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Die harmonische Analyse der Gezeitenbeobachtungen.
Es möge noch bemerkt werden, dafs sich bei Vorbereitung der Schemata
durch Eintragung der Zeichen für den Doppeleintrag und für das Ende des
bürgerlichen Tages für das Auge eine Kontrole dadurch ergiebt, dafs die
ersteren in von links nach rechts, die letzteren in von rechts nach links ge-
neigten Linien liegen, in welchen Unregelmäfsigkeiten, die durch falsche Stellung
der Marken entstanden sind, leicht erkennbar sind.
2. Periode der Tide kleiner als 24%,
Korrektiv: Unterlassung der Eintragung in der betreffenden M-Stunde,
kurz als „Lücke“ bezeichnet und in den Schematen durch einen kurzen horizon-
talen Strich markirt.
Durch ähnliche Betrachtungen wie oben überzeugt man sich leicht, dafs
in dem Falle, wo eine Tidestunde kleiner als eine Stunde mittlerer Sonnenzeit
ist, der bei kontinuirlicher Eintragung der Beobachtung gemachte Fehler suc-
cessive dadurch wieder ausgeglichen wird, dafs man.jedesmal nach Verlauf von
p‘-Tidestunden eine Tidestunde offen läßt.
Hier bedeutet p‘ die Anzahl Tidestunden, welche = (p‘— 1) S-Stunden
sind, daher:
15
Dil = pp — = „E
z = PX
WOFau£"
p‘ = 24h
5ihzı Tidestunden,
In gleicher Weise wie vorhin finden wir:
nn‘ — r(24h—0—05
und die Tidestunde, wo eine Lücke gelassen werden soll,
= (n + 3) pP’ — (r — 1)244
und zur Kontrole die mittlere Sonnenzeit der Rubrik 23 = 14-}-23* — (n‘+1)
= 11 +(22— nr
Die vorhin gemachten Bemerkungen bezüglich des Wegwerfens der Bruch-
theile, der Gleichheit von n für 2 auf einander folgende r, oder ihrer Ver-
schiedenheit um mehrere Einheiten gelten auch hier.
Stellen wir die Formeln nochmals zusammen und bezeichnen mit (h) und
(h‘) resp. die Tidestunde, wo ein Doppeleintrag oder eine Lücke als Korrektiv
angewendet werden soll, so ist:
{ 1. t > 24h — Doppeleintrag in Zeiler 2, t< 24h - Lücke in Zeile r
bt = ® >< 24b B > 24h
24% ‚_ 240
°P 7 5m P 7 Sm
n = r(t — 24h) — 0,5 n‘ = r(Q24h— 1) —05
1 2 Uwe
(bh) = (a+2)r—@ —D 20 (h‘) = (m +3)p — (r— 1) 24h
S-Zeit der Rubrik 23b — (r+1)d +nh S-Zeit der Rubrik 23h — rd 4 (22 — nh
In den Formeln für n und (bh), sowie für n‘ und (h‘) sind die vor-
kommenden Bruchtheile wegzuwerfen.
Für die S-Tiden, für welche t =— 24, bedarf es keines Korrektivs, da
die Beobachtungen zu vollen Tidestunden gemacht sind.
Werden z. B. die M-Tiden gesucht und wollen wir wissen, in welcher
Stunde in der 68sten Zeile ein Doppeleintrag gemacht werden soll, so haben
wir da t = 24,84120* : p =— 28,5307 und für r=— 68 :n = 57,2016 — 0,5
=— 56,7016 = 56, da wir die Bruchtheile wegzuwerfen haben. Mit n =— 56
ergiebt sich (h) = 56,5 >< 28,5307 — 67 >< 24 =— 3,9845* — 3b, da wieder die
Bruchtheile wegfallen. Wir haben demnach in der 68*% Zeile in der mit 3%
überschriebenen Kolumne zwei Beobachtungen und in die Kolumne 23h die am
69:en Tage + 56% oder am 71*® bürgerlichen Tage um 8° gemachte Beobachtung
einzutragen, welche letztere Angabe als Kontrole für die richtige Ein-
tragung dient.