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Die Marshall-Inseln,
führers für Schiffe nicht benutzbar sein. Nach dem Passiren der Einfahrtsbänke
hat man bis zum Westende der Insel Kbon eine klare Fahrt. „Nautilus“ ankerte
in der Nähe von Rube Point in den Peilungen: Rube Point W'AN, Osthuk der
Insel Moniak NNO14O0, in 26m Wassertiefe und Sandgrund,
Der Strand läuft bei der Insel Ebon eine beträchtliche Strecke flach ins
Wasser. Die Landung mit Schiffsbooten ist daher schwierig, am besten soll sie
bei der Mitte der Insel zu bewerkstelligen sein.
Die Länge von Rube Point wurde mit der in dem Amerikanischen Plane
(Tit. XI, No. 4l1la, Br. K. No. 988) der Inselgruppe angegebenen überein-
stimmend gefunden. Dieser Plan erwies sich, soweit beobachtet werden konnte,
korrekt.
8. Jaluit-Gruppe.)) Am 31. Oktober um 4 Uhr Nachmittags verliefs
S. M. Kr. „Nautilus“ die Lagune der Ebon-Gruppe uud dampfte nach Jalwit
zurück. Der Wind war leicht NNW und WSW, mit vorübergehendem Regen.
Die Strömung lief östlich. Mit Benutzung der Südostpassage wurde um 8!% Uhr
Vormittags am 1. November in der Lagune im Hafen von Jaluit geankert.
Vom Ostkap der Inselgruppe kommend, ist die Südostpassage gut erkenn-
bar, da die beiden sie begrenzenden Inseln den gröfsten Zwischenraum zwischen
sich lassen, der in der Nähe der Passage in der Inselreihe überhaupt sichtbar,
Die kleine Insel Kabbenbock liegt dann noch hinter Znybor versteckt,
Der Strom läuft in und vor der Passage folgendermafsen: Der Fluthstrom
kommt an der Küste entlang von Osten, stöfst sich am Nordende der Insel
Jabor und biegt nach der Passage zu um. Der eine Arm des Fluthstromes
Jäuft dann nördlich, der andere südlich von Kabbenbock in die Lagune hinein,
Der Ebbstrom läuft südlich und nördlich von Kabbenbock gleich stark aus und
trifft sich in der Mitte des äufseren Theils der Passage. Sowohl der Fluth-
strom im äufseren Theile der Passage, als der Ebbstrom im inneren Theile
derselben setzen nach dem vor Kabbenbock liegenden Riff hinüber, weshalb es
beim Ein- und Auslaufen, bei Ebbe wie bei Fluth, zu empfohlen ist, sich dicht
am Riff der Insel Jabor zu halten.
Hat man die Passage WSW, so steuere man mit diesem Kurse dieselbe
an, auf die Nordspitze der Insel Jabor zuhaltend. Dieser Kurs hat gegenüber
dem von Kapt. Witt angegebenen NW-Kurs für grofse Schiffe den Vortheil,
dafs sie in der Enge der Passage einen mäfsigeren Bogen zu machen haben,
Geankert wurde in den Peilungen: Nordspitze der Insel Jabor (Kohlenbrücke)
N’%/0, Flaggenstange der Plantagen-Gesellschaft NO!4N,
Die Boje an der Südwestecke des Riffes bei der Hernsheim’schen
Faktorei war bei der Anwesenheit des „Nautilus“ nicht vorhanden,
Die Untiefe in unmittelbarer Nähe des Ankerplatzes ist durch eine Stange
gekennzeichnet, die an der Spitze eine schwarz-weils-roth horizontal gestreifte
Tonne trägt.
Auf dem Ankerplatze wurde zur Zeit des ersten Mondviertels nur ein
schwacher, nach Norden laufender Fluthstrom bemerkt, zur Zeit des Neumondes
lief aber auch zur Ebbzeit Strom.
9. Brown-Gruppe. Ueber die Brown-Gruppe, welche auf der Rück-
veiso nach Yokohama angelaufen wurde, ist Folgendes zu bemerken:
Die Position der Westspitze der Gruppe ergab sich nach dem Mittags-
besteck und nach Peilung zu 11° 31,6‘ N-Br und 162° 5,8‘ O-Lg.
Auf dem südöstlichen Theile des Riffes sind mehrere Inseln vorhanden,
die im Plane nicht angegeben sind.
Die Passage der Gruppe liegt an der Südseite. Das Riff ist daselbst
auf 3.8 Sm Distanz unterbrochen.
10. Wind und Wetter, S. M. Kr. „Nautilus“ hat während des Auf-
anthaltes in der Marshall-Gruppe im Allgemeinen eine Witterung getroffen, wie
sie für ein Dampfschiff und für die Navigirung zwischen den Korallenriffen nur
gewünscht werden konnte, Vor Allem kann die Witterung nicht stürmisch
3 Annalen 1879 S. 281, 1881 S. 527, 1882 S. 147, 1884 S. 374, 1885 S. 211.