144 Sonne als Ursache der Schwankungen des Erdmagnetismus und der Polarlichter,
vermischt mit Metalldämpfen und chemischen Verbindungen. Metalldämpfe sind
auch den Metalloiden untermischt.
2, Abgesehen von eventuellen Strömungen der Metalle und der Permanent-
gase, eind die Metalloide in einer Strömung begriffen, welche oben von Süden
nach Norden, unten von Norden nach Süden gerichtet ist, und diese Strömung
wird durch die Strömung der durch die Elektrolyse befreiten Gaso und Metall-
dämpfe unterstützt.
3, Der metallische Kern ist mit negativer Elcktricität geladen, während
die unteren Schichten der Permanentgase positir elektrisch sind. In den
Metalloiden kann durch Vermittelung der untermischten Metalldämpfe Ver-
theilung der Elektricität stattfinden.
4. Der elektrische Zustand wird durch permanente Zuströmung hoch-
elektrischer Massen unterhalten.
Die Entstehung des elektrischen Stromes auf der Sonne würde nun in
folgender Weise vor sich gehen: Die sehr tiefe Schicht der Metalloide wird
unten wegen der Nähe des negativ elektrischen Kerns durch Influenz mit posi-
tiver Elektrieität geladen. Die massenhafte Elektricität, welche sich auf dem
langen Wege vom Nordpol zum Südpol in ihr angesammelt hat, kommt am
Südpol an; dem sofortigen Emporsteigen der Gase widerstrebt sie aber zunächst,
weil zwischen Kern und Metalloiden Anziehung und zwischen den oberen Gasen
und den Metalloiden Abstofsung vorhanden ist. Der Andrang der immer nach-
kommenden Massen macht schliefslich das Emporsteigen der Metalloide noth-
wendig, wodurch die positive Elektricität derselben auch gleichzeitig aus der
Nähe des negativen Kerns in die Nähe der oberen positiven Gase gebracht
wird. Die nunmehr stattfindende Abstofsung veranlafst, dafs die Elektricität
sich durch die oberen Permanentgase Bahn bricht und in diejenige Gasschicht
überspringt, welche die gröfste Leitungsfähigkeit für Elektricität besitzt. Oder
statt des Ueberspringens findet vielmehr kontinuirliches Ueberströmen statt, und
die Grenzen der Granulationen kennzeichnen die polaren Flächen, innerhalb
derer die Elektricität auf der Sonuenoberfläche zum Vorschein kommt,
Wenn die metalloidischen Massen sich des gröfsten Theils ihrer positiven
Elektrieität am Südpol entledigt haben, strömen sie im oberen Theil ihrer
Sphäre dem Nordpole zu; die darüberliegenden Permanentgase bringen nun
oben dieselbe Wirkung hervor, wie unten der metallische Kern, nur mit dem
Unterschiede, dafs jetzt die metalloidischen Massen durch Influenz mit negativer
Elektrieität geladen werden, statt mit positiver. Nachdem die Metalloide oben
elektrisch geworden sind, können sie nicht cher zum Kern herabsinken, als bis
am Nordpol Entladung in die höhere verdünnte Schicht stattgefunden hat.
Letzteres würde also innerhalb der nördlichen Grenzen der Granulationen ge-
schehen, und die negative Elektricität des Nordpols kann sich nun mit der
positiven des Südpols vereinigen. In der oberen leitenden Sphäre würde dem-
nach ein von Süden nach Norden gerichteter elektrischer Strom entstehen, wie
wir ihn zur Erklärung der magnetischen Erscheinungen auf der Erde und der
Polarlichter nöthig haben.
Warum sollte auch die Elektricitätsentwickelung auf der Sonne nicht viel
grofsartiger und regelmäßiger vor sich gehen, als in der Erdatmosphäre; die
gewaltigen Massen haben das Bestreben, sich nach allen Richtungen abzukühlen,
und gleichmäfsig verlaufende Cirkulationen können dieses nur fördern. Dort
kommen nicht die Unterschiede der Zonen, auch nicht atmosphärische Einflüsse
zur. Geltung, und die Strömungen zu beiden Seiten des Aequators sind wicht
im Stande, den weit mächtigeren Strom der tieferen Massen zu stören, Der
Strom der Metalloide vollführt unaufhaltsam seinen Lauf und die Entwickelung
der Elektrieität ist eine Begleiterscheinung, eine Nothwendigkeit, welche sich
aus dem zufälligen Zusammentreffen der für sie günstigen Bedingungen erklärt.
Die solare Elektricität läfst sich auch Schritt für Schritt verfolgen an
den Phänomenen auf der Sonne selbst, es würde aber hier zu weit führen, wollte
ich dieses Thema nur einigermafsen ausführlich behandeln, KEiner Erscheinung
möge hier doch gedacht sein, und nämlich deshalb, weil sie etwas über den
magnetischen Zustand der Sonne verräth; ich meine die Zunahme der Winkel-
geschwindigkeit der Sonnenmasse mit abnehmender Entfernung vom Aequator.
je Frage, warum die Sonne am Aequator am schnellsten rotirt, hat bisher