216: Ueber die Häfen Suva, Lauthala and. Levaka anf den Fiji-Inseln.
(die Signalflagge „B“) führen; ferner muls von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang
gine Ankerlaterne brennen, Üebertretungen dieser Vorschriften werden strenge
bestraft, Ueberhaupt kann man in dieser Hinsicht auf den Fijs-Inseln nicht
rorsichtig genug sein. Die Hafen- sowie die Zollgesetze werden sehr strenge
gehandhabt, und die Verhängung von vielen‘ Geldstrafen ist an der. Tages-
ordnung. Wohl wenige Schifisführer, die die Fiji-Inseln besucht haben, sind
ungeschoren daron gekommen. Stückgüter löscht man am besten an der Zoll-
werft, obgleich dieses verhältnilsmäßsig kostapielig ist, denn für „Levuka“, ein
Schiff von 437 Registertonnen, betrugen die bezüglichen Kosten 3 Lstrl. 18 sh.
pro Tag. Schwarze Arbeiter sind zu haben, erhalten aber auch schon 2 sh.
ro Tag.
P Suva und Levuka sind bis jetzt die einzigen „Ports of Entry“, und alle
nach anderen Häfen der Fıyi-Gruppe bestimmten Schiffe müssen erst einen der
genannten Häfen zum Ein- und Ausklariren anlaufen. Sie erhalten dann einen
Zollbeamten mit, für welchen 10 sh. pro Tag bezahlt werden müssen.
Frisches Fleisch, Kartoffeln und sonstige Nahrungsmittel sind stets zu
haben; auch Prorviant für die Reise sowie alle Arten Schiffsartikel sind ge-
wöhnlich zu mälsigen Preisen käuflich. Ballast wurde mir, frei Jängsseite, für
5 sh. die Tonne angeboten,
Lauthals oder Lauvala. Alle von der „Colonial Sugar Refining
Company“ gecharterten Schiffe müssen jetzt nach Lauthala-Bai zum Löschen
und Laden, Die Gesellschaft ist im Besitze eines Schleppdampfers, der die
Schiffe nach geschehener Einklarirung innerhalb des Riffes von Suva dahin
schleppt. Das Fahrwasser ist an der Nordseite mit schwarzen und an der
Südseite mit weißsen Tonnen und Merkzeichen abgesteckt, und können Schiffe
mit einem Tiefgange von 4,8m (16 Fuls) die flachsten Stellen noch bei Niedrig-
wasser passiren, Das Wasser ist mit allen Winden ruhig, und überall findet
man Ankergrund. Bei meinen häufigen Bootfahrten zwischen Suva und Lauthala
fand ich den Strom immer nach Westen setzend. Der Ankerplatz in Lauthala
befindet sich vor der Mündung des Puna Davas, eines Armes des Rewa-Flusses.
Von demselben peilten wir die Westspitze der Insel Nukulaw SO%/43 und die
Suva-Spitze SWzW'/W (magn.)., Ueber Sand- und Muddboden beträgt die
Wassertiefe auf dem Ankerplatze 126m (7 Fad.), Die den Ankerplatz um-
gebenden Untiefen sind durch Tonnen gekennzeichnet, und die Einfahrt zur
Vauna Davas-Mündung ist auf der einen Seite mit schwarzen, auf der anderen
mit weißen Pricken abgesteckt,
Das Löschen und Laden wird in Lauthala vermittelst eiserner, 150 Tonnen
grofser Leichter bewerkstelligt, Den Ballast kann man sich selber von Lauthala
Point holen, zu welchem Zwecke wir von der „Colonial Sugar Refining Company“
leihweise einen Leichter erhielten, mit dem wir in einem Etmal, da auch die
Nachttide mitbenutzt wurde, 40 Tonnen an Bord brachten.
Arbeiter sind hier nur solche zu haben, die im Dienste der Gesellschaft
stehen;.andere müssen von Suva geholt werden.
Während meines Aufenthaltes in Lauthala, im Monat Juni 1883, war
dort der Wind gewöhnlich südlich bis östlich. War der Passatwind am Tage
kräftig, 80 hielt er auch meistens bei gleicher Stärke während der Nacht an.
Bei schönem Wetter und leichter Passatbriese am Tage ward es gegen Abend
atill, worauf leichte Landbriese einsetzte, die bis 9b a. m, anhielt.
Zum Hinausgehen wählte ich die Nukulau-Passage. Man mufs bestrebt
sein, mit der Landbriese so viel Seeraum als möglich zu gewinnen, denn noch
auf einem Abstande von 4 Sm setzt der Strom stark auf die Mündung des
Rewa-Flusses und auf das Riff zu. Als es um ® a. m. still wurde, standen wir
nach Peilungen 3%4 Sm südlich vom Riffe, und da die Windstille den ganzen
Tag anhielt, waren wir gezwungen, um das Schiff vom Riffe klar zu Yalten,
bis 11* p.m. mit zwei Booten fortwährend zu bugsiren. Um diese Zeit kam
uns endlich eine leichte Landbriese zu Hülfe, so dal wir von der nur noch
1 Sm entfernten Brandung wegsegeln konnten, Hätte die Windstille noch
einige Zeit länger gedauert, so wäre das Schiff an das Riff getrieben, weil
Ankergrund nicht vorhanden ist.
In diesem Jahre (1884) ist auf der SO-Spitze der Insel Vits-Levu ein
kleines Feuer angezündet, welches jedoch nur Werth für die kleinen Küsten-