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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Ortsbestimmung aus beliebig vielen Höhen. 
immer mehr bevorzugt worden, da sie namentlich auch keine andere Rechnungs- 
weise erfordert, als die im täglichen Gebrauch mit Chronometern gewöhnliche. 
Dio allgemeine Auflösung nach den Bedingungsgleichungen wird hier 
folgende: 
0 = —p-+ädgycosz+ dicosgpeinz | 
0 =: —p‘4 de cos z‘4 di cos @ sin z‘. 
woraus durch Elimination die bekannten, von Gauss*) zuerst vollständig ent- 
wickelten Gleichungen: , &r . 
__ p sin z’ — p/8in z __—pcosz‘-+p’cosz 
sr (z'—z) nd di => cos @ sin (z—z) (4) 
hervorgehen, welche auch sofort zur Auflösung benutzt werden können, um das 
Resultat etwas genauer durch Rechnung allein, als durch Rechnung und Kon- 
struktion (nach Sumner) zu finden. 
Beispiel 2. Am 28, September 1793 beobachtete Bohnenberger®) 
mit einem vierzölligen Spiegelsextanten zu  Molschleben bei Gotha auf etwa 
51° 0‘ 0“ N-Br und 10° 39‘ 21“ O-Lg v. Greenw. die folgenden beiden Sonnen- 
höhen, wo das Zeitintervall schon für den Gang des Chronometers berichtigt 
ist und die einzelnen Zeitangaben für den Zweck der Längenbestimmung als 
Beispiel hinzugefügt sind, indem die Beobachtungen ursprünglich nur zur Breiten- 
bestimmung dienen sollten: 
M. Gr. Z. Wahre Höhen Deklination Zeitgleichung 
8095”22,6° h=— 26°33‘210% d = —2°1419,1“ — 9" 33,4° 
u 1 91 h‘=— 36 41 11,8 d’=— —2 16‘ 50,9 —9 355 
Auflösung: . 
Mit gg = +51°0, d= —2°14'19,1”, t = — 40° 36‘ 39" 
wird h = 26° 33‘11,0“ und z = N133°28’0 
Beob.... 26 33 21,0 . 
p= + 10,6 
= +51°0, d= —2°16'50,9% = — 1° 3930“ 
giebt h‘=— 36° 42‘ 1,3“ zı=— N178°2'0 
Beob.... 36 41 11,8 
P= —495 z—2 = +44°34' 
— 4 sin z‘ CZ sin Z rennen: u“ {Emma 4 
de id an (a) (az) t 195 ia) + 05“ 451,1" = + 51,6“ 
—10,0 cos z‘ 49,5 cos z — — 
di = Ed cos g sin (4'—z) = 4226 +771 = +99,7 
pg+dp = +51° 0‘ 0“+516* = 51° 0‘51,6“N für die gesuchte Breite, 
A4+di = +10 839 21 +997 = 10 41 070 „ » » Länge. 
Der Grad der Zuverlässigkeit des Resultats ergiebt sich aus den 
Differentialformeln mit denselben Koefficienten, denen noch die Ausdrücke für 
den Einflufs einer Aenderung der Deklination hinzugefügt sind, sowie für die 
Verbesserung der berechneten Breite, wenn die dabei angewandte geschätzte 
Breite einer Verbesserung de‘ bedarf und mit Bohnenberger nach der 
Methode von Douwes gerechnet wird: 
dp = + 0,049 dh — 1,034 dh‘ — 0,010 dp‘ — 0,043 dd + 1,034 dd’ 
di = + 2,266 dh — 1,560 dh‘ — 0,476 dep‘. . 
Bohnenberger fand g = +51°0' 50,3“ oder genauer + 51° 0‘ 46,8”, 
wenn ein von Grunert®) dabei gefundener Rechenfehler (9,7764776 == log sin 
36° 42‘17,2“ statt 13,7“) berichtigt wird, und ferner nach Hinzufügung von 
+60“ wegen dp‘ — — 10‘, da Bohnenberger absichtlich die Breite um 10‘ 
zu grofs augenommen hatte zur Erläuterung der Rechnung nach Douwes, also 
schliefslich # = 4+51°0'52,8", — Grunert hielt aber das ganze Resultat für 
‘) Methodus peculiaris elevationem poli determinandi. Gottingae 1808, pag. 17. 
) Anleitung zur geographischen Ortsbestimmung. Göttingen 1795, pag. 279. 
5) Archiv d. Mathem, u. Physik. "Ch. 14. Greifswald 1850, pag. 83.
	        
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