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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Mai 1884, 
523 
Auch auf dem Wege zum Passatgebiete traf „Malinche“. zunächst sehr 
ungünstige Winde an. Bis nach 43° S-Br hin waren Nordwinde vorherrschend, 
während die nördlich von dieser Breite angetroffenen Winde der Richtung nach 
zwar oft günstiger waren, dagegen jedoch oft nur eine ungewöhnlich geringe 
Stärke besafsen. Nachdem man nördlich von 36,5° S-Br gekommen war, wehte 
der Wind wieder für längere Zeit aus einer hoch nördlichen Richtung, und erst 
als dieser Wind am 30. August in geringer Entfernung von 27,5° S-Br und 
80° W-Lg in Stille übergegangen war, entwickelte sich bald der SE-Passat, 
Drei Breitengrade nördlicher, als der eben erwähnte Punkt, wurde ein höchster 
Barometerstand von 770,0 mm abgelesen. Begünstigt von dem bis nach 6,5° S-Br 
hin recht kräftig wehenden Passate, legte „Malinche“ nun bis zum 11. September 
den Weg bis zu der in 98° W-Lg überschrittenen Linie zurück, Um zu der- 
selben von 50° S-Br zu gelangen, waren 30 Tage erforderlich gewesen; 40° S-Br 
war in 87,3° W-Lg am 21. August, 30° S-Br in 82° W-Lg am 29. August, 
20° S-Br in 84,5° W-Lg am 3. September und 10° S-Br in 92° W-Lg am 
7. September gekreuzt worden. 
In nördlicher Breite, wo sich der Wind allmählich durch S nach SW 
veränderte, konnte „Malinche“ bei mäfsigem Westwinde bis zum 18. September 
nach 12° N-Br in 104° W-Lg vorrücken, bevor eine Störung eintrat. In der 
Nähe dieses Punktes wurde der Wind ganz schwach und unbeständig, ohne 
dabei jedoch seine Richtung zu ändern. Am 21. und 22. September überstand 
die Bark in etwa 14,5° N-Br und 106° W-Lg einen sehr heftigen, von einem 
niedrigsten Luftdruck von 754,8 mm begleiteten SW-Sturm, der zum Beidrehen 
zwang. Nach diesem Sturme wehte der Wind noch für einen Tag. kräftig aus 
südwestlicher Richtung. Südöstlicher Wind, bei welchem „Malinche“ am nächsten 
Tage in Sicht vom Kap Corrientes gelangte, stellte sich am 25. September in 
der Nähe von 19,5° N-Br und 106,5° W-Lg ein. Nachdem die Bark dann bei 
ganz leichten umlaufenden Winden noch drei Tage auf See zugebracht hatte, 
ankerte sie am 29, September, 134 Tage später, als der Kanal verlassen wor- 
den war, im Hafen von San Blas. Auf dem letzten Reiseabschnitt war: 10° N-Br 
in 108,5° W-Lg am 17. September und 20° N-Br in 106,4° W-Lg am 25, Sep- 
tember geschnitten worden. In dor Nähe des Aequators hatte „Malinche“ grofse 
Schwankungen in der Wasserwärme beobachtet. Denn während in 6° S-Br eine 
Wassertemperatur von 23° C. gemessen worden war, fand man in 1° S-Br eine 
solche von 20,5° C. und unweit 3° N-Br wieder eine auf 26,8° C., gestiegene. 
Von San Blas versegelte „Malinche“ nach Altata, Die Reise wurde am 
16. Oktober angetreten und bis. zum 27, Oktober vollendet. Nachdem die Bark 
später nach Mazatlan zurückgekehrt war, ging sie von diesem Platze aus wieder 
am 7. Dezember in See, um nach einem englischen Orderhafen zu segeln, Auf 
die auf See nun zunächst angetroffenen ganz leichten umlaufenden Winde folgte 
am 13. Dezember der in 18° N-Br und 109° W-Lg einsetzende NE-Passat, bei 
dem die Reise einen befriedigenden Verlauf nahm. Derselbe wurde wieder ein 
langsamerer, nachdem die Bark am 18. Dezember den Stillengürtel betreten 
hatte. Um denselben bei der darin herrschenden leichten südöstlichen Mallung 
zu überschreiten, waren 3!/a Tage erforderlich. Nach Verlauf derselben stellte 
sich am 22. Dezember in etwa 6,3° N-Br und 117° W-Lg der SE-Passat wieder 
ein, von welchem „Malinche“ bis zum 25. Dezember zu der in 123,3° W-Lg 
überschrittenen Linie geführt wurde. Der 25. Dezember war der 18. nach der 
Abreise von Mazatlan verflossene Tag; 20° N-Br war in 108° W-Lg am 
11. Dezember und 10° N-Br in 113,5° W-Lg am 17. Dezember gekreuzt worden. 
Das Gebiet des SE-Passats dehnte sich bis nach 29,5° S-Br in 132° W-Lg aus. 
In geringer Entfernung von diesem Punkte veränderte sich am 7. Januar 1884 
der kurze Zeit vorher ganz schwach gewordene Wind bei einem höchsten 
Barometerstande von 767,2mm nach NE. Später folgten umlaufende, sich 
meistens in mehr und minder regelmäfsig verlaufenden Drehungen nach links 
bewegende Winde. Durchstehende Westwinde wurden nicht eher angetroffen, 
als bis 50° S-Br überschritten worden war. Bei diesen legte man dann den 
noch übrigen Theil des Weges zum Kap Horn zurück. Am 3, Februar, dem 
58. seit der Abreise verflossenen Tage, kreuzte „Malinche“ den Meridian dieses 
Vorgebirges. Auf der zwischen Linie und Kap Horn liegenden, in 40 Tagen 
durchsegelten Strecke hatte die Bark: 10° S-Br in 126° W-Lg am 29. Dezember, 
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