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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Außösungen für das Zweihöhenproblem. 
winkels sein, da die Höhenänderung schon eine Breitenänderung bedingt nach 
der Formel: 
de=— DA app — 0A. ah‘ = + 1,630, dh — 2,038 , dh’ 
sin (A’ — A) sin (A’— A) " 
und diese Breitenänderung, gemäls der Formel: 
dt = tg (t‘ +1). tg gg. de‘ = -— 2,045. dp’ 
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auch eine Aenderung des Stundenwinkels herbeiführt, welche von dem obigen 
Resultat (2) erst abgezogen werden müfste, um den reinen Betrag der Aen- 
derung des Stundenwinkels, also die Uebereinstimmung mit dem Ausdrucke (1) 
zu erhalten, 
. Die Höhenänderung von +1‘ giebt nun eine Breitenänderung von + 1,630* 
und folglich bei der Rechnung nach Douwes eine Stundenwinkeländerung 
— — 2,045 > 1,630 == — 3,334‘, wonach die reine Aenderung des Stundenwinkels 
= + 5,537 — 3,334 = + 2,203 wird. . 
Ferner, wenn nur dh‘ = +1’ gesetzt würde, so folgt dp = — 2,038, und 
dt = — 2,045 > — 2,038 = 44,168. In diesem Falle wird also die reine 
Aenderung des Stundenwinkels = — 4,716 + 4,168 = — 0,548 sein und der 
ganze Ausdruck hiermit berichtigt so lauten: 
(3) dt — + 2,203 . dh — 0,548 , dh‘ 
demnach in genügender Uebereinstimmung mit dem obigen (1), freilich erst nach 
diesen weitläuftigen Umwegen, 
Da man aber von solchen Differentialformeln mit Recht verlangen mufßs, 
dafs sie sofort die richtigen Koefficienten angeben, also überhaupt unabhängig 
von der Form der angewandten Auflösung seien, mithin für jede genaue direkte 
oder indirekte Berechnung der Aufgabe gültig bleiben, so ist dies nur durch 
die Differenzirung strenger Auflösungsformeln zu erreichen. Es kann wenig 
nützen, wenn man statt dessen blofs Differentialformeln gebildet hat, die sich 
auf eine bestimmte Näherungsmethode beziehen und also auch nur die Aenderungen 
des unmittelbaren Resultats dieser Methode (ohne etwa erforderliche Wieder- 
holung oder entsprechende Verbesserung) angeben. Von der Art sind aber 
meistens die ersten Differentialformeln für das Zweihöhenproblem gewesen, indem 
man sie zunächst aus der Differenzirung der beiden Douwes’schen Auflösungs- 
formeln herleitete und dagegen die Differenzirung der strengen Formeln ver- 
säumte, bei welchen keine geschätzte Breite vorkommt. Die somit eingeschlagene 
verkehrte Richtung führte denn auch zu weitläuftigen und ungenauen Differential- 
formeln, welche man lieber hätte unterdrücken sollen; denn es war doch eigentlich 
nur ein Mifsbrauch der guten Douwes’schen Formeln, sie zu solchen Zwecken 
zu verwenden, für welche sie weder bestimmt noch geeignet waren. Wenn num 
auch diese ursprüngliche Richtung der Entwickelung historisch erklärlich ist, so 
jet es doch jetzt wenigstens hohe Zeit, davon zurückzukommen, und endlich in 
den gegenwärtigen Lehrbüchern sich des alten unnützen Ballastes, wo er sich 
noch findet, zu entledigen. Damit liefse sich zugleich Raum für Besseres 
gewinnen. Es würde z. B. in dem Lehrbuche der nautischen Astronomie von 
Tegner®) (p. 125—129), oder in dem deutschen Lehrbuche der Navigation 
von Albrecht und Vierow!), bei aller Anerkennung des Strebens nach 
Genauigkeit für die Entwickelung der Differentialformeln, doch sehr zu empfehlen 
sein, dafs der gröfste Theil des hiervon handelnden $ 182, nämlich die Ab- 
echnitte II p. 539, IV—IX p. 541—551 ganz wegfielen oder umgearbeitet 
würden. Bei einer neuen Bearbeitung wären dann auch die überflüssigen Wieder- 
holungen der möglichen doppelten Zeichen und die darauf bezüglichen, immer 
wiederkehrenden Erklärungen in Worten leicht zu vermeiden, nachdem die 
Bedeutung der Zeichen vorher festgestellt ist. 
18) Den nautiske Astronomie af P. W. Tegner. Kjöbenhavyn 1840—44. 
#4) Lehrbuch der Navigation von Albrecht und Vierow, 4. Aufl. Berlin 1873,
	        
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