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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

Kleine Notizen. 
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westlich von der verzeichneten Mole ist senkrecht zum Strand eine Lade- und 
Landungsbrücke gebaut; auf ihr steht das rothe Feuer, Quer ab von der Nord- 
spitze der Insel Quail sind zwei Hulks in 7 bis 9m (4 bis 5 Fad.) Wasser 
vermoort; aufserdem sind noch mehrere Leichterfahrzeuge vorhanden, Nach 
Angabe des Hafenmeisters, der seit vier Jahren dort angestellt ist, herrscht 
während der Monate November bis Juli der NE-Passat, der auf dor Rhede stark 
böig ist, während der Monate August bis Oktober Regenzeit mit veränderlichen 
Winden, Südliche Stürme sind in den letzten 3 Jahren nicht vorgekommen, nur 
starke Briesen aus SE—SSE. Die Dünung steht auch während des NE-Passats 
in die Rhede, soll jedoch in der Regenzeit nicht bedeutend sein, so dafs 
Schiffe gut liegen. Die Gezeitenströmungen setzen nach Ost und West. Zwischen 
Punta Temerosa und Punta das Bicudas können 4 grofse Schiffe bequem liegen. 
Während die Westseite der Insel St. Jago bis auf 2 Kbilg Entfernung klares 
Fahrwasser bietet, zieht sich an der Süd- und Ostseite eine Reihe von Klippen 
antlang, auf denen es stark brandet. — 
Der Berg Antonio auf St. Jago ist in Windlay’s „North Atlantic Memoir“ 
mit 4720 verzeichnet, während die Karte (Tit, VI, 636, Brit, K. 366) 7400‘ 
augiebt. Ebenso sind Differenzen zwischen dem genannten Segelhandbuch und 
der Karte bezüglich der Berge auf der Insel Branca vorhanden. Auf der 
Karte ist die Höhe des westlich steil abfallenden Berges der Insel mit 979 
angegeben, während das Memoir 4200’ anführt. Im Segelhandbuch ist ferner 
der westliche Berg auf Branca „Monte Gordo* genannt, während die Karte nur 
einen „Monte Gorde“ auf St. Nicholas kennt. 
3, Dar-es Salaam; Ostküste von Afrika.) Die von S. M. Kr. 
„Möwe“, Kommandant Korr,-Kapt, Hoffmann, im Hafen von Dar-es Salaam 
vorgenommenen Winkelmessungen, J,othungen und Pegelbeobachtungen be- 
stätigten durchweg die Richtigkeit der in den Britischen Karten und Segel- 
anweisungen gemachten Angaben, 30 dafs diese letzteren überall als zuverlässig 
zu Grunde gelegt werden können, Im Speciellen ist hervorzuheben, dafs die 
3 Fadenlinie der Britischen Specialkarte (Tit. IX. No, 69, Br. K, 674) das 
Fahrwasser um ein Weniges enger begrenzt, als die Lothungen ergeben haben, 
doch ist der Unterschied gering. Für die Ansegelung der Rhede und der 
Hafeneinfahrt ist die Hauptmarke ein Obelisk, der aber 80 schlecht sichtbar 
ist, dafs man ihn selbst von der Rhede aus nur mit Mühe auffindet, einerseits 
weil die Bäume der Um; :bung herangewachsen sind, andererseits weil der 
Obelisk selbst sich in ganz verwahrlostem Zustande belindet; derselbe, ca 12 m 
hoch (Form: unten quadratisch, darauf ein Rechteck mit Dreieck als Spitze), 
aus Korallenmörtel roh aufgeführt, ist verwittert und an der Spitze stark be: 
schädigt, zeigt auch so breite Risse, dafs er voraussichtlich bald ganz einfallen 
wird, obgleich er in der Karte von 1874 noch als „im Bau“ verzeichnet ist, 
Die zweite wichtige Ansegelungsmarke ist der Baobab-Baum auf West-Ferry- 
Point. Um diesen Baum ist eine junge Kokosnufspflanzung angelegt, Ar 
derselbe nur ie ist, wird auch er in wenigen Jahren nicht mehr zu or- 
kennen sein. Für Fahrzeuge von der Größe 8. M. Kr. „Möwe* sind die An- 
weisungen des „Africa Pilot“ auch beim ersten Besuch des Hafens durchaus 
hinreichend. Gröfseren Schiffen würde die Assistenz eines Ortskundigen er- 
wünscht sein, welche aber zur Zeit nicht zu erlangen ist. Der Hafen war während 
der Anwesenheit der „Möwe“ nur von drei sehr kleinen Küstenfahrzeugen be- 
sucht. Es befand sich kein Kuropäer daselbst, und unter den wenigen Iu- 
dischen Krämern, die am Orte wohnen, fand sich mit Mühe einer, welcher 
wenige Worte Englisch verstand. Die stattliche Reihe grofser halb aufgebauter 
Häuser am Hafen befindet sich im Zustande des Verfalls. 
4, Ueber den Hafen von Pernambuco. Brasilien, Ostküste 
von Südamerika. Nach der Reisebeschreibung der Oestr. - Ung, Korv, 
„Aurora“, Freg.-Kapt. Victor Bousquet („Mittheilungen aus dem Gebiete des 
Seowesens,“ Beilage zu Heft X 1885) wird Nachstehendes über den Hafen von 
Pernambuco?) berichtet, 
1 
| Siehe auch diese Annalen 1886, 
„Africa Pilot“ 1884, Part LIX, S. 308, „Findlay’s Indian Ocean“ 1882, S, 590. 
„South America Pilot", Part I. 1874, nag. 47.
	        
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