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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juni 1884. 
gestellt hatte, befand sich am 19. April in 48,9° N-Br und 7,4° W-Lg. Auch 
hier wehte damals ein kräftiger NE-Wind, 
4. Reise des Bremer Vollschiffes „Port Royal“, Kapt. B. Schütte. 
Am 10. September 1883, neun Tage nach dem Antritt einer Reise von 
Hamburg nach Port Royal, überschritt das Vollschiff „Port Royal“ den Meridian 
von Lizard. Dasselbe versuchte bei den während der nächsten Zeit beobachteten 
mäfsigen, der Richtung nach meist ungünstigen Winden nach SW hin vorzu- 
rücken. Nachdem am 24. September der Parallel von 34° Nord in 17,6° W-Lg 
überschritten worden war, wurde für mehrere Tage ganz leichte, wiederholt 
von Stille unterbrochene Mallung angetroffen, aus der sich schlielslich am 
27. September der NE-Passat entwickelte. Als dessen, in etwa 34° N-Br 
and 18,8° W-Lg liegende polare Grenze überschritten wurde, hatte der 
Luftdruck einen höchsten Stand von 762,2 mm erreicht, Im Passatgebiete 
nahm die Reise bei darin herrschender mäfsiger beständiger Briese einen 
ziemlich befriedigenden Verlauf, und vollendete man in der That den ganzen 
aoch vorliegenden Reiseabschnitt, fast ohne dafs anderer als östlicher 
Wind beobachtet wurde. Die nicht recht deutlich erkennbare polare Passat- 
grenze im westlichen Theile des Oceans schien am 22. Oktober in geringer 
Entfernung von 24,5° N-Br und 71,5° W-Lg zu liegen. Der später auch noch 
vorherrschend aus östlicher Richtung wehende Wind führte den „Port Royal“ 
am 29. Oktober zum Bestimmungsplatze. Während der 49 scit der Abreise vom 
Kanal verflossenen Tage hatte das Schiff: 40° N-Br in 19° W-Lg am 20. Sep- 
tember, 30° N-Br in 22,5° W-Lg am 28. September und 20° N-Br in 46,4° W-Lg 
am 10, Oktober, wie 30° W-Lg in 25° N-Br am 2. Oktober, 50° W-Lg iu 
19,6° N-Br am 11. Oktober, 60° W-Lg in 20,2° N-Br am 15. Oktober und 
10° W-Lg in 23,3° N-Br am 21. Oktober gekreuzt. Die von demselben Rheder 
zeeignete, auf derselben Reise begriffene Bark „Johanne Auguste“, welche den 
Kanal am 16. September verliefs, erreichte „Port Royal“ am 2. November. Das 
Bremer Vollschiff „Hedwig“, welches während einer Reise von Fiume nach 
New-York die Straßfßse von Gibraltar am 17. September passirte, ankerte im 
Hafen von New-York am 29. Oktober. Noch ein anderer Mitsegler, das Bremer 
vach New-Orleans bestimmte Vollschiff „Friedrich“, welches den Kanal am 
10. September verlassen hatte, erreichte die Mississippi-Mündung am 30. Oktober. 
Am Mittage des 6. Oktober befand sich „Port Royal“ in 22,2° N-Br und 
40,3° W-Lg, „Johanne Auguste“ in 21,8° N-Br und 33,4° W-Lg, „Hedwig“ 
in 20,5° N-Br und 44,9° W-Lg und endlich „Friedrich“ in 19,2° N-Br und 
45,6° W-Lg. 
Am 14, Dezember ging der „Port Royal“ wieder in See, um nach Liverpool 
zu segeln. Westlicher Wind, der den Anfang dieser Reise begünstigte, war 
auch im ferneren Verlaufe derselben vorherschend, und segelte das sich ver- 
hältnifsmäfsig recht südlich haltende Schiff bis zum 28. Dezember nach 38,0° N-Br 
in 35° W-Lg, bevor Gegenwind angetroffen wurde. Unweit dieses Punktes 
drehte der fast stürmisch wehende Wind durch N nach N£, um sich dann 
mehrere Tage im östlichen Halbkreise zu halten. Der Luftdruck nahm bei dem- 
selben langsam und beständig ab, und als derselbe am 1. Januar 1884 in der 
Nähe von 41,5° N-Br und 32° W-Lg einen tiefsten Stand von 736,0mm erreicht 
hatte, stellte sich Stille ein. Auf diese folgte nach zwölfstündiger Dauer ein 
plötzlich einsetzender Sturm aus NW. Nachdem derselbe sich bald gemäfsigt 
hatte, blieb die Windrichtung doch eine günstige, und konnte „Port Royal“ 
dann bis zum 10. Januar zur Mündung des St. Georg-Kanals segeln. Um dahin 
vom Abgangshafen zu gelangen, waren 27 Tage erforderlich gewesen. 70° W-Lg 
hatte man in 33,2° N-Br am 17. Dezember, 60° W-Lg in 35,8° N-Br am 
20. Dezember, 50° W-Lg in 36,2° N-Br am 23. Dezember und 30° W-Lg in 
41.7° N-Br am 2. Januar gekreuzt. 
6. Reise der Bremer Bark „Joe Rauers“, Kapt. H. Schröder. 
Am 2. März 1883 überschritt die auf einer Reise von Cardiff nach 
Hongkong begriffene Bark „Joe Rauers“ den Parallel von 50° Nord. Der frische 
SE-Wind, bei dem dasselbe geschah, veränderte sich während der nächsten 
Tage nach Ost und führte das Schiff, ohne dafs eine Störung in der Fahrt
	        
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