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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Die harmonische Analyse der Gezeitenbeobachtungen, 
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erhalten, haben wir demnach die durch Anwendung des Schema B erhaltenen 
Koöfficienten mit folgenden Faktoren zu multipliciren, welche wir als „Ver- 
mehrungsfaktoren“ oder kurz als „Vermehrung“ bezeichnen wollen, da sie alle 
gröfser als 1 sind, nämlich: 
Vermehrungsfaktor Logarithmus 
Ay und Bi oder Rır 7m za = 1,00286 0.001240 
As „ Ba » Re: BR = 1,01152 0,004975 
zz 
As „» Bs „ Re: Sin 2230 1,02617 0011219 
N 
As » Ba ®. Ra: Ca 0 == 1,04720 0.020030 
As » Be „ Re: DET = 111072 0,045605 
N 
' As » Bs » Rs: Bein60° 0' m 1,20920 0,082498 
Diese Faktoren sind bei allen Tiden anzuwenden mit Ausnahme der 
S-Tiden, weil die unmittelbar beobachteten Wasserstände für die vollen 
S-Stunden gelten, wir also die Reihe (a) und damit ohne Weiteres die wahren 
Kogffeienten der Tide erhalten. 
Es erübrigt noch, ein Paar Worte über die Wahl der Länge des zu 
untersuchenden Zeitraums zu sagen. Wir haben mehrfach hervorgehoben, dafs 
in den Mittelwerthen, wie sie nach dem im Vorhergehenden beschriebenen 
Verfahren gebildet werden, der Einflufs aller Tiden, mit Ausnahme der gesuchten, 
verschwindet, wenn nur der Zeitraum, über den sich die Beobachtungen er- 
strecken, hinreichend grofs ist. Da aber die Perioden der Tiden unter sich 
inkommensurabel sind, so wird man durch die Wahl eines bestimmten Zeitraums 
immer nur eine Tide vollständig ausschliefsen können, die andern werden immer 
einen, wenn auch kleinen Einflufs behalten, der um so geringer ist, je gröfser 
die Anzahl von Beobachtungen ist, die zur Bildung des Mittels verwendet 
werden, Es leuchtet wohl ohne Weiteres ein, dafs der Einflufs einer zu elimi- 
nirenden Tide in der Summe der Beobachtungen, die in irgend einer Vertikal- 
Kolumne enthalten sind, höchstens mit dem einfachen Betrage ihres Koeffeienten 
sich geltend machen kann, und das Mittel für diese Kolumne daher nur um den 
durch die Anzahl der zum Mittel vereinigten Beobachtungen gegebenen Bruch- 
theil dieses Koefficienten fehlerhaft werden kann. Ist z. B. der Koeffcient 
einer der zu eliminirenden Tiden = 1m und die Anzahl der Beobachtungen in 
einer Vertikalkolumne 370, so kann das Mittel höchstens um '!/szo = 0,0027 m 
fehlerhaft werden. Wählt man daher den zu bearbeitenden Zeitraum so, dafs 
die gröfste Tide ganz eliminirt wird, so wird man den etwa infolge der kleineren 
Tiden noch übrigen Fehler vernachlässigen oder mit anderen Worten dieselben 
ebenfalls als eliminirt ansehen können. 
Im Allgemeinen ist die Tide Ma diejenige, welche am gröfsten ist, und 
es sind daher die zu bearbeitenden Zeiträume so gewählt worden, dafs diese 
Tide überall als ganz eliminirt anzusehen ist, was dadurch geschieht, dafs man 
den Beobachtungszeitraum über eine ganze Zahl von Perioden der Tide M; 
sich erstrecken läfst. 
Betrachten wir 2 Tiden, so ist die Höhe des Wassers: 
== Aı cos nıt + Bı sin’nıt + Az cos nzt 4 B3 sin nat 
worin nı nahe = nı sein möge. Wünschen wir die n:-Tide zu eliminiren, 80 
können wir dies schreiben: 
= 4A1-} Ag cos (nı — ne)t — Bz sin (n1— n2)t? cos nıt 
Bı + A2 sin (nı — nz)t + Bz cos (n1ı — nz)t} sin nıt 
d. h. wir können annehmen, dafs die Tide mit dem Argument nıt oscillirt, aber 
eine etwas veränderliche Amplitude hat. Da wir A, und Bı suchen, so werden 
wir diese offenbar nach Gleichung (60) dann von Az und B; frei finden, wenn 
wir den Beobachtungszeitraum so wählen, dafs derselbe gleich einem ganzen 
. 2m 
Vielfachen von ———— ist. 
Nnı-— 02 
5
	        
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