Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Mai 1884,
5921
erzielen. Als man jedoch westlich von 132° O-Lg gekommen war, verlor der
Ostwind seine Stärke, und am 26. September gerieth die Bark unweit 10,5° S-Br
und 129,5° O-Lg in Stille und leichte südwestliche Mallung. Es verging nun
eine längere Zeit, während welcher man nur sehr langsam vorrücken konnte.
Bis zum 7. Oktober konnte die Bark nur bis nach 13° S-Br in 123,5° O-Lg
segeln. Hier stellte sich endlich wieder ein mäfsiger, ziemlich beständiger Süd-
wind ein, der einen rascheren Fortgang gestattete; und von unweit 12,7° S-Br
in 111,8° O-Lg ab, wo man sich am 12. Oktober befand, wurde die Fahrt
wieder von frischerem Passate begünstigt. Am 16. Oktober erreichte „Xmanuel“
den Eingang der Sunda-Strafse, und am nächsten Tage ankerte die Bark in
der Nähe von Anjer, Es waren bis dahin 46 Tage nach dem Antritt der Reise
verflossen. Während dieser Zeit hatte man: 30° S-Br in 156,1° O-Lg am
3. September, 20° S-Br in 156,6° O-Lg am 11. September und 10° S-Br in
146,3° O-Lg am 17. September überschritten.
Nachdem „Emanuel“ später von Batavia nach Soerabaja versegelt und
dort aufs Neue mit Zucker beladen worden war, ging die Bark am’ 8, Dezember
wieder in See, um eine Reise nach Bushire auszuführen. Während derselben
gelangte sie am 14, Dezember zum Eingange der Bali-Strafse und erreichte
am 17. Dezember den Indischen Ocean. In diesem wurde bei dem dort an-
getroffenen, anfänglich frischen, später aber schwachen südwestlichen Winde
ein südlicher Kurs eingehalten. Als „Zmanuel“ sich am 23, Dezember in der
Nähe von 17° S-Br und 116° O-Lg befand, ging dort der leichte Westwind
in Stille über, und auf diese folgte später noch wieder eine längere Zeit an-
haltende leichte südwestliche Briese, bei welcher meistens ein westlicher Kurs
gesteuert wurde. Aus derselben entwickelte sich schliefslich der SE-Passat
durch eine Drehung des Windes nach links, ohne dafs vorher Mallung oder
Stille beobachtet wurde, Nicht weit von 15,5° S-Br in 102° O-Lg entfernt, wo
die Windrichtung am 2, Januar 1883 eine südöstliche wurde, schien die äqua-
toriale Passatgrenze zu liegen. Bei dem während der ersten Tage nach seinem
Einsetzen flauen, später kräftiger wehenden Passat segelte die sich in der Nähe
von 16° S-Br haltende Bark westwärts. Als nach einiger Zeit wieder ein
nördlicherer Kurs gesteuert wurde und man auf demselben bis zum 10, Januar
nach 13,5° S-Br in 84,5° O-Lg vorgerückt war, trat an die Stelle des Passats
abermals leichte Mallung. Die Richtung derselben war bis nach 9° S-Br in
77,5° O-Lg eine nordöstliche, während nördlich von diesem Punkte westliche
Mallung vorherrschend war, Bei leichtem, hoch nördlichem, schon seit mehreren
Tagen herrschendem Winde ging „Zmanuel“ endlich am 27, Januar in 80,9° O-Lg
von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Auf der letzteren machten
die auch dort anhaltenden unbeständigen nördlichen und nordwestlichen Winde
jeden rascheren Fortschritt unmöglich. Sehr häufig beobachtete man nun auch
Windstillen, und nicht selten traten ungewöhnlich heftige Böen auf. Bis zum
6. Februar konnte die Bark bis zur Südküste von Ceylon vorrücken, und am
10. Februar befand sich „Xmanuel“ in Sicht des Feuers vom Kap Comorin,
Nachdem dann später noch wiederholt Punkte der Küste Vorderindiens gesichtet
worden waren und die Bark bis zum 1. März nach 18,5° N-Br in 70° O-Lg
gesegelt war, wurde dort, weil kein auszufüllendes Journal mehr an Bord vor-
handen war, mit der Anstellung der meteorologischen Beobachtungen eingehalten,
Man erreichte die Rhede von Bushire am 10. April. Eine schwedische Bark,
die Soerabaja 3 Tage vor „Emanuel“ verlassen, und welche am 24. März in
24,5° N-Br und 58° O-Lg von letzterem Schiff angesprochen worden war, gelangte
nach Bushire am 13. April. „Emanuel“ hatte die ganze Reise in 123 Tagen
vollendet.
2. Reise der Hamburger Bark „Malinche“, Kapt. C. W. Kling.
Die auf einer Reise von West-Hartlepool nach San Blas begriffene Bark
„Malinche“ befand sich am 18. Mai 1883 in der Nähe von Lizard. Dieselbe
verfolgte bei den während der nächsten Zeit herrschenden ganz schwachen
unbeständigen Winden einen südlichen Kurs, und konnte auf demselben bis zum
25. Mai nach 41,5° N-Br in 13,8° W-Lg vorrücken, In geringer Entfernung
von diesem Punkte stellte sich ein frischerer NW-Wind ein und, nachdem auch
dieser einige Tage später bis zum ganz leisen Zuge abgenommen hatte, folgte
Ann. d. Hydr. ete., 1884, Heft IX.