Kleine Notizen.
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Tree“ waren im Dezember 1884 nicht mehr zu sehen, und der Felsen Tabaras
Wife ist des sandigen Hintergrundes wegen schwer zu erkennen.
Beim Anlaufen des Nachts muß man das Leuchtfeuner auf dem Fort
William, nachdem man es gesichtet hat, stets im Auge behalten, um .es später
nicht mit einem der vielen hellen Lichter höherer Häuser zu verwechseln.
3) Rhede von Lagos.) Die Küste ist ganz flach und ohne Anhalts-
punkte, weshalb die daselbst zu Anker liegenden Schiffe als Ansegelungsmarken
dienen müssen. In einem Abstand von 6 Sm von der Küste kann man die
hohe Brandung auf der Barre und diese selbst gut erkennen; der Flaggenstock
der Signalstation an der Flufsmündung ist ca 3 Sm weit sichtbar.
Der Ankerplatz auf der Rhede ist dem hier stets herrschenden hohen
Seegange ausgesetzt, aber der aus festem Schlamm und feinem Sand bestehende
Grund ist gut haltbar. Das KEinlaufen in die Bucht ist, der flachen Barre
wegen, Dampfern mit höchstens 4,3 m Tiefgang möglich, und kennzeichnet eine
grofse schwarze Tonne, rw. NWzW*/A4W vom Mast der Signalstation, auf
12,3 m Wasser liegend, die Einfahrt,
Nach der Hafenordnung darf das Einlaufen nur mit einem Lotsen von
dort geschehen, und haben die Schiffe in der Bucht mit zwei Ankern und mit
wenigstens je 9m Kette und Ankerboje zu ankern; dauert der Aufenthalt länger
als 36 Stunden, so sind 27 bis 30m Kette nöthig.
4) In Mogador 9 beträgt die Fluth gewöhnlich 3 bis 3,7 m, steigt jedoch
zeitweise bei frischen WSW-Winden, besonders jedoch bei Stürmen aus dieser
Richtung so hoch, dafs der ganze ca 1 bis 1,3 m über der gewöhnlichen Fluth-
höhe liegende Marktplatz, sowie auch der nördlich von ihm befindliche Vorhof
des Kaiserlichen Palastes ganz überschwemmt wird.
Am 30. Oktober wurde auf der Strecke Kap Verde bis Kap Manuel?)
eine NW-Strömung von 2% bis 3’ Sm iu der Stunde bei NE-Wind von der
Stärke 3 bis 4 beobachtet,
Am 12. Dezember wurde die Küste von Sierra Leone bei leicht bedecktem
Himmel und schwach nebeliger Kimm auf 32 Sm Entfernung gesichtet. Das
astronomische Besteck ergab eine Versetzung von 12'% Sm nach rw. NWzN.
In Freetown *) sind auch in der schönen Jahreszeit Böen aus NE und E,
hier auch schlechthin Tornados genannt, zu gewärtigen; sie treten plötzlich,
von heftigen Gewitterentladungen begleitet, auf, ohne jedoch die Stärke 6 bis 7
zu überschreiten.
Auch in Sierra Leone®) treten heftige Gewitter auf, ohne einen bestimmt
ausgesprochenen frischen Wind zu bringen.
Auf der Reise von Monrovia nach Kap Coast Castle und Lagos wurden
folgende Beobachtungen über die Guinea-Strömung gemacht: °)
Jatum
1884
29. Nov. — 30. Nov.
30. „ — 1. Dez.
1.Dez. — ZZ
% ®» — 8. ®
.„,—4
4, — 5
7. 2 — 8 s
BB. . m 9.”
Geographische Lage
N-Br | Länge
0,1
1,4
i ,
BL
x 45
5 15,7
© 56
435 W
4 10,2 W
5 104 W
4 48 W
254 W
057 W
1 227 0
” 8 O0
Strom
x Stärke
Richtang| in Sm
EzS
E
X
EN
E14AN
E
E
EAN
11,5
12,2
4,5
‚6,8
16,0
20,5
36,0
0,4
Wind
Richtung | Stärke
Süd 1—
SSW Zu
SSW 2—4
SSW 1—2
SSW 1—3
Stille u. SW 1—2
Veränderl., SE—SW| 5, 1—2
SWlich 1—2
4) Vgl. „Africa Pilot“, Part. I, 1880, pag. 283; „The West Coast of Africa“, Vol. 2, 1875,
pag. 186; „Annalen“ 1884, S. 92 u. 196; 1885, S. 494.
2) Vgl. „Africa Pilot*, Part. I, 1880, pag. 62: „The West Coast of Africa*, Vol, I,
1873, pag. 25. .
PS Vo', „Africa Pilot“, Part. I, 1880, pag. 128; „The West Coast of Africa“, Vol. I,
1873, pag. ©.
Par Ve. „Africa Pilot“, Part. X. 1880, pag. 198; „The West Coast of Africa“, Vol. V,
1875, pag. 2.
) PS Val, „Africa Pilot“, Part, I, 1880, pag. 196. .
$ “ .. „Africa Pilot“, Part. I, 1880, pag. 12; „The West Coast of Africa“, Vol, I.
1873, pag. >.
Ann, d. Hydr, ofo., 1586, Heft IH.