520
Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Mai 1884.
erreicht hatte, wurde nach Osten gesteueri; doch drängten, als sich nach
wenigen Tagen südöstliche Winde einstellten, diese die Bark bald wieder in
niedrigere Breiten zurück. Dagegen erreichte die Bark, als bei später herrschen-
den Ostwinden für längere Zeit mit B-B.-Halsen gesegelt werden mufste, un-
erwünscht hohe Breite und gelangte dort am 4. Juni, in etwa 48,7° S-Br und
50° O-Lg, auch in Sicht von einem etwa 33m hohen Eisberge. Oestliche Winde
wurden beim Ablaufen der Länge überbaupt häufig angetroffen, selbst Stille
beobachtete man nicht selten, und war infolge dessen der Verlauf der Reise
kein besonders befriedigender. Als die Bark sich der Länge des Kap Leeuwin
näherte, trat der vorher ungewöhnlich schwach gewesene Wind häufiger stürmisch
anf, und überstand man dort einige Tage später auch den einzigen während
dieser Reise angetroffenen Sturm, der eine besondere Erwähnung verdient.
Derselbe wehte am 4. Juli in der Nähe von 44° S-Br und 147° O-Lg, begann
aus NNW und endete aus W. Gewitter, Hagelböen und ein niedrigster Luft-
druck von 738,8mm wurden während seiner Dauer beobachtet. Am 7. Juli
gelangte „Zmanuel“ in Sicht der Küste von Van Diemen’s Land, und am 8. Juli
ankerte die Bark auf dem Derwent-Flusse, Der 8. Juli war der 54. bis dahin
in östlicher Länge verbrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 20° O-Lg
in 45° S-Br am 23. Mai, 50° O-Lg in 48,6° S-Br am 4. Juni, 80° O-Lg in
45,3° S-Br am 15. Juni und den Meridian der SW-Spitze von Australien in
45,2° S-Br am 25, Juni überschritten. Der Mitsegler „Aequator“ erreichte
Jiesen letzteren Meridian in 45,5° S-Br am 26. Juni, und vom „Felix Mendelssohn“
war 80° O-Ly in 38° S-Br am 18. Juni gekreuzt worden. Der am 4. Juli von
„Emanuel“ beobachtete Sturm herrschte gleichzeitig auch bei dem Mitsegler
„Aequator“, Am Mittage dieses Tages war der Standpunkt der ersteren Bark
in 44° S-Br und 147° O-Lg und der der letzteren in 46° S-Br und 150,5° O-Lg.
Bei beiden Schiffen verlief der Sturm anscheinend in gleicher Weise, und als
an Bord des „Emanuel“ um 8 Uhr Morgens der niedrigste Barometerstand von
738,8 mm beobachtet wurde, las man gleichzeitig bei „Aequator“ einen solchen
von 737,5mm ab.
Nachdem „Emanuel“ in Hobarttown entlöscht worden war, versegelte
die Bark in Ballast nach Newcastle. Sie ging vom ersteren Platze am 12. Au-
yust in Seo und erreichte den letzteren am 19. August, Hier wurde dann eine
Ladung Kohlen eingenommen und mit derselben am 1. September die Reise
nach Batavia angetreten. Bei dem zu Anfang derselben angetroffenen mäflsigen
3W-Winde wurde zunächst ein nordöstlicher Kurs eingehalten. Nördlich von
30° S-Br herrschten für mehrere Tage leichte nördliche Winde, und von
27° S-Br an hielt sich der Wind vorherrschend im südöstlichen Viertel. Die
in etwa 21° S-Br und 157° O-Lg liegende südliche Grenze des SE-Passats
erreichte „KXmanuel“ jedoch erst am 11. September. Nachdem dieselbe über-
schritten worden war, nahm die auf die Torres-Straßse gerichtete Reise des
Schiffes einen ungestört bofriedigenden Verlauf. Begünstigt von mälsigem Passat
und hellem schönem Wetter, gelangte „Zmanuel“ am 18. September in Sicht
von der Darnley-Insel. Um 4 Uhr Nachmittags, als man diese Insel in südsüd-
westlicher Richtung peilte, kam auch Bamble Cay in Sicht, und wurde der Kurs
dann auf diesen Punkt gerichtet. Um 6 Uhr Abends, als die Bark sich Süd
vom Black Rock befand, drehte Kapt. Christians vor kleinen Segeln bei, um
zwischen Stephens-Insel und Bamble Cay den Anbruch des nächsten Tages ab-
zuwarten. Um 6 Uhr Morgens am 19. September wurde wieder Kurs gesteuert.
Man passirte dann um 7 Uhr die Stephens-Insel, auf welcher eine dänische
Flagge wehte, um 10% Uhr Arden-Insel, um 12 Uhr die Cocosnut-Insel, um
1 Uhr 50 Minuten Nachmittags Bet-Insel und um 3 Uhr den Ninepin Rock,
Um 5% Uhr wurde vor 55 Fad, Kette in 9 Fad. Wassertiefe unter Dowble-
Insel geankert. Um 7 Uhr Morgens am 20, September setzte man die jetzt
zunächst auf den Prince of Wales-Kanal gerichtete Fahrt weiter fort. Um
9 Uhr 40 Minuten befand man sich schon nahe bei der Goods-Insel und tauschte
mit der dort befindlichen Signalstation Signale aus. Um 12'/2 Uhr Mittags
passirte man die Booby-Insel in etwa 2 Sm Abstand und verfolgte von dort ab,
da nun alle Gefahren der Torres-Strafse hinter dem Schiffe lagen, bei frischem
Ostwinde einen westlichen Kurs. Geführt von Kkräftigem und beständigem
Passat, liefs sich dann für längere Zeit ein recht befriedigender Fortgang