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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., August 1884
gröfsten Theil seiner Länge zwischen 41° und 42° S-Br zurücklegte, kreuzte
80° O-Lg in 39,2° S-Br am 10. Dezember und „Juno“ überschritt 80° O-Lg in
42,5° S-Br am 14. Dezember.
Auch auf dem Wege zum Passatgebiet wurde „Alice Rickmers“ von den
dort angetroffenen Winden recht begünstigt. Der stürmisch wehende Wind
veränderte sich dort allmählich von NW nach W, und indem er dann nach und
nach schwächer wurde, weiter nach SW und S. Als die Windrichtung am
10. Dezember, in geringer Entfernung von 24,5° S-Br und 89,8° O-Lg, eine
südöstliche und der auffrischende Wind zum Passat geworden war, gewährte
derselbe dem Schiffe aufs Neue eine erwünschte Gelegenheit zur Förderung der
Reise. Nachdem „Alice Rickmers“ jedoch nur für einen Tag bei kräftigem
Passate gesegelt hatte, wurde derselbe stürmisch, der Luftdruck begann abzu-
nehmen und verschiedene Anzeichen, wie besonders eine ungewöhnlich hohe
NNO-See, deuteten auf die Möglichkeit der Nähe eines Orkans hin. Am 12.
und 13. Dezember überstand die Bark dann auch einen solchen, wie derselbe
im Reiseauszuge der „Urania“ schon kurz erwähnt worden ist. „Alice Rickmers“,
bei welcher der Wind sich nur von ESE nach N veränderte und die Windstärke
kaum 10 erreichte, befand sich am 12. Dezember Mittags in 19,3° S-Br und
90,4° O-Lg. Sie beobachtete dort zur Zeit ESE-Wind von der Stärke 8—9
und einen Barometerstand von 755,9 mm. „Urania“, die am Mittage desselben
Tages in 17,7° S-Br und 88,1° O-Lg stand, hatte dort Südwind in Stärke 8 und
einen Luftdruck von 755,7 mm. Dagegen wehte bei noch einem anderen Mit-
segler, der Bremer, von Cardiff nach Singapore bestimmten Bark „George“,
weiche 50° N-Br am 4. September, die Linie in 24,3° W-Lg am 13. Oktober,
den ersten Meridian in 40° S-Br am 7. November und 80° O-Lg in 36,9° S-Br
am 30. November verlassen hatte, und deren Standpunkt am 12. Dezember
Mittags in 13,3° S-Br und 90,3° O-Lg war, der Wind aus NNW mit der
Stärke 3 und das Barometer zeigte auf einen Stand von 761,3 mın. 24 Stunden
vorher hatte diese sich dann in 15,3° S-Br und 89,8° O-Lg befindende Bark
WSW-Wind in Stärke 9 und einen niedrigsten Luftdruck von 756,5 mm beob-
achtet. Nachdem das Unwetter an „Alice Rickmers“ vorübergegangen war, hielt
sich der Wind für mehrere Tage in nordöstlicher Richtung. Die Bark rückte
dann bis zum 16. Dezember nach 18,3° S-Br in 90,3° O-Lg vor. In geringer
Entfernung von diesem Punkte lief der Wind durch N nach NW und nahm
dann rasch bis zur Stille ab. Auf diese folgte wieder nach wenigen Stunden
ein schwacher Südwind, aus dem sich schliefslich am 18. Dezember, in geringer
Entfernung von 16° S-Br und 90,7° O-Lg, ein kräftiger, mehrere Tage an-
haltender SE-Wind entwickelte. „Alice Rickmers“ wurde durch denselben gegen
die beiden zuletzt erwähnten Mitsegler besonders begünstigt. Sie gewann in-
folge dessen derartig, dafs am 23. Dezember Mittags ihr Standpunkt iu 3,7° S-Br
und 91,2° O-Lg gegen den gleichzeitigen von „Urania“ in 4° S-Br und 90,1°
O-Lg und den von „George“ in 2,7° S-Br und 90,2 O-Lg geworden war. Am
24. Dezember veränderte sich bei „Alice Rickmers“ der inzwischen ganz schwach
gewordene Wind durch N nach W, frischte aus dieser Richtung dann bald
wieder auf und führte die Bark am 25. Dezember zu der in 91,9° O-Lg über-
schrittenen Linie. Auf dem Wege zu derselben war: 30° S-Br in 87,9° O-Lg
am 7. Dezember, 20° S-Br in 90,8° O-Lg am 14. Dezember und 10° S-Br in
90,6° O-Lg am 21. Dezember gekreuzt worden. Von den Mitseglern erreichte
den Aequator: „Urania“ in 90,4° O-Lg am 26. Dezember, „Willy Rickmers“ in
91,5° O-Lg am 1. Januar 1884 und „George“ in 91,3° O-Lg am 25. Dezember.
Der frische Westwind, bei dem „Alice Rickmers“ nördliche Breite er-
reichte, hielt bis nach 2,2° N-Br in 93,8° O-Lg an. Auf die in der Nähe dieses
Punktes sich einstellende Stille folgte bald ein südöstlicher Wind, der „Alice
Rickmers“ bis zum 29. Dezember in Sicht des Feuers von Pulo Brasse führte.
Nachdem später auch noch die Malakka-Strafse durchsegelt worden war, wurde
endlich am 11. Januar 1884 die Rhede von Singapore erreicht. Der Mitsegler
„George“ gelangte dahin am 15. Januar und „ Willy Rickmers“, welcher südliche
Breite in 91,5° O-Lg am 1. Januar verlassen hatte, am 27. Januar. Der Mit-
segler „Urania“ erreichte die Mündung des Rangoon-Flusses am 4, Januar,
Nachdem „Alice Rickmers“ in Singapore entlöscht worden war, versegelte
sie am 16. Februar nach Akyab. Sie passirte auf der Reise nach diesem am