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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete., September 1883, 
schritten worden war, und endete am 15. Januar in geringer Entfernung von 
26,5° S-Br und 67° O-Lg. Es veränderte sich dort der Wind bei einem Baro- 
meterstande von 764,1 mm zuerst nach NE und später durch N nach W. 
Nachdem dieser letztere Wind am 17. Januar in eine mehrere Wachen dauernde 
Stille übergegangen war, folgte auf diese letztere wieder ein frischer, längere 
Zeit anhaltender Ostwind. Man traf nicht eher wieder Westwinde an, als bis 
„Marie Louise“ am 28. Januar westlich von 27,5° O-Lg gelangt war. Selbst 
dort waren indessen die Westwinde nur von kurzer Dauer und auch nicht 
stürmisch. Am 2. Februar konnte „Marie Louise“ bei kräftigem SE-Winde die 
Länge der Kapstadt überschreiten, und nachdem im Atlantischen Ocean noch 
wieder an mehreren Tagen leichte Westwinde beobachtet worden waren, führte 
frischer Westwind die Bark am 4, Februar zurück zu dem in 13,8° O-Lg über- 
schrittenen Parallel von 50° Süd. Es waren damals 12 Tage verflossen, seit 
dieselbe Breite im Indischen Ocean verlassen worden war. Auf der zwischen 
Sunda-Straße und Südspitze Afrika’s liegenden Strecke hatte man: 10° S-Br 
in 103,5° O-Lg am 28. Dezember, 20° S-Br in 85,8° O-Lg am 8. Januar ‚und 
30° S-Br in 46,4° O-Lg am 23. Januar; wie 90° O-Lg in 18,7° S-Br am 7, Ja- 
nuar, 60° O-Lg in 28,2° S-Br am 18. Januar und 30° O-Lg in 33,7° S-Br am 
27. Januar geschnitten. 
Nördlich von 30° S-Br im Atlantischen Ocean, wo „Marie Louise“ zu- 
nächst leichte südöstliche und südwestliche Winde beobachtete, wurde am 
9. Februar in geringer Entfernung von 25,7° S-Br und 7,2° O-Lg das Passat- 
gebiet betreten. Man beobachtete in der Nähe dieses Punktes einen höchsten 
Barometerstand von 764,5 mm. Von dem später fast überall nur in geringer 
Stärke auftretenden Passate wurde „Marie Louise“ bis zum 3. März zu der in 
32,2° W-Lg überschrittenen Linie geführt. Um zu derselben von 30° S-Br ab 
zu gelangen, waren 27 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte 
man: 20° S-Br in 1,5° W-Lg am 14. Februar und 10° S-Br in 15,3° W-Lg am 
22. Februar gekreuzt. In nördlicher Breite waren zur Ueberschreitung des 
zwischen 1,8° N-Br in 33,3° W-Lg und 3,3° N-Br in 36° W-Lg liegenden 
Stillengürtels zwei Tage erforderlich. Nach Verlauf derselben setzte am 6. März 
in der Nähe des letzteren. Punktes der NE-Passat wieder ein. Derselbe wehte 
am kräftigsten auf der zwischen 4° und 11° N-Br liegenden Strecke und dehnte 
sein Gebiet nordwärts aus bis nach 19,4° N-Br in 56° W-Lg. In geringer 
Entfernung von diesem Punkte, wo ein höchster Luftdruck von 764,2 mm 
herrschte, veränderte sich am 17. März der bis zum leisen Zuge abgenommene 
Wind nach SE und bald darauf durch S nach W. Später wurden noch wieder 
längere Zeit anhaltende östliche Winde beobachtet, und legte man bei diesen 
den gröfsten Theil des noch vorliegenden Reiseabschnitts zurück, Bei süd- 
östlichem Winde erreichte „Marie Louise“ auch am 3. April den Hafen von 
New-York. Es waren dann 119 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. 
Seit man die Sunda-Strafse verlassen hatte, waren 99 Tage vergangen, und von 
dieser Zeit hatte man 31 Tage in nördlicher Breite zugebracht. 10° N-Br‘ war 
in 44,8°. W-Lg am 10. März, 20° N-Br in 56,6° W-Lg am 18. März und 30° 
N-Br in 68° W-Lg am 28. März überschritten worden. 
Nach zweimonatlichem Aufenthalte im Hafen von New- York trat „Marie 
Louise“ am 9. Juni eine neue Reise nach Shanghai an. Auf leichten Südwind, 
bei dem sie angetreten wurde, folgte nach einigen Tagen ein heftiger Nord- 
wind und später wieder leichter, mehrere Male von Stille” unterbrochener süd- 
licher und westlicher Wind. Indem leichter Wind am 29. Juni, unweit 32,5° 
N-Br in 34,3° W-Lg, eine östlich von SE liegende Richtung annahm, entstand 
aus demselben der Passat. Man beobachtete beim Einsetzen desselben einen 
auf 775,0 mm gestiegenen Barometerstand. Der später nicht beständig und 
kräftig wehende Passat begleitete die Bark, bis sie am 10. Juli nach 9,7° N-Br 
in 26,5° W-Lg gelangt war. Südlich von diesem Punkte verbrachte „Marie 
Louise“ drei Tage bei leichter westlicher, mehrere Male von Stille unterbrochener 
Mallung, bis es am 14, Juli gelang, den in etwa 7,5° N-Br und 26,2° W-Lg 
einsetzenden SW-Monsun anzutreffen. Als die bei demselben über B. B.-Bug 
segelude Bark dann bis zum 19. Juli nach 6,2° N-Br in 18° W-Lg gelangt war, 
wurde dort gewendet und fünf Tage später der Aequator in 22,6° W-Lg er- 
reicht. Es waren bis dahin 45 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. 
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