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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., August 1884. 
wurde um 3% a, m. des 9. Oktober, als das Schiff sich in 38,4° S-Br und 23,3° 
O-Lg befand, abgelesen. An Bord des „Karl“ hatte man 17,5 Stunden vorher, 
in 42,1° S-Br und 7,2° O-Lg, jenen schon erwähnten geringsten Luftdruck beob- 
achtet. Zieht man die etwa 740 Sm betrageude Entfernung der beiden Schiffe 
von West- nach Ost-Richtung in Betracht und vergleicht dieselbe mit jenem 
Zeitunterschiede, so ergiebt sich eine ungefähre Schnelligkeit der Fortbewegung 
der Depression nach Osten von 37Sm in der Stunde. „Arcturus“ gelangte 
nach 80° O-Lg in 27,8° S-Br am 26. Oktober. 
Da „Karl“ infolge seines Bestimmungsortes eine der östlichen Passagen 
zwischen den kleinen Sunda-Inseln aufzusuchen beabsichtigte, verfolgte derselbe 
auch, nachdem 80° O-Lg überschritten worden war, noch für längere Zeit einen 
gut östlichen Kurs. Das Schiff wurde auf demselben von frischen beständigen 
Westwinden begünstigt. Unweit 32,5° S-Br in 107° O-Lg wurde am 8. No- 
vember ein kurzer heftiger Sturm überstanden, der aus NW begann, aus SW 
endete und welcher von einem niedrigsten Barometerstande von 751,0 mm be- 
gleitet war, Indem der auf diesen Sturm folgende kräftige SW-Wind sich nach 
links veränderte, entstand aus ihm der SE-Passat, ohne dafs vorher von 
Mallung eine Spur beobachtet wurde. Unweit 29,8° S-Br in 109,4° O-Lg, wo 
am 9. November ein höchster Barometerstand von 768,0 mm herrschte, schien 
die polare Passatgrenze zu liegen. Der nördlich von 22° S-Br nur mäßig 
wehende Passat sank, nachdem die Bark in die Nähe der kleinen Sunda-Inseln 
gekommen war, zum leisen unbeständigen Zuge herab. Am 19. November 
gelangte „Karl“ in Sicht von Sumbava, und am 20. November ankerte die Bark 
in der Allas-Strafse. Um dahin vom Kanal aus zu gelangen, waren 112 Tage 
erforderlich gewesen. Auf dem letzten Reiseabachnitt hatte man: 30° S-Br in 
109,2° O-Lg am 9. November, 20° S-Br in 112,7° O-Lg am 13. November und 
10° S-Br in 118,2° O-Lg am 18. November gekreuzt. Der Mitsegler „Areturus“ 
gelangte nach 10° S-Br in 90,9° O-Lg am 2. November, zur Linie in 92,4° O-Lg 
am 12. November und nach Singapore am 4. Dezember. 
Am 11, Dezember, als „Karl“ sich in 0,8° N-Br und 129,6° 0-Lg befand, 
wurde an Bord der Bark das für längere Zeit unterbrochene meteorologische 
Journal weitergeführt. Die leichte, damals wehende südwestliche Briese hielt 
auch während der folgenden Tage an und endete in Stille, als „Karl“ von ihr 
bis zum 15. Dezember nach 4° N-Br in 133° O-Lg geführt worden war. Nördlich 
von diesem Punkte herrschten zunächst anhaltende leichte östliche Winde vor, 
bei denen sich nur ein sehr langsamer Fortgang erzielen liefs. KErst am 
24. Dezember gelang es, unweit 7,5° N-Br in 135,7° O-Lg den beständigen 
NE-Monsun anzutreffen, bei dem die Reise einen rascheren Verlauf nahm. 
Nördlich von 14° N-Br trat derselbe in solch übergrofser Heftigkeit auf, dafs 
dessen Ausnutzung dadurch erschwert, oft unmöglich gemacht wurde. Nachdem 
25° N-Br überschritten worden war, wurde die Stärke des Ostwindes eine 
geringere, und nördlich von 29° N-Br herrschten nordwestliche und nördliche 
Winde vor. Bei stürmischem NW-Winde ankerte der „Karl“ endlich am 
18. Januar 1883 in der südlichen Bucht von East Saddle Island. Es waren bis 
dahin 171 Tage seit der Abreise vom Kanal verflossen. Auf dem letzten Reise- 
abschnitt hatte die Bark: 5° N-Br in 133,8° O-Lg am 18. Dezember, 10° N-Br 
in 135,0° O-Lg am 26. Dezember, 15” N-Br in 131,8° O-Lg am 29, Dezember, 
20° N-Br in 128,4° O-Lg am 3l. Dezember, 25° N-Br in 126,5° O-Lg am 
9. Januar und 30° N-Br in 124,3° O-Lg am 14. Januar gekreuzt, Am 21. De- 
zember hatte „Karl“ sich bei den Pelew-Inseln befunden, am 13. Dezember 
hatten malayische Kanoes von der Insel Tobi aus die Bark besucht. 
Nachdem „Karl“ später für längere Zeit in der chinesischen Küstenfahrt 
beschäftigt gewesen war, trat die mit Seide und Thee beladene Bark am 14. Juli 
von Hongkong aus eine Reise nach Callao an. Auf den in der Nähe der Küste 
herrschenden leichten Südwind folgte am 15. Juli der kräftige SW-Monsun, bei 
dem „Karl“ in rascher Weise nach Osten hin vorrücken konnte. Nachdem die 
Bark am 18. Juli östlich von 125° O-Lg in 23° N-Br gekommen war, ver- 
änderte sich der frische Wind zuerst nach S, bald darauf nach SE und wurde 
dann allmählich schwächer. In geringer Entfernung von 31° N-Br und 182° O-Lg 
gerieth „Karl“ am 24, Juli in Stille und leichte östliche Mallung, Es vergingen 
dann acht Tage, bevor wieder ein frischerer SE-Wind angetroffen wurde. Als
	        
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