Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

640 
Eingänge von meteorologischen Journalen etc, Juli 18°4 
30,8° W-Lg am 4, Juni, 20° N-Br in 36° W-Lg am 11. Juni, 30° N-Br in 
39° W-Lg am 15. Jupi und 40° N-Br in 32,8° W-Lg am 26. Juni überschritten. 
Am 7, Juli wurde der Kanal auch von der von Rangoon herkommenden Bark 
„George“ erreicht. Dieselbe war am 28. Februar in Seo gegangen, hatte die 
Linie im Indischen Ocean in 89,2° O-Lg am 17. März, die Länge der Kapstadt 
am 29. April und den Aequator in 22,6° W-Lg am 30. Mai verlassen. Noch 
ein anderer Mitsegler, die Bremer von Port Adelaide nach Falmouth bestimmte 
Bark „Melusine“, ankerte im letzteren Hafen am 7, Juli. Dieselbe hatte nörd- 
liche Breite in 27° W-Lg am 2. Juni betreten und am 9. Juni den in 7,8° N-Br 
und 28,6° W-Lg einsetzenden NE-Passat augetroffen. Diese beiden letzteren 
hölzernen Schiffe waren der eisernen „Urania“ nun an Schnelligkeit augen- 
scheinlich weit überlegen, 
il. Reise der Elsflether Bark „Agustina‘“, Kapt. J. Zimdars. 
Die auf einer Reise von London nach Adelaide begriffene Bark „Agustina“ 
befand sich am 24. Januar 1883 in der Nähe von Zieard. Dieselbe traf auf 
ihrem Wege nach Süden derart stürmische und anhaltende Gegenwinde an, 
dafs sie bis zum 14. Februar nicht weiter als nach 45° N-Br in 10° W-Lg 
vorrücken konnte. Als es sich dort zeigte, dafs ip den ganz ungewöhnlich 
schweren Stürmen der vorangegangenen Tage das Schiff einen bedeutenden 
Leck erhalten hatte, beschlofs Kapt. Zimdars, nach einem englischen Noth- 
hafen zurückzukehren. Es wurde also vom vorerwähnten Tage an ein nord- 
östlicher Kurs gesteuert und auf demselben in drei Tagen die Strecke bis nach 
Falmouth zurückgelegt. Nachdem das Schiff dort die erlittenen Schäden aus- 
gebessert erhalten hatte und wieder in seefähigen Zustand gesetzt worden war, 
verliels es am 21. April die Kanal-Mündung zum zweiten Male. Entsprechend 
der günstigeren Jahreszeit traf dasselbe nun auch günstigere Winde an. Der 
Aus östlicher und nordwestlicher Richtung vorherrschende Wind ermöglichte ein 
rasches Fortschreiten des Schiffes nach Süden. Verhältnilsmäfsig recht spät 
wurde das Passatgebiet erreicht. Nachdem die Bark am 5. Mai in der Nähe 
von 25,4° N-Br und 21,2° W-Lg für nahezu einen Tag durch Windstille zurück- 
zehalten worden war, folgte auf dieselbe doch noch wieder westlicher Wind 
und erst indem dieser sich durch N nach NNE veränderte, entstand aus ihm 
der Passat. Der beim Einsetzen desselben auf 764,1 mm zeigende Luftdruck 
arreichte zwei Tage später einen unweit 20° N-Br abgelesenen höchsten Stand 
von 766,8 mm. Der zwischen 19,5° und 7° N-Br in gröfster Stärke angetroffene 
Passat begleitete die Bark, bis sie sich am 14. Mai in etwa 5,1° N-Br und 
26,3° W-Lg befand. Um den in diesem Punkte betretenen Stillengürtel zu 
überschreiten, waren vier Tage erforderlich. Am 18, Mai stellte sich in 3,5° N-Br 
und 26,2° W-Lg der SE-Passat wieder ein, bei dem „Agustina“ bis zum 20. Mai 
zu der in 28,2° W-Lg überschrittenen Linie segelte. Um zu derselben von 
Lizard her zu gelangen, waren 29 Tage erforderlich gewesen. Während dieser 
Zeit hatte man: 40° N-Br in 15,6° W-Lg am 27. April, 30° N-Br in 19,2° W-Lg 
am 2. Mai, 20° N-Br in 24° W-Lg am 8. Mai und 10° N-Br in 26° W-Lg am 
12. Mai gekreuzt. Die nach Talcahuano bestimmte eiserne Hamburger Bark 
„Ceres“, welche den Kanal am 23. April verlassen hatte, erreichte südliche 
Breite in 26,8° W-Lg am 19. Mai. Am 29. April war der Schiffsort von 
„Agustina“ in 35,3° N-Br und 16,2° W-Lg und gleichzeitig der von „Ceres“ in 
35,2° N-Br und 16,3° W-Lg gewesen, 
Im Südatlantischen Ocean trat der Passat bei „Agustina“ zunächst nur 
schwach auf. Erst nachdem man südlich von 15,5° S-Br gekommen war, 
gewann derselbe gröfsere Stärke. Dieselbe war dort für mehrere Tage un- 
erwünscht grofs. Bei diesem heftigen, von Regenböen begleiteten SE-Winde 
stieg der Luftdruck bis auf einen unweit 17° S-Br abgelesenen höchsten Stand 
von 768,7 mm. Als der später ganz flau gewordene Passat am 2. Juni in 
geringer Entfernung von 22,5° S-Br und 38,5° W-Lg endete, zeigte das Baro- 
meter auf einen Stand von 767,2 mm; dagegen wurde später während der am 
14. Juni unweit 36,5° S-Br in 15° W-Lg herrschenden Windstille ein höchster 
Luftdruck von 780mm abgelesen. Südlich vom Passatgebiet hielt sich der Wind 
vorherrschend in nördlicher und westlicher Richtung, so dafs man dort, obgleich 
die Windstärke meistens nur eine sehr mäfsige war, doch in ziemlich befrie-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.