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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Porto Praya auf St. Jago. 
Wasser direkt aus der Wasserleitung an dem alten steinernen Pier mittelst 
einer hölzernen Röhre und Schlauchs; Schifsboote würden e8 direkt ebenso 
beziehen können, . | 
Kohlen lagerten 600-—700 Tons in der Niederlage auf Quails-I.; frei 
jängsseit kostet die Tonne 33 sh. Zum Verladen sind sechs Prähme vor- 
handen. 
Gelegenheit zu Reparaturen an Schiff oder Maschine ist nicht vorhanden, 
nur für Boote, 
Die Postverbindungen mit Europa sind folgende: 
a) Ankommend. 1. Am 6. und 7, jeden Monats Post-Sogelfahrzeug 
von Porto Grande mit Post des am 4. dort eingetroffenen Royal Mail-Dampfers. 
2. Am 13. jeden Monats Portugiesischer Postdampfer, der Lissabon am 6. ver- 
läfst, am 8. Madeira, am 12, Porto Grande anläuft und von Porto Praya nach 
Loando weiter geht. 3. Am 28. jeden Monats ein kleiner Portugiesischer 
Dampfer, welcher von Porto Grande aus am 26, mit der bis dahin avgesammelten 
Post eine Rundfahrt innerhalb der Kap Verden-Gruppe macht. 
b) Abgehend, 1. Am 4. bis 6. jeden Monats der von Loando 
kommende, unter a) 2, genannte Dampfer, welcher über Porto Grande und 
Madeira nach Lissabon sieben Tage braucht. 2, Am 16. jeden Monats das 
unter a) 1. erwähnte Post-Segelfahrzeug, welches den Anschlufs an den vom 
20, bis 22, aus Porto Grande abgehenden Royal Mail-Dampfer bewirkt. 3, Am 
28./29. der unter a) 3. aufgeführte kleine Dampfer nach Porto Grande. 
Aufserdem besteht noch monatlich eine, aber unregelmäfsige Dampfer- 
verbindung zwischen Lissabon und Porto Praya mit Madeira und Porto Grande 
als Zwischenstationen auf dem Hin- und Rückwege. 
Tolegraphenrerbindung besteht mit Lissabon über Porto Grande und 
Madeira. Aufserdem hatte die „India-Rubber & Gutta Percha-Company“ in 
London, Silvertown, von Porto Praya aus ein neues Kabel nach der Westküste 
von Afrika, und zwar zunächst nach Dakar beim Kap Verde gerade fertig gelegt; 
in Porto Praya waren die Arbeiten zur Legung des unterirdischen Anschluls- 
kabels im Gange. Der Verkehr sollte mit dem Eintreffen des Betriebspersonals 
für die afrikanısche Station eröffnet werden. Es wird beabsichtigt, dies Kabel 
von Dakar aus an der westafrikanischen Küste entlang über die Portugiesischen 
Besitzungen in Senegambien, St. Thome, am Congo, in Angola und Benguela 
nach der Kapstadt zu führen, wo man in 6-—7 Monaten einzutreffen hofft, 
| Die Rhede von Porto Praya bietet Platz für eine Menge Schiffe, guten 
Ankergrund in 25-—15m (14 bis 8 Fad.) Tiefe und besseren Schutz gegen den 
Passatwind, als die von Porto Grande. Winde aus südlicher Richtung sollen 
in dieser Jahreszeit”) nie, auch sonst nur selten vorkommen, Stürme Jahre lang 
gar Dicht. Der Schiffsverkehr ist gering, das Klima günstig. 
Hiernach erscheint Porto Praya zu Uebungszwecken für Schulschiffe schr 
geeignet, und zwar mehr als Porto Grande; letzteres auch deshalb, weil der 
glatte und klare Sandstrand westlich von Qratzls-Insel bis zum Felsplateau der 
tadt hin sehr gut zum Landen mit Booten und zu Landungs-VUebungen sich 
eignet, was bei dem Strande der Bucht von Porto Grande theils wegen dessen 
fast durchweg felsiger Beschaffenheit, theils der Brandung wegen nicht zutrifft. 
Die Genehmigung zum Landen und zum Ueben am Lande sagte der General- 
Gouverneur ohne Weiteres zu. Die in dem Englischen Plane angegebene 
Geeignetheit dieses Strandes zum Fischen hat S. M, S. „Sophie“ bestätigt ge- 
fanden; der Fang war ein sehr ergiebiger; die Bucht ist reich an Fischen, 
') Der Bericht datirt vom 30, November.
	        
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