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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etec., Juni 1884, 589 
werden konnte. Auch in nördlicher Breite wollte die Reise bei dem dort zwar 
etwas frischeren, aber immer noch aus hoch nördlicher Richtung wehenden 
Winde keinen günstigeren Verlauf nehmen. Bis zum 20. Februar konnte man 
nicht weiter als nach 2,7° N-Br in 129,8° O-Lg vorrücken. Erst als sich nörd- 
lich von diesem Punkte der Wind mehr nach rechts verändert hatte, konnte 
man etwas rascher vorrücken; in einigermafsen befriedigender Weise geschah 
es indessen auch dann noch nicht. Am 6, März gelangte „Teutonia“ in Sicht 
der Balingtang-Insel, und am 9. März erreichte die Bark die Rhede von Hongkong. 
Es waren bis dahin 128 Tage seit der Abreise vom Kanal vergangen. Nördlich 
von den kleinen Sunda-Inseln hatte man 39 Tage zugebracht und dort: 5° S-Br 
in 123,5° O-Lg am 5. Februar, 0° Breite in 129,8° O-Lg am 15. Februar, 
5° N-Br in 130,2° O-Lg am 23. Februar, 10° N-Br in 127,9° O-Lg am 29. Fe- 
bruar, 15° N-Br in 127° O-Lg am 3. März und 20° N-Br in 121,5° O-Lg am 
6. März überschritten. Der Mitsegler „Arcturus“ war zum Aequator in 92,5° O-Lg 
am 19. Januar und in Sicht von China Buckeer am 20. Februar gelangt. 
10. Reise des Bremer Vollschiffes „Stephan“, Kapt. &. A. Trompetter. 
Das nach Shanghai bestimmte Bremer Vollschiff „Stephan“ verliefs am 
22. Juli 1883 den Hafen von New-York. Bald nachdem der Schleppdampfer 
das Schiff verlassen hatte, stellte sich ein leichter, allmählich auffrischender 
SW-Wind ein, der längere Zeit anhielt und das Schiff bis zum 28. Juli nach 
34° N-Br in 53° W-Lg führte. In der Nähe dieses Punktes trat leichte, oft 
von Stille unterbrochene, meist östliche Briese an die Stelle des bis dahin so 
günstigen Westwindes und nahm die Reise infolge dessen nun einen langsameren 
Verlauf. Man konnte bis zum 13. August nur nach 27,5° N-Br in 41,4° W-Lg 
vorrücken. Nicht weit von diesem Punkte entfernt lag damals die polare 
Passatgrenze. Der bei einem höchsten Luftdruck von 768,0 mm zuerst aus ESE 
wehende Wind frischte allmählich auf, veränderte sich dann etwas nach links 
und gewährte dem Schiffe wieder eine erwünschte Gelegenheit zur Förderung 
der Reise. Unweit 14° N-Br in 35,7° W-Lg wurde der Passat am 19. August 
durch eine etwa 24 Stunden anhaltende Stille unterbrochen, auf welche jedoch 
noch wieder ein mehrere Tage anhaltender kräftiger NE-Wind folgte. Zu der 
in etwa 11,7° N-Br und 832,8° W-Lg liegenden äquatorialen Passatgrenze ge- 
langte „Stephan“ am 21. August. Der für kurze Zeit bis zum ganz leisen Zuge 
abgenommene Wind veränderte sich dort in ziemlich rascher Drehung durch N 
nach W und SW, um aus letzterer Richtung bald wieder mit gröfserer Stärke 
zu wehen. Man segelte dann mit St-B.-Halsen und gleichzeitig versetzt von 
östlicher Strömung bis zum 30. August nach 2,1° N-Br in 16° W-Lg, wendete 
dort und ging am 1. September in 22° W-Lg von nördlicher in südliche Breite 
über. Das Schiff hatte die zwischen Abgangshafen und Linie liegende Strecke 
in 41 Tagen zurückgelegt und auf derselben: 30° N-Br in 42,6° W-Lg am 
8. August, 20° N-Br in 39,8° W-Lg am 16. August und 10° N-Br in 29,6° W-Lg 
am 23. August, wie 60° W-Lg in 36,2° N-Br am 26. Juli, 50° W-Lg in 34,2° 
N-Br am 1. August und 40° W-Lg in 20,7° N-Br am 16. August überschritten, 
Der von Cardiff nach der Kapstadt bestimmte Mitsegler „Triton“, welcher 
50° N-Br am 4. August verlassen hatte, betrat die südliche Halbkugel in 
25,38° W-Lg am 2. September. Die auf einer Reise von Hamburg nach Singa- 
pore begriffene Hamburger Bark „Patagonia“, welche sich bei Lizard am 
29, Juli befunden hatte, passirte die Linie in 25,3° W-Lg am 28. August, 
Im Südatlantischen Ocean wurde „Stephan“ bis nach 25° S-Br in 30,6° 
W-Lg vom SE-Passat begleitet. In der Nähe dieses Punktes stellte sich am 
11. September bei auf 768,2 mm gestiegenem Barometerstand Mallung ein und 
nach dieser folgte ein leichter, sich später nach links verändernder Wind, 
Von 35° S-Br in 21° W-Lg an begünstigte ein kräftiger Nordwind die Fahrt, 
und bei frischem NW-Wind ging „Stephan“ am 26. September in 405° S-Br 
von westlicher in östliche Länge über. Der 26. September war der 25. bis 
dahin in südlicher Breite zugebrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man; 
10° S-Br in 29° W-Lg am 6. September, 20° S-Br in 31° W-Lg am 9. Sep- 
tember und 30° S-Br in 27° W-Lg am 14. September gekrouzt, „Zriton“ war 
zum ersten Meridian in 35,5° S-Br am 25. September gelangt, und „Patagonia“ 
hatte dieselbe Länge in 41,2° S-Br am 18. September überschritten. Während 
Aun. d. Hydr. etc., 1884, Hoft X.
	        
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