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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juli 1884
jedoch am 8. August ein frischer Westwind eingestellt hatte, nahm die Reise
für mehrere Tage einen günstigeren Verlauf. Nachdem 37,5° N-Br überschritten
worden war, wurde die Fahrt wieder durch leisen nördlichen Zug und Stille
verzögert, bis endlich der sich am 13. August in etwa 35,5° N-Br und 16° W-Lg
einstellende Passat dem Schiff für längere Zeit eine recht erwünschte Gelegen-
heit zur Förderung der Reise gewährte. Der Luftdruck erreichte in der Nähe
der polaren Passatgrenze einen höchsten Stand von 768,6 mm. Der südlich
von 24° N-Br nur sehr schwach auftretende Passat endete, nachdem er die
Bark bis zum 24. August nach 12,6° N-Br in 26,6° W-Lg geführt hatte. Aus
in der Nähe dieses Punktes angetroffener Stille entwickelte sich nach zwei
Tagen ein leichter nördlicher Zug, der sich bald nach W veränderte und dann
rasch bis zum frischen Winde zunahm. Bei demselben mit St-B.-Halsen segelnd
und beeinflufst von starker östlicher Strömung, gelangte „7riton“ nun bis zum
31. August nach 3,6° N-Br in 18,6° W-Lg. Nachdem hier gewendet worden
war, konnte zwei Tago später in 25,3° W-Lg der Aequator überschritten werden.
Um zu demselben von 50° N-Br zu gelangen, waren 29 Tage erforderlich ge-
wesen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br iu 12,5° W-Lg am 10. August,
30° N-Br in 18° W-Lg am 15. August, 20° N-Br in 24,8° W-Lg am 20. August
und 10° N-Br in 26° W-Lg am 28. August gekreuzt. Ein Mitsegler, der von
Havre nach Guayaquil bestimmte Hamburger Schoner „Irene“, welcher den
Kanal am 3. August verlassen hatte, erreichte südliche Breite in 28,4° W-Lg
am 9. September. Am Mittage des 25. August hatte sich „7riton“ in 12,5°
N-Br und 26,6° W-Lg, „Irene“ in 14° N-Br und 28° W-Lg befunden.
Der im Südatlantischen Ocean recht frisch wehende Passat begleitete
„Triton“ bis nach 25,5° S-Br in 31° W-Lg. In geringer Entfernung von
diesem Punkte veränderte sich der Wind am 11. September bei auf 769,0 mm
gestiegenem Luftdruck nach NE und bald darauf durch N nach W, um für
mehrere Tage frisch aus dem westlichen Halbkreise zu wehen. Als der Wind
am 17. Scptember unweit von 31° S-Br in 13° W-Lg ganz schwach geworden
war, lief er durch S nach SE zurück und verursachte dann eine längere Ver-
zögerung der Fahrt. Erst der am 24. September auf Windstille folgende kräf-
tige Nordwind ermöglichte wieder ein rascheres Fortschreiten nach Osten. Bei
diesem Winde wurde auch am 25, September in 35,5° S-Br von westlicher in
östliche Länge übergegangen. Der 25. September war der 23. bis dahin in
südlicher Breite zugebrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br
in 30,9° W-Lg am 6. September, 20° S-Br in 32,1° W-Lg am 9. September
and 30° S-Br in 34° W-Lgy am 14. September gekreuzt. Auf dem letzten
Theile der Reise wurde „7riton“ von kräftigen Westwinden begünstigt. Die-
selben führten die Bark bis zum 30. September zum Bestimmungshafen. Es
waren dann 57 Tage seit der Abfahrt von 50° N-Br vergangen.
Am 15. Oktober verliefs „Triton“ Kapstadt wieder, um nach Batavia
weiter zu segeln. Der auf See anfänglich aus SE wehende Wind veränderte
sich am zweiten Tage der Reise nach W und gewährte dem Schiffe dann eine
erwünschte Gelegenheit zur Förderung der Reise, Man berührte beim Zurück-
legen der Länge als südlichsten Punkt 42° S-Br und gelangte, ohne dals vorher
Nennenswerthes beobachtet worden war, am 4. November zu dem in 40,2° S-Br
überschrittenen Meridian von 80° Ost. Der kräftige Westwind, bei dem das-
selbe geschah, veränderte sich zwei Tage darauf durch S nach SE und aus ihm
antstand später der Passat, ohne dafs eine nennenswerthe Störung vorher
beobachtet wurde. Die nicht deutlich erkennbare polare Passatgrenze schien
am 12. November in der Nähe von 23° S-Br und 97,5° O-Lg zu liegen. Das
hier auf 765,0 mm zeigende Barometer hatte unweit von 33° S-Br in 91° O-Lg
einen höchsten Stand von 775,0 mm eingenommen gehabt. Der Passat begleitete
„Triton“ nicht weiter, als nach 9° S-Br in 102,7° O-Lg. In geringer Entfernung
von diesem Punkte sank der SE-Wind am 17. November zum ganz leisen Zuge
herab. In der Nähe der Sunda-Strafse, welche „Triton“ am 20. November
erreichte, beobachtete man leichten nordwestlichen Wind. Am 20. November
waren 36 Tage seit der Abreise von der Kapstadt vergangen. Auf dem letzten
Abschnitte dieser Reise hatte man: 30° S-Br in 93,7° O-Lg am 9. November,
20° S-Br in 99° O-Lg am 13. November und 10° S-Br in 102,4° O-Lg am
17. November gekreuzt.