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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

1592 
Die Marshall-Inseln. 
Arhno - Atoll wurde südlicher liegend gefunden, als es in der Karte 
Tit. XI No. 409 und in dem erwähnten Plane niedergelegt ist. Durch Koppelung 
vom Mittagsbesteck und Peilung wurde die Breite der Südostspitze des Atolls 
zu 6° 52,5‘ Nord berechnet. Die Inselgruppe wurde ferner in der Breite nicht 
so ausgedehnt gefunden, wie sie in dem Plane gezeichnet. Als die Südostspitze 
rw. West peilte, wurde mit NNO-Kurs am östlichen Korallenstrang entlang 
gedampft, und nachdem nach dem Logg 9,5 Sm zurückgelegt waren, befand 
man sich 700m ca 0SO von der Nordostspitze des Atolls. Nach dem Plane 
hätten ca 17,5 Sm zurückgelegt werden müssen. Die geringere Breitenausdehnung 
des Atolls wurde auch innerhalb der Lagune wiederum konstatirt, indem von 
der Passage bis zum Ankerplatz bei der Handelsstation, welcher sich in N!A40 
1000m von derselben entfernt befand, nur ca 4,7 Sm zurückgelegt wurden, 
während diese Strecke nach dem Plane 8 Sm beträgt. Die Position des Nord- 
westpunktes der Insel wurde zu 7° 10,0‘ Nord und 171° 41’ Ost berechnet. !) 
Dafs der Verlauf des südlichen Korallenstrangs in dem Plane der Insel ein 
ungenauer ist, dafs derselbe sich viel flacher erstreckt, ist bereits in dem Be- 
richte S, M. Kr. „Habicht“ hervorgehoben und wurde auch jetzt konstatirt, 
als „Nautilus“ vom Ankerplatz bei Ixe nach der in der Südwestecke der 
Lagune liegenden Insel Arhıno dampfte. Die von Kapt. Witt („Ann. d. Hydr.“, 
1881, 8. 532) erwähnte, in dem Amerikanischen Plane jedoch als Riff gezeichnete 
Lagune in der Nähe der Nordostspitze des Atolls wird südlich von dem 
Korallenstrang, nördlich vom Riff begrenzt. Sie erstreckt sich vom Nordost- 
punkt ca 4,5 Sm an der Insel entlang, ist nach Schätzung 1,5 Sm breit und 
zoll bei Hochwasser für kleine Schoner Tiefe genug haben. 
Als Einfahrt in die Lagune wurde, wie erwähnt, die östliche der beiden 
in dem Plane als Bootspassagen angegebenen Passagen benutzt, nach der sie 
östlich begrenzenden gröfseren Insel auch Tagelib-Passage genannt. Dieselbe 
ist für Schiffe passirbar. In der Mitte der Passage wurden 9m Tiefe gelothet, 
pach aufsen und innen schnell zunehmend. Die Lothungen wurden zwei Stunden 
ror Hochwasser ausgeführt, so dafs die geringste Wassertiefe ca 7m be- 
iragen würde. 
Die Tagelidb-Passage verdient den Vorzug vor der Ost-Passage, da sich 
innerhalb letzterer eine 1% Faden-Stelle befindet. Auch ist sie für Schiffe 
mittleren Tiefganges der bei Weitem tiefsten, der Dodo-Passage, vorzuziehen, 
da sich innerhalb dieser Korallenbänke befinden. Der Kurs durch die Tagelib- 
Passage ist Süd, woraus sich die in dem Plane gezeichnete Richtung als unrichtig 
ergiebt. Von der Passage ist der Kurs nach der Handelsstation auf der Insel 
Ine Süd. Auf halbem Woge zwischen der Passage und der Station befindet 
sich eine Bank von ca 2 Schiffelängen Ausdehnung, mit 28m Wasser, die sich 
als Ankerplatz eignet. Man sieht daselbst bei klarem Wetter den Grund, Die 
auf dem erwähnten Kurse nördlich und südlich dieser Bank gefundenen Wasser- 
tiefen lagen zwischen 36m und 42m; gefährliche Korallenbänke wurden nicht 
bemerkt, Die Landung mit Schiffsbooten bei der Insel Zne ist besonders bei 
niedrigem Wasserstande schwierig, selbst in den kleinsten Kanoes der Ein- 
geborenen gelangt man nicht so weit, dafs man trockenen Fufses an Land 
kommt. In 400 bis 500m Entfernung zieht sich ein Riff an der Insel entlang, 
in welchem sich ein bei jedem Wasserstande passirbarer Bootskanal querab von 
den Häusern der Station befindet. Bei Hochwasser steht bei ruhigem Wetter 
keine Brandung auf diesem Riff. 
Auf dem Wege vom Ankerplatz bei Zne nach der Insel Arhno, der süd- 
lichsten auf dem westlichen Korallenstrang liegenden Insel, wurde eine nur 
geringe Zahl von Korallenbänken angetroffen, so dafs auch das Passiren des 
südwestlichen Theils der Lagune keine Schwierigkeiten bat. Der Kurs von 
der Handelsstation nach Arhno ist im Durchschnitt WNW!4W und sind die 
beiden Ankerplätze ca 9,5 Sm von einander entfernt. Die auf diesem Kurse 
ausgeführten Lothungen ergaben 30 bis 58m Tiefe mit theils Sand-, theils 
Korallengrund. Der Ankerplatz bei der Handelsstation verdient vor demjenigen 
bei der Insel Arhno den Vorzug. Letzterer ist wegen seiner grofsen Tiefe (52m) 
und seines steinigen Korallengrundes nicht zu empfehlen. 
3) Die Lage der SW-Spitze wurde von S. M, Kr. „Habicht“ auch ca 3‘ südlicher gefunden, 
als auf dem Plan angegeben (vgl. Annalen 1882 8. 151). A. d&R
	        
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