Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Juni 1884.
polaren Grenze, Als dort sich der noch immer frische Wind nach NE ver-
änderte, zeigte das Barometer auf einen Stand von 768,0mm. Unweit 21° $-Br
hatte man ein Maximum von 770,1mm beobachtet. Südlich vom Passatgebiet
begann der Luftdruck langsam abzunehmen, und veränderte sich der Wind dann
bald durch N nach W. Am 18. und 19. August überstand die Bark in der
Nähe von 832,5° S-Br und 42,5° W-Lg einen heftigen, von Hagelböen begleiteten
Weststurm. Während desselben beobachtete man eine ganz ungowöhnliche
Schwankung des Luftdrucks. Der Kapitän berichtet nämlich, dafs kurz vor
dem in einer orkanartigen Böe erfolgenden Ausschiefsen des Windes von NW
nach SW der Luftdruck in Zeit von 15 Minuten um 6mm sank, um dann in
ganz kurzer Zeit wieder um 8mm zuzunehmen. Kapt. Schlüter beobachtete
diese Schwankungen sowohl nach einem Qecksilberbarometer, wie nach einem
Aneroid, und giebt beide Ablesungen in seinem Journale an. Der niedrigste
beobachtete Stand war 740,0mm. Einen Tag nach diesem Sturme veränderte
sich der Wind durch S nach SE, doch bewegte sich der Wind weder in diesem
Falle, wie im Allgemeinen während der Fahrt von „Rosa y Isabel“ in Rund-
läufen nach links. Man konnte infolge dessen für längere Zeit nur in langsamer
Weise vorrücken. Recht günstig waren dagegen die südlich von 40,5° S-Br
angetroffenen Winde. In der Nähe dieser Breite stellte sich am 27. August
bei auf 777,4mm gestiegenem Barometerstande ein schwacher NW-Wind ein,
der rasch auffrischte und das Schiff bis zum 30. August zu dem in 63,9° W-Lg
überschrittenen Parallel von 50° Süd führte. Der 30. August war der 28. bis
dahin in südlicher Breite zugebrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man:
10° S-Br in 32,4° W-Lg am 7. August, 20° S-Br in 35,8° W-Lg am 12. August,
30° S-Br in. 40,8° W-Lg am 17. August und 40° S-Br in 53,3° W-Lg am
26. August gekreuzt. Der Mitsegler „Caroline Behn“ gelangte nach 50° S-Br
in 63,5° W-Lg am 10. September,
Südlich von 50° S-Br wurde „Rosa y Isabel“ zunächst mehrere Tage
durch Gegenwinde zurückgehalten. Bei dem vorher herrschenden so sehr
günstigen NW-Winde war das Barometer langsam und stetig gefallen, bis es
mit 746,5mm seinen niedrigsten Stand erreicht hatte. Es folgte dann bei
steigendem Luftdrucke ein stürmischer Südwind. Als das Barometer auf 769,0mm
gestiegen war, stellte sich Stille und leiser Zug ein, und nachdem diese etwa
einen halben Tag angehalten hatten, folgte wieder ein bald stürmisch werdender
NW-Wind, bei dem am nächsten Tage die Ostspitze der Staaten-Insel umsegelt
wurde. Es waren dieses Windveränderungen, wie solche besonders zur Winter-
zeit beim Kap Horn sehr häufig erfolgen. Sehr ungünstige Verhältnisse wurden
von „Rosa y Isabel“ auch bei der eigentlichen Umsegelung des Kap Horn
angetroffen. Die dort herrschenden Winde wehten ‚aufserordentlich häufig
stürmisch, und liefs sich besonders aus dem Grunde, weil der Wind sich immer
nur für kurze Zeit im südwestlichen Quadranten hielt, nur in sehr langsamer
Weise Länge gut machen, Der heftigste Sturm, welchen „Rosa y Isabel“ erlebte,
wehte am 18. September. Derselbe folgte auf stürmischen Nordwind, bei dem
der schon an und für sich niedrige Luftdruck noch abnahm. Gegen Morgen
wurde der Wind ganz flau, und da sich nun gleichzeitig im Westen einige klare
Stellen am Himmel zu zeigen begannen, legte Kapt. Schlüter in Erwartung
des kommenden südlichen Windes das Schiff mit B-B.-Halsen an den Wind.
Eine halbe Stunde nach Mittag, als der Luftdruck mit 713,0mm seinen niedrigsten
Stand erreicht hatte, schof der Wind dann auch aus nach SW und wehte von
daher orkanartig in den von ihm herbeigeführten Hagelböen. Der Sturm hielt
bei steigendem Barometer auch noch am 19. und 20. September an. Als am
18, September der Wind ausschofs, befand sich „Rosa y Isabel“ in 59,6° S-Br
und 74,3° W-Lg. Der Mitsegler „Caroline Behn“, welcher am 16. September
die Strafßse ie Maire durchsegelt hatte, beobachtete diesen, hier von einem
niedrigsten Barometerstande von‘ 720,2mm begleiteten Sturm ebenfalls. Am
21. September veränderte sich bei der in 56,6° S-Br und 74° W-Lg stehenden
„Rosa y Isabel“ der kräftige Wind durch S nach SE und gewährte, indem er
sich langsam weiter nach links veränderte, dem Schiffe für die nächsten Tage
eine sehr erwünschte Gelegenheit, Ungünstig war dagegen der später noch
wieder wehende hoch nördliche Wind. Südöstlicher Wind, der auf am vorher-
gehenden Tage herrschende Stille folgte, führte die Bark am 27. September