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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc, August 1884. 
10° S-Br in 145° W-Lg am 16. Juni gekreuzt worden, „Richard Rickmers“ 
erreichte nördliche Breite in 22° W-Lg ebenfalls am 21. Juni, und „ Wega“ that 
e8 in 22° W-Lg am 22. Juni 
In nördlicher Breite wurde „Alice Rickmers“ bis nach 66° N-Br in 
26,8° W-Lg vom SE-Passate begleitet. Nachdem die Bark in diesem Punkte 
am 24. Juni den Stillengürtel betreten hatte, konnte sie bei der zunächst 
herrschenden leichten Mallung nur sehr langsam nach Norden hin vorrücken. 
Der Mitsegler „Richard Rickmers“ traf im Stillengürtel eine entschieden bessere 
Gelegenheit an. Am 30. Juni stellte sich bei allen drei Schiffon fast gleich- 
zeitig der NE-Passat ein. Bei „Alice Rickmers“ in 11,4° N-Br und 27,7° W-Lg, 
bei „Richard Rickmers“ in 13,2° N-Br und 27,7° W-Lg und bei „ Wega“ endlich 
in 11,2° N-Br und 26,7° W-Lg. Der zwischen 12° und 28° N-Br von „Alice 
Rickmers“ recht kräftig angetroffene NE-Passat wurde nördlich von dem letzteren 
Parallel flauer, hielt jedoch an, bis er das Schiff bis zum 10. Juli nach 34,3° N-Br 
in 40,3° W-Lg geführt hatte. In geringer Entfernung von diesem Punkte nahm 
der schon vorher schwach gewordene Wind, bei auf 771,0 mm gestiegenem Luft- 
drucke, bis zum ganz leisen Zuge ab. Bei den beiden Mitseglern endete der 
NE-Passat ebenfalls am 10. Juli. Bei „Richard Rickmers“ in 32,2° N-Br und 
35,7° W-Lg und bei „Wega“ in 32,8° N-Br und 38,8° W-Lg. Als sich bei 
„Alice Rickmers“ der Wind nördlich vom Passatgebiet bald durch S nach SW 
verändert hatte, frischte derselbe auf und hielt sich dann mit geringer 
Unterbrechung dauernd im westlichen Halbkreise. Man legte darauf den noch 
übrigen Theil der Reise zurück, ohne Erwähnenswerthes auf demselben anzu- 
treffen. Am 25. Juli, 124 Tage später als Akyab verlassen worden war, er- 
reichte die Bark die Mündung des Kanals. „Richard Rickmers“ gelangte dahin 
am 31, Juli und „Wega“ am 24. Juli. Das eiserne Schiff hatte sich während 
dieser Rückreise ungewöhnlich gut gegen die beiden hölzernen Mitsegler halten 
können. „Richard Kickmers“ war andererseits durch die auf dem letzten Reise- 
abschnitt angetroffenen Winde ganz besonders benachtheiligt worden. Während 
der 34 Tage, welche „Alice Rickmers“ im Nordatlantischen Ocean zugebracht, 
hatte dieselbe: 10° N-Br in 27° W-Lg am 28, Juni, 20° N-Br in 35,4° W-Lg 
am 4. Juli, 30° N-Br in 39,3° W-Lg am 8. Juli und 40° N-Br in 35° W-Lg 
am 15. Juli übersehritten. 
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5. Reise der Barther Bark „Karl“, Kapt. E. Kraeft, 
Am 31, Juli 1882 verlielßs die von Antwerpen nach Tientsin bestimmte 
Bark „Karl“ den Kanal. Von derselben wurden im Ocean zunächst leichte 
nordwestliche Winde angetroffen, bei denen sie bis zum 3. August nach 
45,8° N-Br in 10,2° W-Lg segelte. Unweit von diesem Punkte veränderte sich 
der schwache Wind durch N nach NE, und indem er dann rasch auffrischte, 
gewährte er dem Schiffe für mehrere Tage eine sehr günstige Gelegenheit zur 
Förderung der Reise. Südlich von 40° N-Br wurde der Wind wieder allmählich 
schwächer, und in geringer Entfernung von 36° N-Br gerieth „Karl“ in leichte, 
fünf Tage lang anhaltende Mallung. Aus derselben entwickelte sich endlich 
am 13. August der in etwa 32° N-Br und 19,5° W-Lg einsetzende NE-Passat, 
Von demselben begünstigt, segelte die Bark in ruhiger, ungestörter Fahrt bis 
zum 22. August zu der in 15,2° N-Br und 26,6° W-Lg gelegenen äquatorialen 
Passatgrenze, Der Passat endete in Stille, und nachdem diese etwa 12 Stunden 
lang angehalten hatte, trat der nicht sehr regelmäßig, aber meist aus verhältnifs- 
mäßig raumer Richtung wehende Westmonsun an deren Stelle. Bei demselben 
nach SO segelnd und gleichzeitig versetzt von starker, östlicher Strömung, 
gelangte „Karl“ nun bis zum 5. September nach 2,7° N-Br und 11,8° W-Lg. 
Nachdem dort gewendet worden war, wurde die Bark von dem nur langsam 
aufraumenden SE-Passat bis zum 9. September zu der in 17,8° W-Lg über- 
schrittenen Linie geführt, Um zu derselben vom Kanal her zu gelangen, waren 
40 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 
14,2° W-Lg am 6. August, 30° N-Br in 20,3° W-Lg am 14. August, 20° N-Br 
in 25,6° W-Lg am 19. August und 10° N-Br in 24,6° W-Lg am 27. August 
gekreuzt. Die nach Valparaiso bestimmte Bremer Bark „Jessonda“, welche den 
Kanal am 4, August verlassen hatte, ging in 27,2° W-Lg ebenfalls am 9. Sep- 
tember von nördlicher in südliche Breite über. Und noch ein anderer Mitsegler,
	        
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