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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., August 1884. 
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die Bark sich am 4, August in der Nähe von 37,5° N-Br und 144,5° O-Lg 
befand, veränderte sich der Wind nach NE und wehte für mehrere Tage 
stürmisch. Am 7. August, während dieses stürmische Wetter noch anhielt, ver- 
änderte sich der Wind durch N nach W, ohne an Stärke zu verlieren. Eine 
Abnahme der Windstärke erfolgte erst, nachdem der Wind in fortgesetzter 
Drehung durch S nach SE zurückgekehrt war. Der am 4. August beim Beginn 
dieses Sturmes auf 768,0 mm zeigende Luftdruck hatte am 7. August, als der 
Sturm aus W wehte, einen tiefsten Stand von 747,0 mm erreicht, und stieg das 
(las während der folgenden drei Tage dann wieder langsam bis auf 760,0 mm. 
Als dieser letztere Stand erreicht worden war, stellte sich eine mehrere Tage 
anhaltende Stille ein, und nach dieser folgte ein ebenso lange dauernder frischer 
Südwind. Später hielt sich der Wind fast ununterbrochen im östlichen Halb- 
kreise, und da dessen Stärke dabei auch häufig eine unerwünscht grofse war, 
konnte der Verlauf der Reise nur ein langsamer sein, Erst nachdem „Karl“ 
östlich von 170° W-Lg in 44,5° N-Br gekommen war, herrschten südliche und 
westliche Winde vor. Nachdem dann für längere Zeit ein südöstlicher Kurs 
verfolgt worden, man auf demselben bis zum 11. September nach 34° N-Br in 
140° W-Lg gelangt war, stellten sich wieder lange anhaltende leichte südöst- 
liche Winde ein. Dieselben wurden nur zeitweise unterbrochen von etwas 
frischerem NE-Winde. NE-Wind, der den Namen Passat verdient, wurde nicht 
eher als am 25. September in der Nähe von 21,5° N-Br und 128,5° W-Lg an- 
getroffen. Bei demselben konnte endlich einmal wieder für einige Tage ein 
einigermafsen rascher Fortgang erzielt werden. Der Passat führte die Bark 
bis zum 1. Oktober nach 12,8° N-Br in 119,5° W-Lg. In der Nähe dieses 
Punktes veränderte sich der kurz vorher schwach gewordene Wind durch N 
nach W, worauf das Schiff dann für mehrere der folgenden Tage bei frischem 
Westmonsun segeln konnte. In der Nähe von 9° N-Br und 115,5° W-Lg 
wurde „Karl“ vier Tage lang durch Stille und leichte Mallung aufgehalten. 
Auf diese folgte endlich am 7. Oktober ein leichter, beständiger SSW-Wind, 
bei dem mit St-B.-Halsen gesegelt wurde. Als „Karl“ in dieser Weise bis zum 
15. Oktober nach 3° N-Br in 105,7° W-Lg vorgerückt war, wurde gewendet 
und drei Tage später der Aequator in 111,3° W-Lg erreicht. Es waren dann 
97 Tage seit dem Antritt der Reise verflossen. Während dieser Zeit hatte man: 
25° N-Br in 128,5° O-Lg am 20. Juli, 30° N-Br in 131,7° O-Lg am 23. Juli, 
35° N-Br in 142,5° O-Lg am 1. August, 40° N-Br in 162,8° O-Lg am 14. August 
und noch einmal 40° N-Br in 149,5° W-Lg am 7. September, wie 30° N-Br in 
133,3° W-Lg am 17. September, 20° N-Br in 126,8° W-Lg am 26. September 
und 10° N-Br in 117,8° W-Lg am 3. Oktober gekreuzt. Die verschiedenen 
Meridiane waren in folgender Weise überschritten worden: 120° Ost in 21,5° N-Br 
am 16. Juli, 130° Ost in 27,8° N-Br am 21. Juli, 140° Ost in 33,4° N-Br am 
31. Juli, 150° Ost in 35,8° N-Br am 7. August, 180° Länge in 41,3° N-Br am 
26. August, 150° West in 40,3° N-Br am 7. September und 120° West in 
13,2° N-Br am 30. September. Die erreichte gröfste Breite war 444° N-Br in 
169° W-Lg. 
In südlicher Breite wurde „Karl“ von dem zeitweise in übergrofser 
Stärke wehenden Passate bis zum 30. Oktober nach 30° S-Br in 113,5° W-Lg 
geführt. In geringer Entfernung von diesem Punkte veränderte sich der 
schwach gewordene Wind bei einem Barometerstande von 769,0 mm nach NE. 
Bald darauf zum ganz leisen Zuge abnehmend, führte derselbe die Drehung 
nach links später ganz aus und frischte dabei gleichzeitig wieder auf, Unweit 
32,5° S-Br in 106° W-Lg herrschte ein kräftiger SE-Wind, der sich nach 
einigen Tagen abermals nach links zu verändern begann. Diese Windverände- 
rungen bewegten sich eben auch hier im westlichen Theile des südöstlichen 
Grofsen Ocecans, welcher im Osten von Südamerika, im Westen von den 
Paumotu- und Marquesas-Inselgruppen begrenzt, als ein in seinen meteoro- 
logischen Verhältnissen die gröfste Achnlichkeit mit dem Südatlantischen Ocean 
besitzendes Meer anzusehen ist, in demselben Sinne, wie es die vielen in den 
Reiseberichten zahlreicher Reisen durch den Südatlantischen Ocean so oft her- 
vorgehobenen Rundläufe thun. Als „Karl“ darauf bei dem südöstlichen Winde 
einen nordöstlichen Kurs verfolgte, gerieth er in der Nähe von 31,5° S-Br in 
längere Zeit anhaltende Stille und leisen Zug. Am 17. November wurde unweit
	        
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