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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc, August 1884, 
„Hugo“ endlich bei ungestört aus westlicher Richtung wehenden Winden voll- 
enden. Am 9. Juli, 119 Tage später, als San Francisco verlassen worden war, 
gelangte das Schiff in Sicht von Lizard. Im Nordatlantischen Ocean hatte man 
39 Tage zugebracht, und dort: 10° N-Br in 29,8° W-Lg am 10. Juni, 20° N-Br 
in 35,3° W-Lg am 15. Juni, 30° N-Br in 37° W-Lg am 23. Juni und 40° N-Br 
in 29,2° W.Lg am 1, Juli gekreuzt. Der Mitsegler „Industrie“ ankerte im 
Hafen von Falmouth am 5. Juli; „Fulda“, welche den Aequator in 26° W-Lg 
am 2, Juni überschritten hatte, gelangte nach Queenstown am 6, Juli, und „Josefa“ 
nach Falmouth am 28. Juli. 
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27. Reise des Bremer Vollschiffes „J. W. Wendt“, Kapt. L. Lass, 
Am 9, Februar 1884 verliefs das nach New-York bestimmte Vollschiff 
„J. W. Wendt“ die Weser, Da dasselbe in der Nordsee stürmische, südwest- 
liche Winde antraf, schlug es gleich den Nord um Schottland führenden Weg 
ein und gelangte auf demselben schon am 11. Februar bis in die Nähe von 
Fair Island. Stürmische Gegenwinde erschwerten während der nächsten Tage 
den Fortgang nach Westen, und liefls sich erst bei dem sich am 14. Februar 
in der Nähe von 60,0° N-Br und 8° W-Lg einstellenden frischen SE-Winde ein 
rascherer Fortschritt erzielen. Als das Schiff bis zum 18, Februar nach 
57° N-Br in 25° W-Lg vorgerückt war, wurde dort ein orkanartiger Sturm 
überstanden. Derselbe begann aus E und nahm, nachdem die Windstärke 10, 
der Barometerstand 725,4mm geworden war, in kurzer Zeit bis zur leichten 
Briese ab, um dann aus NW wieder mit orkanartiger Gewalt hereinzubrechen. 
Indem der Luftdruck dann bald zu steigen begann, die Temperatur unter den 
Gefrierpunkt sank, mäfsigte sich allmählich dieser gleichzeitig von mehreren 
anderen deutschen Mitseglern beobachtete Sturm. Unter diesen stand das am 
2. Februar von Bremen abgegangene, nach New- York bestimmte Bremer Voll- 
schiff „Magdalene“ am Mittage des 18. Februar in 59,6° N-Br und 24,5° W-Lg; 
das am 3. Februar von der Weser aus in Seo gegangene Bremer Vollschiff 
„Wilhelm“ in 58,2° N-Br und 26,6° W-Lg, und das ebenfalls nach New- York 
bestimmte, am 3. Fehruar von der Weser abgegangene Bremer Vollschiff „Amelia“, 
welches am 8. Februar nördlich von den Shetland - Inseln passirte und am 
10. Februar sich nahe bei den Faroer-Inseln befunden hatte, in 54,3° N-Br und 
22,6° W-Lg. Nachdem dieser Sturm sich gemäfsigt hatte, wurden nach kurzer 
Zeit alle vier Schiffe durch einen mehrere Tage anhaltenden kräftigen Ostwind 
begünstigt. Alle schlugen dann einen südwestlichen Kurs ein, infolge dessen 
am Mittage des 22, Februar der Schiffsort von „J. W. Wendt“ in 50,6° N-Br 
und 34,5° W-Lg; der von „Magdalene“ in 51,9° N-Br und 32,5° W-Lg, der von 
„Wäülhelm“ in 52,3° N-Br und 36,4° W-Lg, und der von „Amelia“ in 50,7° N-Br 
und 32,7° W-Lg war. Am 20. Februar hatten alle vier Schiffe stürmisches 
Wetter überstanden, welches aus östlicher Richtung begann und endete, nach- 
dem sich der Wind durch NE und N nach NW verändert hatte, Man beob- 
achtete am Mittage dieses Tages bei dem in 55° N-Br und 29,7° W-Lg stehen- 
den „J. W. Wendt“ NNE-Wind in Stärke 7 und einen 725,0mm betragenden 
Barometerstand, Im weiteren Verlaufe der Reise traf der „J. W. Wendt“ zwar 
auch noch vorherrschend westliche Winde und nicht selten Stürme an, im Ganzen 
aber waren die herrschenden Verhältnisse dort doch günstigere und daher auch 
der Verlauf der Reise ein nicht ganz unbefriedigender. Westlich von 46° W-Lg 
wurde die Fahrt an mehreren Tagen von frischen Ostwinden begünstigt. Am 
19. März, 37 Tage später, als man sich bei Fair Island befunden hatte, ankerte 
der „J. W. Wendt“ im Hafen von New-York. Während der Reise dahin hatte 
das Schiff: 30° W-Lg in 54,9° N-Br am 20. Februar, 50° W-Lg in 42,4° N-Br 
am 8. März, 60° W-Lg in 41,8° N-Br am 11. März und 70° W-Lg in 39,8° N-Br 
am 17, März gekreuzt, Am 4. März in 44° N-Br und 46,7° W-Lg, am 7, März 
in 42,4° N-Br und 48,4° W-Lg und am 8. März in 42,4° N-Br und 51° W-Lg, 
hatte das Schiff sich in Sicht von Eisbergen befunden. Der Mitsegler „Magdalene“, 
wie die „Amelia“ erreichten einen in der Nähe von Sandy Hook gelegenen 
Ankerplatz am 25. März, und vom „Wilhelm“ geschah dasselbe am 21. März. 
Das Hamburger Vollschiff „Bertha“, welches, nach Philadelphia bestimmt, die 
Elbe-Mündung am 2, Februar, den Kanal am 15. Februar verlassen, und im 
Atlantischen Ocean gleich ecinen südlichen, zum Passatgebiet führenden Kurs
	        
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