke abgiebt. 
Hafen von Mozambique. Um 12" Mittags kam St, George-Leucht- 
thurm in Sicht. Die beiden Tonnen bei der Insel George sind schwer aus- 
zumachen, wogegen die nördlichen Riffe bei Mozambique beim Einlaufen des 
Geschwaders sich durch Brandung und Wasserentfärbung sehr gut markirten, 
Die Fluth hatte gerade eingesetzt, bewirkte aber keine namhafte Versetzung 
aus dem der Segelanweisung entnommenen Kurse NWzZW'AW. 
Etwa eine Meile vom Fort St. Sebastian kam ein Lotse an Bord, welcher 
&. M. Kreuzerfregatte „Stosch“ auf einen guten Ankerplatz 750m 0N0'%O vom 
Westende der Landungsbrücke brachte. Das Schiff ankerte mit 60m Kette auf 
8m Wasser mit genügend Raum zum Schwaien, während S. M. Kreuzerfregatte 
„Prinz Adalbert“ beim Schwingen den Grund berührte, „Prinz Adalbert“ lag 
278m 0148 von „Stosch,“ „Gneisenau“ 815m WzN von genauntem Schiffe. 
Die Tiefen im inneren Hafen stimmen nicht mehr mit den Tiefon der Karte 
überein, besonders scheint sich die Leven-Bank weiter nach Osten zu erstrecken. 
Für die richtige Legung der Tonnen geschieht auch seitens der Hafenverwaltung 
garnichts, so dafs man sich auf die richtige Lage derselben absolut nicht ver- 
lassen darf. Der Wind war während der Reise nach Mozambique südöstlich 
und leicht, ebenso der Seegang. Barometer durchweg 767mm. 
Nach beendigter Kohlenübernahme verliefßs das Geschwader am 29. Sep- 
tember um 2* 45* Nachmittags mit eintretender Fluth den Hafen von Mozambique, 
passirte St. George-Insel in einem Abstand von 1 Sm, Kurs SzW. 
Der Fluthstrom setzte stark westlich in die Mokambo-Bai, wie es auch 
in der Segelanweisung vermerkt ist. 
Querab von der Untiefe Huddart wurde der Kurs auf SW geäudert, um 
der Küste im Abstand von 20 Sm zu folgen und den Süd-Strom möglichst aus- 
zunutzen. Am Nachmittage des 1. Oktober setzte der Strom von 12" Mittags 
bis 4° 3" Nachmittags 10 Sm nach Westen, so dafs der Kurs auf SW’/42S 
geändert werden mulfste, Dasselbe zeigte sich am folgenden Nachmittags und 
veranlafste eine ähnliche Kursänderung. 
| Kap Corrientee kam 5* 54” Vormittags des 3, 12 Sm ab, bei klarem 
Wetter in Sicht. Der Berg Motambo giebt ein gutes Peilobjekt, während der 
dem Kap vorgelagerte, als „conspicuous“ angegebene Felsen auf diese Distanz 
nicht gesichtet werden konnte, Eine Lothung ergab 200 m braunen Sand. 
Während das Wetter bisher bei gleichmäfsigem Barometerstande und 
jeichtem SE-Winde ruhig und heiter geblieben war, wurde der Horizont im 
Laufe des Tages diesig, und trat gegen 2% Nachmittags ein rasches Auffrischen 
des Windes bis Stärke 9 ein, welcher in kürzester Zeit eine ungemein schwere 
und kurze See verursachte. Das Geschwader wurde genöthigt, über B-B.-Bug 
mit langsam gehenden Maschinen beizuliegen. Das Barometer gab keinen Anhalt, 
stand vielmehr auf 769 bie 770mm. Die schweren Böen des sturmartigen 
SSW-Windes waren von Regen und völlig unsichtiger Luft begleitet. Bis 
5% Nachmittags des 4. mufßste beigelegen werden, um dann bei etwas nach- 
Jassendem Winde wieder Kurs zu steuern. Der Strom hatte mittlerweile mit 
38 Sm SW gesetzt. ; 
Bei Tagesanbruch kam die Küste oberhalb Kap Vidal in Sicht und um 
12% Mittags Kap St. Lucia in WNW 12 Sm ab. 
Der Kurs wurde von da ab so gesetzt, dafs der Feuerkreis von Natal 
tangirt werden sollte, um die Untiefe Hart sicher zu passiren. 
Das Feuer kam indessen in der folgenden Nacht nicht in Sicht, vielmehr 
stellte es sich nach genommenem Besteck am nächsten Morgen heraus, dafs das 
Geschwader etwa 1 Sm östlich vom Feuerkreis passirt sein mufste.
	        
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