Eingänge von meteorologischen Juurnalen ete., Juli 1584.
zünstigere Verhältnisse antrafen, als „Atlantic“. „Atlantic“ konnte dort in
drei Etmalen nur 134 Sm gut machen, während „Amanda & Elisabeth“ in der-
selben Zeit deren 319 zurücklegte. „Triton“ als eisernes, auf dor Heimreise
begriffenes Schiff konnte freilich diese letztere Distanz auch nicht orreichen.
In nördlicher Breite fand „Triton“ zunächst ähnliche Verhältnisse, wie
solche in den Berichten der Mitsegler schon kurz angedeutet worden sind.
Das Gebiet des NE-Passats wurde anscheinend crst am 12. April in eiwa 2,8°
N-Br und 28,0° W-Lg betreten, während die beiden Mitsegler in nördlicher
Breite von Mallung kaum eine Spur angetroffen zu haben scheinen. „7Zriton“,
der auf der zwischen 4,5° und 14° N-Br liegenden Strecke vom frischesten
Passat begünstigt wurde, gelangte zu der für ihn in 15,7° N-Br und 38,6° W-Lg
liegenden polaren Passatgrenze am 18. April. Nördlich von derselben mufste
die Bark zunächst längere Zeit gegen Mallung kämpfen, und nachdem sie später
schon für mehrere Tage durch leichten Westwind begünstigt worden war, wurde
nördlich von 25,5° N-Br noch wieder ein kräftiger NE-Wind angetroffen. Erst
nachdem dieser sich bald nach rechts veräudert hatte, konnte wieder ein
rascherer Fortgang erzielt werden, und noch günstiger wurde derselbe, als
nördlich von 39° N-Br die Windrichtung eine südwestliche geworden war. Bei
diesen Verhältnissen konnte fast der ganze noch vorliegende Theil der Reise
vollendet werden. Erst am 12. Mai, an welchem Tage man in Sicht von der
irländischen Küste gelangte, nahm der Westwind wieder bis zum ganz leisen
Zuge ab, Es waren damals 124 Tage seit der Abreise von den Sunda-Inseln
vergangen. Im Nordatlantischen Ocean hatte man 32 Tage zugebracht und
dort: 10° N-Br in 35,4° W-Lg am 15. April, 20° N-Br in 39,7° W-Lg am
24. April, 30° N-Br in 38° W-Lg am 30. April und 40° N-Br in 36° W-Lg
am 5. Mai geschnitten, Die Bark „Amanda & Elisabeth“ war zum Kanal am
5. Mai gelangt, und „Atlantic“ hatte Lissabon am 15. Mai erreicht.
8, Reise des Bremer Vollschiffes „Ida“, Kapt. W. Schneider.
Am 15, Februar 1884 verliefs das nach New- York bestimmte Vollschiff
„Ida“ den Kanal. Der heftige SE-Wind, bei dem dasselbe geschab, wurde
schon am vächsten Tage schwächer, und nachdem das Schiff dann während
der nächsten drei Tage nach 49° N-Br in 13,5° W-Lg vorgerückt war, trat
an die Stelle des kurze Zeit vorher herrschenden heftigen Südwindes Stille.
Nach dieser folgte eine längere Zeit umlaufender, oft stürmischer Westwinde,
während welcher das Schiff in langsamer Weise nach Westen und Süden vorrückte.
Als „Ida“ sich am 7. März in der Nähe von 41,5° N-Br und 33° W-Lg befand,
beschlofs Kapt. Schneider, den Passat aufzusuchen, um in ihm die erforder-
liche Länge zurückzulegen. Es wurde infolge dessen bei dem damals wehenden
kräftigen Westwinde entschlossen abgehalten nach Süden. Man traf dann in
nächster Zeit eine recht günstige Gelegenheit, und als der frische Wind sich
am 13. März in der Nähe von 29° N-Br und 35,5° W-Lg durch N nach NNE
veränderte, hatte man in dieser Weise das Passatgebiet orreicht, ohne daf(s
vorher eing Unterbrechung in der Fahrt stattgefunden hatte. „/da“ verfolgte
dann zunächst noch einen südwestlichen Kurs uud steuerte erst, nachdem 20°
N-Br erreicht worden war, nach Westen. Als man am 25. März nach 21° N-Br
in 63,5° W-Lg vorgerückt war, wurde der Passat ganz schwach, und nachdem
zwei Tage später für kurze Zeit Stille geherrscht hatte, folgte ein leichter
Westwind. Nach dieser Veränderung wurde überhaupt Ostwind kaum wieder
angetroffen. Der Wind hielt sich vielmehr von nun an stetig im westlichen
Halbkreise und wehte von daher nicht selten stürmisch, Die Vollendung des
letzten Theils der Reise erforderte deshalb noch eine unverhältnifsmäfsig lange
Zeit, denn erst am 15. April gelang es, den Hafen von New- York zu erreichen.
Um zu demselben vom Kanal aus zu gelangen, waren 60 Tage erforderlich
gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 33° W-Lg am 8. März,
30° N-Br in 34,4° W-Lg am 13. März, 20° N-Br in 50,7° W-Lg am 20. März
und zum zweiten Male 30° N-Br in 71,2° W-Lg am 5. April, wie 30° W-Lg
in 43,2° N-Br am 5. März, 50° W-Lg in 20,3° W-Lg am 20. März, 60° W-Lg
in 20,2° N-Br-am 24. März und 70° W-Lg in 25,5° N-Br am 31. März gekreuzt.
Unter verschiedenen deutschen, den Ocean damals nach Westen hin über-
schreitenden Schiffen befand sich auch das Bremer, von Liverpool nach New-
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