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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Form und Bewegung der Cyklonen. 
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Gegenden erfolgt die Fortpflanzung nach W oder NW. Bei diesen Karten 
vermissen wir indessen die Angaben der Häufigkeit, mit welcher die einzelnen 
Zugstrafßsen besucht sind. 
Inter dem Aequator ist der ablenkende Einflufs der Erdrotation Null, 
and daher wird bier der Gleichgewichtszustand der Luft bei einer eingetretenen 
Störung rasch wieder ausgeglichen, so dafs hier die Barometerschwankungen 
am geringsten sind und größere Cyklonen nicht zu Stande kommen können, 
obgleich der Wind dort nicht ganz selten Sturmesstärke erreicht, Es ist dahor 
erklärlich, dafs Loomis bis zu 6,1° N-Br keine deutlich ausgeprägte Cyklonen- 
bahn findet, nur in acht Fällen lagen Theile von Cyklonenbahnen unter 
10° N-Br. 
Die folgende Zusammenstellung giebt nach dem Maury’schen Material 
gine Uebersicht der Vertheilung der Stürmo (gales) über dem Nordatlantischen 
Desan von 5 zu 5 Breitengraden: 
N.Br Beobacht. Stürme Verhältnis N-Br 
Beobacht. Stürme Verhältnifs 
"000 000 
0—5° 6436 4 6 30—35° 11418 875 766 
5—10° 6476 8 12 35—40° 15354 2009 1308 
10—15° 4520 36 80 40-—45° 19034 1997 1049 
15—20° 4489 49 109 45—50° 13074 1836 1404 
20—25° 5185 100 193 50—55° 6792 1084 1596 
25—30° 9528 303 318 5h—60° 510 134 2047 
Man sicht hieraus, dafs die Stürme mit der geographischen Breite rasch 
zunehmen; es ereignen sich von 0—5° N-Br innerhalb oines Jahres durch- 
schuittlich kaum 1, von 5—10° N-Br etwas mehr als 1 Sturm, von 10—15° N-Br 
finden aber schon durchschnittlich 9 Stürme jährlich statt. Etwas häufiger 
scheinen die Stürme am Aequator über dem Pacifischen Ocean zu sein, indem 
Maury für 0—5° N-Br aus 17854 Beobachtungen schon 35 angiebt, also un- 
gefähr die dreifache Zahl der unter der gleichen Breite im Atlantischen Ocean. 
Eine Untersuchung der Bewegungsrichtung der Westindischen Cyklonen 
ergab bei ihrem Fortschreiten westwärts einen mittleren Kurs von W26° N, 
während die Schwankung zwischen W 111° S und W62°N lag. Mittlere 
Geschwindigkeit 17,4 Miles per Stunde, Die Umbiegungsstelle lag im Mittel 
etwa bei 30° N-Br; im Sommer eiwas südlicher als im Winter. Der mittlere 
östliche Kurs war K3814° N (Schwankung 17—60°) bei einer mittleren stünd- 
lichen Geschwindigkeit von 20,5 Miles. 
Andererseits betrug die mittlere Windrichtung nach Maury's „Pilot 
charts“ für die Monate August, September und Oktober für 15—25° N-Br des 
Atlantischen Oceans N 88° E, und zwar für August N 73° E, für September E 
and für Oktober 579° E, und nach den Karten des Hydrographischen Amtes 
für dieselbe Breite N 86° E (August N 78° E, September N 88'4° E und Oktober 
E), so dafs also die mittlere Windrichtung 28 resp. 30° von der durchschnitt- 
lichen Richtung der Cyklonen nach N abweicht. 
Dann untersucht Loomis die Cyklonen, welche ihren VE in der 
Gegend südlich vom Asiatischen Kontinente haben. Von den 42 in Betracht 
kommenden Fällen vor 1878 ereignen sich 52 %o in den Monaten September, Oktober 
und November, 43 % im April, Mai und Juni, während für die übrigen Monate 
aur noch 5% übrig bleiben. Dagegen zeigen die Westindischen Orkane 88 °/o 
in den Monaten August bis Oktober, so dafs auf die übrigen neun Monate 
zusammen nur noch 12%, entfallen. Die mittlere Richtung dieser Cyklonen 
während ihrer Bewegung westwärts bestimmte Loomis auf W38°N. Die 
mittlere stündliche Geschwindigkeit betrug 8,1 Engl. Statut miles, also nahezu 
die Hälfte derjenigen der Westindischen Cyklonen. Das Umbiegen dieser Cy- 
klonen nach Nord fand in 19,8° N-Br statt (Schwankung 14°—24,3°), also um 
etwa 10° mehr südlich, als es bei den Westindischen Cyklonen sinttfindet, 
Nach dieser Richtung hin stieg die mittlere stündliche Geschwindigkeit auf 
9,3 Miles, Der dann folgende ostwärts gerichtete Kurs war 35° östlich von N, 
and die mittlere Geschwindigkeit betrug 9,8 Miles. 
In einer anderen Tabelle stellt Loomis 29 Fälle aus Asien von 1878/81 
zusammen, welche durchschnittlich für die Fortbewegung dieser Cyklonen west-
	        
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