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Ansteuerung von Tschlimulpos Westküste von Korea,
Ansteuerung von Tschimulpo; Westküste von Korea.”
Nach dem Bericht S. M. Kr. „Nautüus“*, Kommandant Korv.-Kapt. Aschenborn,
Zum Hinaufdampfen auf die Rhede von Tschimulpo oder Roze wurde von
S. M. Kr. „Nautilus“ nicht die gewöhnliche, auf der Karte Tit. XI, No. 108
Br. K. 1258) mit „Usual Track“ bezeichnete Route, sondern die „Flying Fish
Ghennel® benannte Passage benutzt.) Neben der neuesten Britischen Admiralitäts-
Karte, bis zum Oktober 1883 korrigirt, wurde die Pause einer Aufnahme von
der Italienischen Korvette „Christoforo Colombo“ gebraucht, und stellte sich
dabei heraus, dafs die letztere in Bezug auf Anzahl und gegenseitige Lage der
Inseln die richtigere war, während auf der erstgenannten Karte kleine Mängel
in dieser Beziehung konstatirt wurden.
Nach der üblichen Ansteuerung von Ferriöres-Inseln steuere man, die
güdlichste derselben in ca 2 Sm passirend, mit ONO-Kurs auf Sho-pat-oul zu,
Peilt man die Südspitze dieser Inseı Nord, so ändere‘ man den Kurs auf
NO0z0!4A0 und verfolge diesen Kurs, bis die Osthuk von Seun-tcheup-tau Nord
peilt, um den südlich von dieser Insel in 0,8 Sm Abstand liegenden Felsen zu
vermeiden, welcher nach Englischen Angaben über 7m bei Niedrigwasser aus
demselben hervorragen soll, bei Hochwasser aber unsichtbar ist; derselbe zeigte
sich beim Passiren während des Auslaufens ca 1’/4 Stunden nach Hochwasser
2—3 m über Wasser und war gut sichtbar. Darauf steuere man so lange NNO,
bis man Button-Insel (nach den älteren Karten Summit-Insel) N0!40 peilt.
Diese Linie, in welcher man den kleinen Hügel auf dem Westende von Marolles-
Insel über Button-Insel peilt, verfolge man dann zunächst, um den südlich und
westlich von Tcheup-taw liegenden flachen Stellen aus dem Wege zu gehen.
Zwischen Button-Insel und der Insel Pirie hindurch führt der Kurs NOYN auf
die kleine Insel am Westende von Marolles zu. Dieselbe kann in 600m Abstand
passirt werden,
Derselbe Kurs nach Nord oder Ost, der in diesem Theile der Passage
kräftig quer zum Kurse setzenden Gezeitenströmung entsprechend geändert,
führt in die Linie, welche die Südspitze der südlichen Insel der Whitthall-Oruppe
mit dem auf dem Nordende von Taku-cheku-tau (Tak-tchau) liegenden Hügel
verbindet, in welcher man mit Kurs ONO’/sO auf Philip-Insel zudampft, bis
dieselbe NO peilt,. um die sich nach NO von Morslir-kısel erstreckenden
Sandbänke zu vermeiden. Dann ändere man den Kurs in 0SO auf North Watcher
zu, diesen Felsen gut an St-B. frei haltend, bis Kound-Insel (Yo Dol Mi)
ONO'/20 peilt. Man steuere dann auf dieselbe zu und passire sie in ca 400
bis 600m Abstand. Darauf ist Kurs NOzN nach dem Ankerplatze zu steuern,
Eine gute Marke für diese Strecke von Round-Insel ( Yo Dol Mi) nach
der Rhede ist, Roze-Insel®) eben an St-B. zu halten, oder aber Zruce Hill auf
Kien-chang?) gut frei von Round-Insel. Sichtet man dann Observations-Insel,*)
in der Brit. Karte Sö-Wöllm£t genannt, so ist dieselbe eben rechts von dem
Busch auf dem Gipfel von Roze-Insel zu halten.
Die Peilungen im ersten Theile der Passage weichen wegen der nicht
richtigen Lage der Objekte häufig von einander ab. Gute Peilobjekte bieten
zuerst die Ferrigres-Inseln, Sind dieselben aber hinter Sho-pai-oul verschwunden,
so hat man Seun-tcheup-tau und Button-Insel. Auf der Sirooke nördlich von
Button-Insel eignen sich zu Peilungen die Whitthall-Gruppe, die kleine West von
Marolles liegende Insel, sowie Philip- und Rownd-Insel,
1) „China Sea Directory“, IV, 1884, S, 53.
%) In der neueren Ausgabe der bezeichneten Karte findet sich die Bezeichnung „Usual Track*
nicht mehr, Red.
3) Auf der oben angeführten Brit, Karte ist Roze-Insel mit Kheum Wöhnt bezeichnet, Kien-
chang mit Young Hung do und Truce Hill auf derselben mit Ciump.
4) Siehe D, K. No. 85 (Tit. XI, No. 109.