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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Juli 1884
29. Juli in der Nähe von 13,3° N-Br und 25,6° W-Lg befand. Nachdem man
südlich von diesem Punkte für einen Tag durch ganz leichten östlichen Zug
aufgehalten worden war, stellte sich in geringer Entfernung von 12,3° N-Br
und 25,6° W-Lg der rasch auffrischende von einem etwa °/4 Kn starken Ost-
strom begleitete SW-Monsun ein, bei dem mit St-B.-Halsen gesegelt wurde.
Als „Industrie“ in dieser Weise nach 5,4° N-Br in 16,9° W-Lg gelangt war,
wurde dort am 4. August gewendet und bei dem num langsam aufraumenden
Winde südwestwärts gesegelt. Am 7. August, 25 Tage später als 50° N-Br
verlassen worden war, ging „Industrie“ im 23,6° W-Lg von nördlicher in süd-
liche Breite über. Vorher war: 40° N-Br in 19,8° W-Lg am 18. Juli, 30° N-Br
in 20,8° W-Lg am 22, Juli, 20° N-Br in 24,9° W-Lg am 26. Juli und 10° N-Br
in 24,8° W-Lg am 31. Juli überschritten worden. Am 7. August erreichte in
29° W-Lg auch die auf einer Reise von Newcastle nach Iquique begriffene
Hamburger Bark „Caroline Behn“ die südliche Halbkugel. Dieselbe war am
13. Juni in See, dann durch Nordsee und Kanal gegangen und hatte sich am
26. Juni bei Zizard befunden. Das Gebiet des NE-Passats hatte dieses Schiff
am 13. Juli in 30,3° N-Br und 17,4° W-Lg betreten. Noch ein anderer Mit-
segler, das eiserne nach Valparaiso bestimmte Vollschiff „Humboldt“, welches
sich am 1.Juli bei LZizard befunden hatte, verliefs nördliche Breite in 25° W-Lg
am 9, August. Ferner war damals auch auf einer Reise zur Linie begriffen
die von Liverpool nach Valparaiso bestimmte Hamburger Bark „Adolph“. Dieses
Schiff kreuzte 50° N-Br am 5. Juli und den Aequator in 25° W-Lg am 8. August.
Die Eleflether Bark „Hermann“ endlich, welche nach Batavia bestimmt den
Kanal am 7, Juli verlassen hatte, gelangte zur Linie in 30° W-Lg am 11. August.
Diese verschiedenen Schiffe hatten also die Reisen von 50° N-Br oder von
Lizard bis zur Linie: „Industrie“ in 25, „Caroline Behn“ in 42, „Humboldt“ in
39, „Adolph“ in 34 und „Hermann“ in 35 Tagen vollendet. Die äquatoriale
Passatgrenze hatte „Industrie“ in 13,3° N-Br und 25,6° W-Lg am 29. Juli,
„Caroline Behn“ in 10,8° N-Br und 263° W-Lg am 24. Juli, „Humboldt“ in
11,6° N-Br und 25,6° W-Lg am 25. Juli, „Adolph“ in 12,5° N-Br und 27,6°
W-Lg am 30. Juli und „Hermann“ in 13,8° N-Br und 26° W-Lg am 29. Juli
erreicht. Als östlichsten Punkt berührten: „Industrie“ 5,4° N-Br in 16,9° W-Lg
am 4. August, „Caroline Behn“ 6,8° N-Br in 21° W-Lg am 29. Juli, „Humboldt“
5,9° N-Br in 15° W-Lg am 4. August, „Adolph“ 5,4° N-Br in 19,4° W-Lg am
5. August und endlich „Hermann“ 6° N-Br in 21,5° W-Lgy am 5. August.
Von diesen Schiffen segelten jedoch einige, nachdem sie in den letztgenannten
Punkten gewendet hatten, noch wieder mit St-B.-Halsen und verloren dieselben
infolge dessen dann entsprechend an Zeit.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Jdustrie“ bis nach 19° S-Br hin von
kräftigem Passat begünstigt. Nachdem dieser Parallel überschritten worden
war, wurde der Passat flau und unweit 20,5° S-Br in 36° W-Lg, wo die Wind-
richtung eine nordöstliche wurde, lag die polare Passatgrenze. Man beobachtete
in ihrer Nähe einen höchsten Luftdruck von 767,8 mm. Nachdem der Wind
durch N nach NW. gedreht hatte, hielt er sich mehrere Tage im westlichen
Halbkreise und wehte von daher stürmisch. Der Luftdruck sank dabei bis
auf einen unweit 28° S-Br in 40° W-Lg beobachteten niedrigsten Stand von
758,6 mm. Auf unweit 30° S-Br herrschende zweitägige Stille folgte ein rasch
auffrischender, sich von NE durch N nach W verändernder Wind. Derselbe
vollendete dann ferner während der nächsten Tage zwei rasch und regelmäßig
verlaufende Drehungen nach links, die von bedeutenden Schwankungen des
Luftdrucks begleitet ‚waren. Nachdem während jener vorher erwähnten Wind-
stille das Barometer einen Stand von 771,1 mm erreicht hatte, sank dasselbe
in 32 Stunden bis auf 765,3 mm, stieg während der nächsten 24 Stunden wieder
auf 769,4 mm, um während abermaliger 24 Stunden bis auf 754,9 mm zu fallen.
Nachdem dieser tiefste Stand in der Nähe von 35° S-Br und 48° W-Lg am
25. August, an welchem Tage man anhaltendes Blitzen und St. Elmsfeuer beob-
achtete, stattgefunden hatte, stieg das Barometer während der folgenden zwei
Tage bis auf den unweit 35,5° S-Br in 51,5° W-Lg abgelesenen höchsten Stand
von 778,6 mm. Der am 27. August wehende, inzwischen schwächer gewordene
Ostwind hielt später noch mehrere Tage an und veränderte sich erst wieder
am 30. August in der Nähe von 41° S-Br und 57,8° W-Lg durch N nach NW.