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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Mai 1884. 
An demselben Tage und nur wenige Wochen später erreichte auch die in 25° 
S-Br und 25,7° W-Lg stehende „Malinche“ das Passatgebiet, „Humboldt“ wurde 
dann von dem nicht sehr beständig auftretenden SE-Passat bis zum 9. März 
nach 4,5° S-Br in 29,7° W-Lg, dem Punkte, in welchem der Stillengürtel be- 
treten wurde, begleitet, während „Malinche“ am 10, März in etwa 4,2° S-Br 
und 29° W-Lg in Stille und Mallung gerieth. Am 17. März, 10 Stunden früher 
als „Malinche“ dasselbe in 32,7° W-Lg that, ging „Humboldt“ in 31,7° W-Lg 
von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Für diese letztere Bark 
waren, um vom Kap Horn her den Aecquator zu erreichen, 47 Tage erforderlich 
gewesen. Während dieser Zeit hatte sie: 50° S-Br in 524° W-Lg am 
4. Februar, 40° S-Br in 36,5° W-Lg am 10. Februar, 30° S-Br in 29,6° W-Lg 
am 19. Februar, 20° S-Br in 29,8° W-Lg am 29. Februar und 10° S-Br in 
30,8° W-Lg am 6. März geschnitten. 
Der östliche Wind, welcher „Humboldt“ über den Aequator führte, war 
schon der NE-Passat. Derselbe wehte später auf der zwischen 3° und 13,5° 
N-Br liegenden Strecke am kräftigsten und frischte nördlich vom letzteren 
Parallele erst wieder auf, als man der polaren Passatgrenze schon ziemlich 
nahe war. Man erreichte dieselbe am 31. März in 26,8° N-Br und 44,1° W-Lpg, 
etwa 2 Wachen früher als „Malinche“ es in 28,3° N-Br und 43,6° W-Lg that. 
Der Passat endete bei „Humboldt“, indem der frische Wind sich nach SE und 
weiter nach S und SW veränderte. Die Reise nahm darauf bis nach 38,5° N-Br 
in 31° W-Lg einen recht befriedigenden Verlauf. Am Mittage des 6. April, 
als die Bark sich in diesem Punkte befand, war der Schiffsort von „Malinche“ 
in 40° N-Br und 29,2° W-Lg. Am 7. April ankerte „Humboldt“, der Gebrech 
an Trinkwasser und Lebensmitteln hatte, auf der Rhede von Horta. Es waren 
dann 130 Tage seit der Abreise von Playa Colorado verflossen. Im Nordatlan- 
tischen Ocean hatte man: 10° N-Br in 40,4° W-Lg am 22, März, 20° N-Br in 
15,6° W-Lg am 28. März und 30° N-Br in 42° W-Lg am 1. April überschritten. 
Nachdem „Humboldt“ die gewünschten Erfrischungen erhalten hatte, wurde die 
Reise am 10. April wieder fortgesetzt und schliefslich am 27. April die Mündung 
des Kanals erreicht. Der Mitsegler „Malinche“ hat die Secilly-Inseln am 20. April 
gesichtet und im Hafen von Falmouth am 23. April geankert. 
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9. Reise des Bremer Vollschiffes „Maryland‘, Kapt. E. Kuhlmann. 
Das auf einer Reise von Hamburg nach Baltimore begriffene Vollschiff 
„Maryland“ verliefs den Kanal am 2. Januar 1884, Dasselbe suchte von dort 
aach Südwesten hin vorzurücken, ein Vorhaben, dessen Ausführung durch die 
während der nächsten Zeit angetroffenen vorherrschend südlichen Winde 
schwierig gemacht wurde. Immerhin konnte „Maryland“ bis zum 10. Januar 
nach 42,5° N-Br in 21,7° W-Lg segeln. Als dort der Wind östliche Richtung 
annahm und auffrischte, liefs sich für mehrere Tage ein recht befriedigender 
Fortgang erzielen. Weniger günstig war derselbe, nachdem sich der Wind am 
14. Januar in der Nähe von 33,5° N-Br und 30° W-Lg durch S nach W ver- 
ändert hatte. Man gelangte dann bis zum 18. Januar nach 30,4° N-Br und 
34° W-Lg. Als sich dort ein leise einseizender, bald aber an Stärke zu- 
nehmender Östwind einstellte, wurde bei demselben und indem man sich eben 
nördlich von 30° N-Br hielt, nach Westen gesegelt. Der Luftdruck, welcher 
zur Zeit des Anfanges dieses Ostwindes 770 mm betrug, nahm später langsam 
bis auf 775,4 mm zu. Nicht weit von 30° N-Br in 55° W-Lg entfernt, führte 
der Wind am 27. Januar bei auf 766,5 mm gesunkenem Barometerstande eino 
rasch verlaufende Drehung nach rechts aus, auf welche wieder ein mehrere 
Tage anhaltender kräftiger NE-Wind folgte. Man konnte bei diesen Verhält- 
nissen in befriedigend rascher Weise fortschreiten, und da auch später östliche 
Winde vorherrschend blieben, erreichte „Maryland“ am 6. Februar die 
Chesapeake-Bai. Um zu derselben vom Kanal her zu gelangen, waren 35 Tage 
erforderlich gewesen. Während dieser durch keinen heftigen Sturm beun- 
ruhigten Zeit hatte man: 40° N-Br in 21,8° W-Lg am 11. Januar, 30° W-Lg 
in 33,5° N-Br am 14. Januar, 50° W-Lg in 30° N-Br am‘ 25. Januar, 60° 
W-Lg in 29,2° N-Br am 29. Januar und 70° W-Lg in 32,5° N-Br am 3. Februar 
yeschnitten,
	        
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