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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Kleine Notizen, 
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golcher Weise zu, daß sie, als der Taifun den südöstlichen Theil der 
Japanischen Inseln passirte, auf 33 Sm die Stunde gestiegen war, Als der 
Orkan den freien Ocean erreicht hatte, wuchs dessen Geschwindigkeit sogar 
bis zum höchsten Betrage von 51 Sm die Stunde, Nachdem die Schnelligkeit 
der Fortbewegung später in der Nähe der Aleutischen Inseln wieder eine sehr 
geringe gewesen war, nahm dieselbe gegen den 9, Oktober wieder bis zu 35 Sm 
in der Stunde zu, Am 10, Oktober erreichte der Sturm die Küste von Oregon, 
Durch das Felsengebirge wurde sein Fortschreiten nicht unterbrochen. Die 
Depression überschritt dasselbe viel mehr, ebenso wie die ganze Breite des 
Nordamerikanischen Kontinents, auf dem Wege über die Hudsons Bai-Länder 
und Labrador, mit der gleichmäfsigen Schnelligkeit von 36%4 Sm die Stunde, 
Von der Davis-Strafse aus wurde die Richtung der Bahn eine südöstliche. 
Nachdem die Depression das Kap Farewell am 6. Oktober passirt hatte, rückte 
dieselbe während der folgenden beiden Tage bis nach etwa 55° N-Br in 27° 
W-Lg vor. Hier vereinigte sich dieselbe mit einer anderen, aus südlicher 
Richtung herkommenden Depression, worauf die Fortbewegung für eine Woche 
fast gänzlich aufgehoben wurde. Aus dieser Vereinigung bildeten sich später 
mehrere Stürme, welche sich nach den Küsten Europas bewegten. Der eine 
Sturm erreichte England am 24. Oktober und ein anderer den Busen von 
Biscaya und Frankreich am 27, Oktober. Die letzten Spuren der Depression 
verloren sich schliefslich in der Ostsee. 
2. Ueber die Far-Öer-Inseln,') über welche die Segelhandbücher 
gar keine oder nur sehr dürftige Angaben enthalten, berichtet der Kaiserliche 
ice-Konsul zu Thorskhaun, Herr J. Hansen, Folgendes: 
Die Ioseln sind zusammen 25, wovon die 17 gröfseren bewohnt sind. 
Es sind hier ganz vortreffliche natürliche Häfen, die selbst unter den schwersten 
Winterstürmen eine ganz sichere Zufluchtsstätte für Schiffe bieten. Als den 
ersten Hafen dieser Art rechne ich vor allen andern Westmanhaun, an der 
Westseite der Insel Strömö gelegen, mit leichtem Zugang sowohl von der Nord- 
wie von der Südseite. An Sicherheit und leichtem Zugang folgen diesem 
zunächst Kongshavn, au der Südwestseite der Insel Osterö gelegen, ungefähr 
6 km von Thorshavs entfernt, sodann Klaksvig auf Bordö, Fuglerjord an der Ost- 
seite von Österö und in letzter Reihe Tranjisvang auf Suderö. Thorshaun bietet 
leider nur eine offene Rhede, allerdings mit ganz vortrefflichem Ankergrund, ist 
aber nur als ein sicherer Ankerplatz während der besseren Jahreszeit zu 
bezeichnen. Als Hauptort der ganzen Inselgruppe wird er jedoch am meisten 
besucht, selbst von Nothhafen suchenden Schiffen, Es ist unter den Seeleuten 
sehr viel die Ansicht verbreitet, dafs die Far-Öer-Inseln vielfach mit blinden 
Klippen umgeben sind. Das ist aber ganz irrig. Das Fahrwasser ist mit sehr 
wenigen Ausnahmen steil tief bis ganz unter den Vorgebirgen, und die Strömung, 
die eine ziemliche, aber keineswegs ungewöhnliche Stärke hat, setzt nirgends 
anmittelbar au die Klippen. Kigentliche Schiffsstrandungen kommen hier aus 
diesen Gründen selten vor. Bei klarer Luft sind die Inseln in einem Abstande 
von 60—70 km sichtbar. Die gefährlichste Stelle ist die Umgebung der kleinen 
nackten Klippe Munken, ungefähr 6 km südlich von der Südspitze der Insel 
Swuderö ya (Ueber Munken 8, „Nachr. f. Seef,“ 1885 No. 848 uud 1418. 
Es wird von der Regierung beabsichtigt, an der Südspitze der Insel 
Nolsö (Naalsö), etwa 8 kın von Thorshavn entfernt, ein Leuchtfeuer erster Klasse 
zu errichten. Dieser Leuchtthurm, an einem ganz vorzüglichen Platz projektirt, 
wird den Schiffen ein guter Leiter nicht allein nach Thprshavn, sondern auch 
nach den übrigen oben bezeichneten Häfen sein, 
3. Ankerplätze in der Suda-Bucht, Insel Candia. (Hydrogra- 
phische Nachricht 11./70. Pola 1886} Nach einer Mittheiluog des Komman- 
danten des Oesterr.-Ungar. Knbts, „Kerka“, Linienschiffs-Lieutenant Arthur 
Chiari, war das Kanonenboot in der Suda-Bucht?) auf nachstehendem Anker- 
platz auf ca 22 m Wassertiefe während eines heftigen Südsturmes, als alle in 
der Suda-Bucht liegenden Schiffe trieben, nicht getrieben (vgl. „Ann. d, Hydr.“ 
lj Findlay’s „North Atlantic Ocean“, 1879, 8. 48. 
)) Vgl. „Mediterranean Pilot“, Part IV, London 1882, pag. 299.
	        
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