Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

> 
urf 
Die Küste von Ober-Guinea. 
8. Bata Point. Der Ankergrund bei Bata Point ist sehr uneben und 
steinig.') Es ist anzurathen, sich nicht auf flacheres Wasser als 10m zu be- 
geben. Man liegt dann mindestens 4 Sm von der Küste entfernt. Die Landung 
am Strande dagegen ist im Schutz des Riffes sehr günstig. 
9, Bata-Rhede. Dieser einigermafsen geschützte und dem Strande 
nahe Ankerplatz wird durch die Peilung NO des sehr leicht zu findenden, einem 
abgestumpften Kegel gleichenden Bata-Berges markirt. Man ankert am besten 
vor der nördlichsten der weit sichtbaren Faktoreien; weiter südlich ist der 
Grund steinig. 
10. Benito- (Br. K. Bento-) Flufs. Der Benito-Fluls markirt sich 
aus der Entfernung schr deutlich als eine breite Oeffnung im Lande. Für die 
Einfahrt ist ein Specialplan auf der Küstenkarte vorhanden. Für Fahrzeuge 
über 2m Tiefgang wird dieselbe aber wegen des herrschenden Seeganges in 
der Regel selbst bei Hochwasser zu widerrathen sein. Ist ınan genöthig‘, 
aufserhalb (in 3 Sm Entfernung von der Mündung) zu ankern, so ist die Kom- 
munikation vermittelst der Boote sehr beschwerlich. Der Dampfkutter wurde 
des Morgens bei stillem Wetter hineingesandt, als aber Nachmittags der SW- 
Wind etwas aufgefrischt hatte, war die Ausfahrt für denselben nicht obne 
Gefahr wegen der selbst in der tiefen Rinne sogleich sich einstellenden Brecher. 
11. Südlich vom Benito-Flufs bis Kap St. John ist die Küste im all- 
gemeinen wenig besucht und oft durch vorliegende Steine eine Annäherung 
ohne ortskundige Eingeborene ausgeschlossen. Der Handel auf dieser Strecke 
ist noch sehr gering. 
Allgemein kann von dem ganzen Küstenstrich gesagt werden, dafs die 
vorhandene Seekarte sehr geringen Anhalt bietet. Selbst der „Africa Pilot“ 
bezweifelt die Richtigkeit der darin niedergelegten Tiefenangaben. Anderseits 
scheinen weit vorliegende Untiefen nicht vorhanden, die Tiefen nehmen bei der 
Annäherung an die Küste überall langsam ab. Man kann zu jeder Zeit in See 
ankern, sobald man zusagende Tiefen findet. Bei gehörigem Gebrauch des 
Loths und einiger Vorsicht ist die Navigation an dieser Küste zwar beschwer- 
lich, bietet aber keine ernsten Gefahren, 
Aus den Reiseberichten des Kapt. G. Schlüter, Führer der 
deutschen Bark „Rosa y Isabel“. 
Mittheilung von der Deutschen ‚Seewarte, 
I. Stürmisches Wetter nordöstlich vom La Plata und beim Kap Horn 
im August und September 1883. 
„Auf einer Reise nach der Westküste von Mexiko befanden wir uns am 
17. August 1883 um Mittag auf 30° 41‘ S-Br und 42° 18‘ W-Lg. Am Abend 
dieses Tages erhob sich ein schwerer Sturm aus WNW mit furchtbarem Ge- 
witter. Es wehte mitunter orkanartig, begleitet von Regen und Hagel. Am 
Nachmittage des 18. wurde der Wind von WzN etwas schwächer, so dafs 
mehr Segel gesetzt werden konnten. Aber schon um 9 Uhr Abends erreichte 
der WNW-Wind wieder eine solche Stärke, dafs sämmtliche Segel bis auf die 
Unter-Marssegel festgemacht werden mulsten. Die See war hoch aufgeregt. 
Um Mitternacht schofs der Wind in einer orkanartigen Böe aus auf SW, wehte 
darauf noch zwei Stunden mit ungeschwächter Kraft aus dieser Richtung und 
laute dann, vorläufig nach W zurückdrehend, etwas ab. An den beiden fol- 
genden Tagen holte der Wind allmählich südlich und wurde zu einer frischen 
Briese, Kurz vor dem Umspringen des Windes fiel das Barometer in 15 Mi- 
auten von 745,7 auf 739,8 mm (red.) Als ich gleich nach dem Umspringen des 
Windes das Barometer wieder ablas, war dasselbe wieder auf 747,7 mm (red.) 
gestiegen.“ 
1) Es gingen hier zweimal Handlothe verloren, welche hinter Steinen festgehakt waren.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.