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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc, August 1884. 
also nur Anzeichen von der sich südwärts von demselben nach Osten bewegenden 
atmosphärischen Störung. Alle Schiffe theilen in ihrem Journale Bemerkungen 
mit über jene hobe südwestliche See, einige beobachteten auch gewitterhafte 
Erscheinungen, regnerisches Wetter und von der herrschenden Windrichtung 
ganz abweichenden Wolkenzug. Bei dem „Peter Godeffroy“ wird auch die That- 
sache des Eintreffens vieler Landvögel beim Schiffe erwähnt. Berücksichtigt 
man die Zeit des Einsetzens südlicher Winde bei den am weitesten entfernt 
stehenden Schiffen „Bertha“ in 20° S-Br und 375° W-Lg um 4'a.m, des 
30. September und „Madeleine Rickmers“ am Mittage des 1. Oktober in 22,9° 
S-Br und 25,5° W-Lg, so ergiebt sich ein Unterschied von 32 Stunden. Und 
da diese beiden Schiffe etwa 675 Sm in der West-Ostrichtung von einander 
entfernt standen, so scheint die Depression sich mit etwa 21 Sm in der Stunde 
nach Osten bewegt zu haben. 
Südlich vom Passatgebiet fand „Hugo“ später Winde, die sich fort- 
während in mehr oder minder regelmäfsig verlaufenden Drehungen nach links 
bewegten. Man beobachtete deren nicht weniger als vier. Da der Wind sich 
in ihnen vorherrschend im östlichen Halbkreise hielt, war der Fortgang des 
Schiffes ein gauz befriedigender. Südlich von 44° S-Br herrschten südliche und 
westliche Winde von geringer Stärke vor, so dafs die Reise dort nur einen 
langsamen Vorlauf nahm. Bei frischem NW-Winde erreichte „Hugo“ endlich 
am 23. Oktober den in 25° W-Lg überschrittenen Parallel von 50° S. Um zu 
demselben von der Linie her zu gelangen, waren 32 Tage erforderlich gewesen. 
Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 30,3° W-Lg am 24, September, 
20° S-Br in 33,5° W-Lg am 29. September, 30° S-Br in 42,3° W-Lg am 
6. Oktober und 40° S-Br in 58° W-Lg am 15. Oktober überschritten. Der 
Mitsegler „Paul“ gelangte nach 50° S-Br in 63° W-Lg am 22. Oktober, und 
das am 20. August von 50° N-Br, am 20. September von der in 28,1° W-Lg 
überschrittenen Linie abgegangene, nach San Francisco bestimmte .Vollschiff 
„Roland“, kreuzte 50° S-Br in 65,5° W-Lg am 23. Oktober. Der Mitsegler 
„Madeleine Rickmers“ befand sich am Mittage des 23. Oktober in 40,5° S-Br und 
31,2° O-Lg. 
Am 24, Oktober durchsegelte „Hugo“ die Strafse le Maire. Als das 
Schiff sich in derselben in der Nähe von Kap Good Success befand, sprang der 
Wind während einer äusferst schweren Hagelböe von N nach SW, und konute 
man dann, da der Wind während der folgenden Tage ungünstig und stürmisch 
blieb, zunächst nur langsam nach Westen hin vorrücken. Nachdem jedoch am 
27. Oktober die Länge des Kap Horn in 58° S-Br überschritten worden war, 
hielt sich der meist stürmische Wind länger in hoch nördlicher Richtung und 
gewährte dem nun weit nach Süden ausweichenden Schiffe eine etwas günstigere 
Gelegenheit. Am 31. Oktober und 1. November überstand „Hugo“ unweit 60° 
S-Br in 78° W-Lg einen kurzen Sturm aus NNE, bei dem das Barometer auf 
715,6 mm sank. Der Mitsegler „Roland“ und ebenso auch die eiserne nach 
San. Francisco bestimmte Bark „Fulda“, welche 50° N-Br am 14, August, die 
Linie in 21,1° W-Lg am 12. September und 50° S-Br in 65,3° W.Lg am 
12. Oktober verlassen hatte, erlebten diesen Sturm ebenfalls. Am Mittage des 
1. November war der Schiffsort von „Hugo“ in 60° S-Br und 78° W-Lg, der 
vom „Roland“ in 57,2° S-Br und 71,7° W-Lg, und derjenige von „Fulda“ in 
58,6° S-Br und 76,2° W-Lg. Auf den Sturm folgten bei „Hugo“ zunächst west- 
liche, an mehreren Tagen von Stillen unterbrochene Winde, und schliefslich 
stellte sich am 7. November in der Nähe von 53,5° S-Br und 84° W-Lg ein 
kräftiger SW-Wind ein, bei dem man bis zum 9. November zu dem in 89,5° 
W-Lg überschrittenen Parallel von 50° S segeln konnte. Es waren dann 
17 Tage vergangen, seit dieselbe Breite im Atlantischen Ocean verlassen worden 
war. Der Mitsegler „Roland“ überschritt 50° S-Br in 83,5° W-Lg am 10. No- 
vember, „Fulda“ erreichte diesen Parallel in 83,3° W-Lg am 8. November und 
vom „Paul“ geschah dasselbe in 79,85° W-Lg am 10. November, 
Den Weg zum Passatgebiet legte „Hugo“ bei vorherrschend aus süd- 
westlicher und nordwestlicher Richtung kommenden Winden zurück, Als das 
Schiff bis zum 21. November nach 28° S-Br in 94° W-Lg vorgerückt war, 
stellte sich dort bei einem höchsten Barometerstande von 768,8 mm der sich aus 
ganz leisem Zuge entwickelnde SE-Passat ein. Dieser zwischen 15° und 10° 
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